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  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Schon morgens, im Bus (im Bett) liegend, bekommen wir Wetterwarnung für den Süden von Island! Gleichzeitig geht eine Meldung der Straßenbehörde Islands ein, deren SMS-Service ich nutze: Die Ringstraße, die Lebensader Islands, ist wegen Überflutung aufgrund der Regenfällen, gesperrt. Wir finden im Internet entsprechende Bilder, aber wir vertrauen da auf die Isländer, dass wir in 4 Tagen, wenn wir dort zur Fähre durch müssen, irgendein Provisorium installiert haben werden!
    Wir haben für heute, in unserer Region rund um Reykjavik, wieder gutes Wetter angesagt!

    Das ist auch gut so denn heute geht es nach Amerika. Zumindest was die Erdplatten angeht. Hier in Island treffen sich die amerikanische und europäische Erdplatte. Da fahren wir hin!
    Los geht's, vorbei an Islands Hauptstadt, Reykjavik, die wir uns beide kleiner vorgestellt hatten...bei 200.000 Einwohnern!

    Dann fahren wir durch ein tolles Lavafeld und eine Lavahöhle ist ausgeschildert. Klar, dass wir gucken fahren. Aber das Informationszentrum wird umgebaut und es gibt dort nur eine Preistafel: für die 50 minütige Führung sollen über 50€ je Person den Besitzer wechseln!!
    Das lassen wir dann lieber mal sein, zumal das sowieso nicht eingeplant war!
    Weiter entlang der Küste geht es durch Fläche Lavafeld. Der schwarze Stein und das grüne Islandmoos im Zusammenspiel mit der heute von einem wolkenlosen Himmel scheinenden Sonne ergeben tolle Bilder!
    An dem geothermisch sehr aktiven Gebiet rund um Krysuvik machen wir unsere erste Pause. Überall blubbert und qualmt es. Schwefelgeruch steigt uns entgegen. Gespenstisch wie die Schlammpfützen brodeln. Lange laufen wir mitten durch die heißen Stellen. Vor diesem Urlaub habe ich noch nie solche Geothermie Hotspots gesehen und obwohl ich nun schon einiges vergleichbares gesehen habe, kann ich gar nicht genug zuschauen, wie die Erde ihre Energie frei gibt! Den Geruch weiß ich zu unterdrücken. Ein wirkliches Highlight für mich (auch als Energieberater)!

    Weiter geht's an den westlichen Zipfel der Halbinsel. Mehrere geothermale Kraftwerk stehen noch an der Straße. Gerne würde ich hier länger gucken und Informationen aufsaugen. Bei meinem zweiten Besuch auf dieser fantastischen Insel vielleicht!

    Dann erreichen wir unser eigentliches Ziel für Heute: die "Bridge between to Continents" ! Hier gibt es eine Brücke über einen ca. 15m breiten Graben, der 5m tief ist.
    Die Erdplatten entfernen sich in 100Jahren um ca.1m voneinander, lernen wir hier. Wenn ich mir das Brückenauflager so ansehe, ist die Brücke in 100Jahren in den Graben gefallen. ;-) Nichts ist für die Ewigkeit! Ansonsten ist es schon ein tolles Gefühl, sich an einer Bruchstelle der Erdkruste aufzuhalten!
    Wir fahren weiter nach Reykjavik. Als erstes besichtigen wir die evangelische Kirche Hallgrímskirkja dort. Immerhin das zweithöchste Gebäude in Island! Nur ein Bürohochhaus in Kópavogur ist höher! Gegenüber der Kirche gibt es das Café Loki, wo man den besten Kuchen in Reykjavik serviert bekommt. Wir stimmen, nach einem Selbstversuch dem Reiseführer zu, echt lecker!
    Anschließend bummeln durch das immer noch sonnige Hafenviertel von Reykjavik bis zum Opern- und Konzerthaus, das 2011 mit seiner interessanten Glasfassade eingeweiht wurde. Ich gehe noch in die Einkaufsmeile und Kai bevorzugt den Hafen. Wenig später stehe ich mit Aufklebern, mit der Islandfahne wieder vor ihm. Dazu gab es bei mir noch ein Island-Shirt.
    Wir sitzen noch ein wenig am Hafen und wieder erscheint ein Asiate und fragt, ob er unsere Motorräder fotografieren darf. Wir kennen das schon und stimmen natürlich zu.
    Hier in Reykjavik sehen wir tatsächlich das erste Mal, andere Motorradfahrer, gleich einige! Wir werden gegrüßt und uns wird zugewunken! Nett sind sie ja, die Isländer!
    Auf dem Weg zum Hotel, haben wir noch einen Hondafahrer auf der linken Spur der sehr freundlich grüßt.
    Im Hotel werden wir, von der Dame an der Rezeption auf unser Zimmer geführt. Es geht in einen salonartigen Raum mit einem roten Sofa mit passenden Sesseln. Weiterhin eine viersitzige Essecke. An der Wand hängt ein Hirschkopf, gegenüber ein Sattel. Als die Dame stehen bleibt, verstehen wir erst, das hier ist unseir Zimmer. Nur 5m weiter beginnt, etwas abgesetzt, unser Schlafzimmer, mit Sekretär und einer weiteren Esszimmerecke! Die Glasfassade, hinten heraus, lässt einen freien Blick auf den, hinter dem Hotel liegenden, See zu.
    Wir sind platt. Eigentlich hatten wir bei Booking.com nur nach einem günstigen Zimmer gesucht und dabei dieses Hotel gefunden. Mit diesem Luxus von zwei Räumen die jeweils größer als mein Wohnzimmer sind, hatten wir nicht gerechnet.
    Wir genießen auch noch das Dinner im Restaurant des Hauses um uns dann auf die Lauer nach Nordlichtern, hinter die Glasfassade zu setzen. Von dem Ergebnis berichte ich Morgen!

  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Hab den gestrigen Tagesbericht noch einmal korrigiert, zumindest was die Rechtschreibung angeht. Da hat sich wohl zu oft die Autokorrektur eingeschaltet. Ich tippe diese Zeilen ja alle auf dem Handy. 😉 Das geht ganz zügig und kann ich auch Abends im Bett machen.

    Gestern Abend gehe ich noch in der Abenddämmung über den Schafhof um mir den Hof anzusehen. Nachmittags war ja Ausruhen vom Vortag angesagt! Da plötzlich läuft die Bäuerin zu ihrem Quad und fährt los. Sie ruft mir zu, das die Schafe auf die Straße rennen, da der Zaun kaputt gegangen ist. Sie fährt zur Straße und treibt mit dem Quad die Schafe von der Straße zurück auf diese Seite zur eingezäunten Weide. Ich denke so bei mir, was ein Quad kann, kann meine BMW erst recht. Setzte mich, kurz entschlossen auf das Motorrad und helfe mit beim Schafe treiben!!! Doch noch ne kleine Offroad Einlage heute und gar nicht sinnlos, denke ich so bei mir. Wir treiben die Tiere zurück. Glücklich macht der Bauer, der natürlich auch mit einem Quad fährt, das Tor zur Weide zu, als ich die letzten zwei , etwas störrischen, Schafe hineintreibe.

    Es handelte sich allerdings nur um eine kurzfristige lebensverlängernde Maßnahmen, wie ich später erklärt bekomme. Morgen kommt der LKW vom Schlachthof...der soll die 338 Lämmer abholen. Naja, davon leben die meisten Isländer. Teilweise werden die geschlachteten Tiere nach USA oder auch nach Kanada verkauft, wird mir erklärt.
    Das ich für meine "selbstlose Aufopferung" auch noch mit leckerem heimischen Schokoladenspezialitäten belohnt werde und mehr über Schafzucht erfahre, rundet den Abend noch ab.

    Heute Morgen gibt es dann, wie fast überall in Island, ein leckeres, liebevoll zubereitetest Frühstück! Die kanadischen Gäste , die Besitzerin und ich, wir quatschen uns fest, da "überlistet" mich Kai kurzerhand: er hat fast fertig gepackt und verzurrt und ich stehe noch in Jogginghose in der Küche und nix ist gepackt! Geht aber, wie immer, schnell bei mir und dann geht's los!

    Die Halbinsel Snaefellsnes hat einiges zu bieten, wir fahren durch Moorlandschaft zu dem Snaefellsjökull, einem Vulkan mit Gletscher!

    Wir durchkreuzen das Lavafeld bei Berserkjahraun genauso wie wir an den für Island untypischen, hellen Muschelstränden vorbei kommen! So komprimiert , ganz Island auf einer Halbinsel!!!
    Das Islandmoos zwischen den Gesteinsbrocken lässt die Landschaft irreal wirken!
    Leider regnet es viel, bzw. die tiefen Wolken versperren die Sicht auf die Spitzen der Berge und Vulkane. Irgendwie gehört das Wetter aber zur Szenerie dazu. Wir sind ja in Island und nicht auf Mallorca!
    An der Westspitze tanken wir und gönnen uns eine Schale Pommes-Frittes! Wir besuchen das Besucherzentrum zum Vulkangebiet und sehen zumindest dort, den Berg ohne Wolken bzw. mit Gletscher!

    Dann geht's an der Südseite der Halbinsel zurück und wir fahren langsam Richtung Süden!

    Der Tunnel unter dem Hvalfjördur hindurch ist der krönenden Abschluss unserer Fahrt bevor wir zu unserer heutigen Unterkunft können.
    nehmen heute Abend nämlich den Bus, nicht zum Fahren sondern zum Schlafen. Zwei Busse, einer davon ein Gelenkbus, stehen hier und wurden liebevoll zu Wohnungen umgebaut. Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küche sind hier eingerichtet! Ein Toilettenhaus steht zwischen den Bussen. Aus dem Bus heraus haben wir eine tolle Aussicht auf den Fjord hinaus und die Skyline vom 20km entfernten Reykjavik sieht man auch schon!

    Wir fotografieren, nachdem es dunkel geworden ist, noch ein paar Nordlichter. Leider nicht mehr so spektakulär wie unsere ersten Lichter! Dann zieht Bewölkung auf und wir ins Bett

  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Nach dem Frühstück packen wir bei strömenden Regen und starkem Wind die Motorräder. Überhaupt hat die ganze Nacht der Wind rund ums Haus gepustet.
    Dann fahren wir einmal um den Fjord, an dem wir gewohnt haben, um dann einem, am Strand liegenden, Schiffswrack einen Besuch abzustatten. Kurzer Fotostopp, mehr läßt das Wetter nicht zu!
    Dann geht es auf, immer an der Küste entlang! Erst hört nur der Regen auf, dann kommt sogar die Sonne raus. Wir kochen uns, am Straßenrand, einen Kaffee und genießen die Aussicht. Schon die ganze Zeit schauen wir rechts und links der Straße. Die Landschaft ist gigantisch hier. Steil ragen die Berge direkt vom Meer bis auf 400-500m Höhe empor. Zweimal müssen unsere Maschinen auch eine Passstraße erklimmen. Auch hier bietet sich uns immer wieder ein gigantisches Panorama!!! Wir umfahren riesige Fjorde mit hohen Bergen rundum!
    Einfach nur die Natur auf sich wirken lassen, das ist heute unsere Devise. Ich mache ganze 6 Fotos(!!!) mit der Spiegelreflexkamera!
    Wir machen nach 130km, also ziemlich genau auf der Hälfte unserer geplanten Tagesstrecke, eine Pause. Ich koche uns Kaffee und wir genießen die Aussicht und die Ruhe. Die letzte von 9 mitgebrachte Tafeln Schokolade aus Deutschland wird vernichtet!
    Auf den bisherigen 130km sind uns übrigens wahrscheinlich nur zwei Autos entgegen gekommen. Verkehr ist in Island kein Problem, es gibt schlicht und ergreifend keinen. Hauptsächlich Touristen, mit ihren weißen Mietwagen, sind hier unterwegs. Viele Dacia SUV werden hier vermietet, der Isländer hingegen würde sich unter einem Mitsubishi Pajero mit Ballonreifen gar nicht aus der Stadt trauen! Es darf auch ruhig ein Amerikanischer SUV von GM oder ähnliches sein, sowas fährt man hier!
    Ansonsten gab es heute nur freilaufende Schafe rechts und links der Straße zu sehen. Immer vor Ortschaften gibt es ein Gitterrost auf der Straße und einen Zaun um die Siedlung, die Schafe laufen frei herum.
    Erst vorgestern haben wir, in den Bergen gesehen, wie alle Schafsbesitzer und ihre Helfer, mit Warnweste bekleidet die Schafe zusammentreiben, um sie in den Zaungattern, die oft an der Straße stehen, nach Besitzern zu sortieren. Im Winter sind die Schafe alle im Tal bzw. im Stall. Almabtrieb auf isländisch!

    Wir fahren, frisch gestärkt, weiter und erreichen nach 230km den Punkt, an dem wir in die Westfjorde gefahren sind. Der erste Kreis in Island ist geschlossen! Kurzes anhalten und abklatschen und an der nächsten Tankstelle füllen wir die Tanks auf und gehen in den Supermarkt nebenan. Wir entdecken tatsächlich deutsche HIT-Doppelkekse für umgerechnet 24,-€ (kein Tippfehler!!) , auch abgepackten Scheibenkäse für 16,-€ kann man hier erwerben!
    Wir denken, dass das an einem Einfuhrzoll liegt, denn die anderen Produkte sind zwar teuer, aber nicht so extrem. Bolognese Sauce im Glas kostet 4,50€ und das heimische Lakritz Kosten in der 200g-Tüte 2,80€, aber nicht soviel, wie die Produkte aus dem Ausland!
    Dann essen wir im Restaurant ums Eck eine Pizza (Magarita 12€ / Hawaii 18€), und dann geht's heute mal etwas früher (15:30Uhr) zu unserem, nur noch 15km entferntem, Guesthouse. Heute auf einer Schafsfarm. Uns steckt der gestrige Tag, mit seinen Anstrengungen noch in den Knochen und wir ruhen uns ein wenig aus.
    Übrigens geht das mit der Vermietung ganz relaxed, wie alles in Island: Das Haus steht offen, auf dem Küchentisch liegt ein Zettel mit drei Namen und der entsprechenden Zimmernummer sowie zusätzlich die Telefonnr. des Vermieters für Fragen!
    Wir haben Zimmer Nr 1 in einem sehr gemütlich eingerichteten Haus. Eine tolle Küche und ein sehr wohnlich eingerichtes Wohnzimmer laden ein dort zu verweilen. Ich koche mir einen Kaffee und Kai sich einen Tee. In einem Guesthouse in Island wohnen wir immer sehr unkompliziert und man baut hier auf Vertrauen auf. Noch nie habe ich unser Zimmer abgeschlossen, wenn wir das Zimmer verlassen haben!

    Kurz kommt irgendwann die Besitzerin rein und fragt, ob alles in Ordnung ist. Mehr Arbeit hat sie heute nicht mit uns!

    Ach ja, heute ist übrigens Halbzeit in unserem Urlaub! Wir sind uns einig, egal was noch kommt, Island ist die Reise wert gewesen! Die bisherigen Eindrücke sind schon mehr, als wir verarbeiten können. Dafür gibt es ja dieses Tagebuch, um später noch einmal nachzulesen und sich zu erinnern.
    Viele meiner Mitreisenden schreiben mir irgendwann, "....habe heute nochmals das Tagebuch unserer Reise gelesen und bin gleich wieder unterwegs gewesen...." Auch dient es uns als kleine Gedankenstütze. Irgendwann weiß man nicht mehr in welcher Stadt welches Ereignis passiert ist! Hier lesen wir es einfach nach!

  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Ein ruhiger Tag sollte es werden mit 188km bis zum nächsten Hotel. Daraus wird aber nichts..... doch fangen wir vorne an.
    Die zwei jungen Männer, die gestern Abend noch in unsere Unterkunft gekommen sind, tun mir ein wenig leid. Wir frühstücken, wie immer, sehr früh und der Kaffeeautomat macht einen Höllenlärm, beim Kaffeezubereiten, direkt neben der Tür der Beiden. Trotzdem kommen sie irgendwann gut gelaunt aus dem Zimmer und Essen frühstücken auch!
    Wir wollen zumindest mal gucken, wie eine der gefährlichsten Strassen Islands aussieht und ein Stück hinein fahren, beschließen wir. Da wir ja nur 188km bis zu nächsten Unterkunft haben, sicher kein Problem!
    Erst einmal schauen wir uns aber Islafjoerdur an. Eine große Stadt, mit 2800 Einwohnern, zumindest für Island! Uns gefällt sie, beim durchfahren nicht so sehr. So tanken wir hier, nach einer Stadtrundfahrt, nur kurz und dann verlassen wir den nördlichsten Punkt unserer Reise. Immerhin sind wir nun viel nördlicher als die Südspitze von Grönland!
    Ein weiterer Abwegen von unserer Route führt uns nach Flateyri , welches als gemütlicher Fischerort angepriesen würde. Wir finden nur viele heruntergekommene Häuser direkt an der Strandstraße und einen lieblosen Hafen. Sorry, so unser Eindruck!
    Weitere geht es nach Pingeyri, wo wir an der Tankstelle fragen können, ob die nicht offizielle Strasse Nr 622 , die einmal um die Landzunge herumführt, befahrbar ist! Die Dame erklärt uns, das erst in der letzten Woche jemand mit einem großen SUV dort gefahren sein soll, wir sollten es einfach probieren, umkehren könnten wir ja immer noch! Genau diese Auskunft hätten wir nicht gebraucht.
    Also fahren wir einfach drauf los! Auf einem Schild wird darauf hingewiesen, dass wir uns nun auf einer nicht offiziellen Strasse befindet und es hier keinen Service gibt. Na ja, vor einer Woche ist ja hier noch jemand gefahren, vielleicht finden wir ihn ja noch hier irgendwo im Graben!
    Erst fahren wir auf einer unbefestigte Straßen, wie wir sie schon oft, hier in Island gefahren sind. Nach ca. 5km gibt es in der Mitte der Straße nun noch einen grünen Streifen aus Gras. Dann steigt die Straße steil an! Einfach in den Hang gefräst, so sieht die Straße aus. Steinschlag in Fussballgröße liegen einfach in der Fahrspur. Mit dem Auto wäre das jetzt schon ein Problem, mit den Motorrädern klappt das Umfahren ganz gut. Die Straße wird steiniger und gröber! Mehrfach springt das Vorderrad aus der Spur, insbesondere dann, als die Straßenoberfläche runde große Kieselsteine werden.
    Grundsätzlich nicht so schlimm, wenn es auf der rechten Seite nicht der Hang steil abfallen würde und die Straße nicht zusätzlich enge Kurven hätte. Unvorstellbar, das man hier überhaupt fahren kann. Von Ausprobieren reden wir gar nicht mehr, so sehr hat uns die Straße mit ihrem grandiosen Ausblick und der spannenden Straßenführung in ihren Bann gezogen. Irgendwie geht es immer weiter. Einmal gibt es eine Wasserdurchfahrt, ein anderes Mal hilft uns eine alte verottete Holzbrücke übers Wasser. Letzter prüfen wir allerdings vorher ausgiebig! Auch die breiten Bäche durchlaufen wir erst und suchen eine Passage ohne große Steine um nicht wegzurutschen und zu stürzen.

    Die Straße wurde immer höher in die steile Felswand gegraben. Auf einmal sieht es aus, als endet die Straße. Es geht, gefühlt mit 30% Gefälle bis auf Meeresspiegel hinunter, dann verlieren wir die Straße aus dem Blick. Wir beschließen erst einmal zu Fuß zu schauen ob es unten weitergeht, das Motorrad auf dem steilen Hang drehen erscheint uns unmöglich. Die Zeit haben wir längst aus den Augen verloren, nur weiter, ist die Devise!!!
    Unten sehen wir, das die Straße wirklich nur 1m über dem Meeresspiegel an der steilen Wand vorbei führt. Einer nach dem Anderen fahren wir die Steigung herab.

    Nass geschwitzt sind wir ohnehin schon längst. Es ist zwar nur 8-10Grad warm, aber mit soviel Bewegung hat heute keiner gerechnet. Unten liegen wirklich nur noch fast Fußball große runde Kiesel. Ich erinnere mich an mein Endurotraining und schaue immer nur an das Ende der sichtbaren Strasse und nicht vor das Motorrad. ..... bis die Straße wirklich endet. Der Sturm der letzten Tage hat die Straße weggerissen. Ärgerlich ist nur, dass das Navi anzeigt, dass wir noch 3km bis zur nächsten befestigen Strasse gehabt hätten. Es hilft alles Jammern nicht und so dürfen wir unseren Spielplatz der letzten zwei Stunden noch einmal durchfahren. Nun aber etwas zügiger, da wir weder Brücken noch Bäche kontrollieren müssen und auch bei unklaren Straßenverlauf wissen, es geht weiter. Am Leuchtturm, ganz vorne auf der Landzunge machen wir eine Pause! Das wir den Fußweg bis direkt zum Leuchtturm fahren, versteht sich ja von selbst! Auf die paar Stufen kommt es nun auch nicht mehr an!
    Als wir wieder vorne an der Tankstelle sind interessiert sich die Dame sehr für unsere Erfahrungen auf der Straße. So kann sie diesen nun zumindest an kommende Abenteuerer weitergeben.
    Wir trinken noch einen Kaffee und dann stellen wir fest, dass es Zeit wird aufzubrechen um nicht im Dunkeln noch auf dem Motorrad zu sitzen.
    Wir besuchen noch, als Ausgleich, den berühmten Dynjandy Wasserfall. Ein sehr breiter und mehrstufiger Fall , allerdings ist hier oben in den Westfjorden die Touristendichte geringer und es sind nur ein paar Autos auf dem Parkplatz davor!

    Dann windet sich die Straße nach oben. Immer höher bis fast 500m hoch geht es Es wird frisch hier oben und wir verweilen vor weiteren sehenswerten Ausblicken nur noch kurz. Dann geht es endlich wieder auf Meereshöhe ins Warme!
    Aufgrund der vortgeschrittenen Zeit sind wir"etwas zügiger" unterwegs, als die vorgeschriebenen 90km/h. Ein Polizeiauto oder gar eine Polizeikontrolle haben wir in den ganzen Tagen auf Island noch nicht gesehen, also lassen wir es laufen.
    Kurz vor unserem Zielort Patreksfjoerdur laufen wir so auf einen kleinen weißen Wagen auf und ich wundere mich, dass Kai nicht einfach überholt, wie bisher schon mehrere Autos vorher.... Das 112 auf dem Heck und das schmale Blaulicht auf dem Dach klären das schon von alleine, auch für mich!!!
    Im Guesthouse werden wir von einer seeehr freundlichen jungen Frau aus Finnland empfangen. Sie erklärt uns alles ganz ausführlich und als wir sagen, dass wir uns sehr auf die heiße Dusche freuen, zeigt sie uns sofort die Spezialität des Hauses, Outdoor-Duschen mit Blick über den Fjord!!! Wir träumen allerdings eher von einem warmen Badezimmer, idealerweise mit Fußbodenheizung, anstatt bei Außentemperaturen um die 6 Grad draußen zu duschen!!
    Abends machen wir uns noch selbst was zu Essen und gehen dann geschafft ins Bett!
    Wieder ein toller erlebnissreicher Tag, voller Abenteuer und Spaß! Irgendwann können wir uns sicher mal ausruhen... wahrscheinlich erst wieder auf der Rückfahrt mit der Fähre! ;-)

  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Bei Frühstück lernen wir Henrike kennen, eine 24 jährige Deutsche, die hier , nach ihrem dualen Studium, im Hotel arbeitet. Heute Morgen bereitet sie uns z.B. das Frühstücksbuffet zu!, Selbstfindung und auch Erholung sind ihre Gründe! Tolle Sache!, sie wird im Winter nach Reykjavik ziehen... mehr Pläne hat sie aber noch nicht! Beneidenswert!!! Übrigens ist das hier das erste Hotel in dem ich wohne, wo man einfach in Socken ins Restaurant geht. Da alle Schuhe dreckig sind, aufgrund der unbefestigten Straßen, zieht man die Schuhe einfach im Eingang aus.

    Uns treibt es weiter, nachdem wir das wirklich gute Frühstück genossen haben! Hier müsste man Mal eine Woche ausspannen, so schön und interessant ist das hier!!

    Nun fahren wir die teilweise sehr spektakuläre Straße von Djupavik wieder nach Süden. Heute aber, im Gegensatz zu gestern, trocken, zumindest von oben! Die unbefestigte Straße ist immer noch nass und rutschig und in den Pfützen steht Wasser.
    Nach 60km ohne befestige Straße sehen unsere Motorräder dementsprechend aus. Insbesondere meine Maschine hat, durch das Hinterherfahren ordentlich Matsch abbekommen. Wir tanken wieder in Holmavik und da dort auch ein kostenloser Waschplatz ist, bürsten und spritzen wir die Motorräder ordentlich ab. Meine Kühlrippen gab es nicht mehr und bei Kai's Dreizylinder war die Schlammpackung um die drei Krümmer zu einem dicken Klumpen geworden.
    Dann gibt es noch einen Kaffee im Supermarkt, der hier auch am Sonntag geöffnet hat. Dann geht's weiter!
    Erst über einen Pass in den nächsten Fjord. Hier oben ist es heute doppelt so warm wie Gestern. Unten an den Passstraßen stehen immer LED Tafeln auf denen Temperaturen und Windstärke oben auf dem Pass angezeigt werden. Gestern stand da 4Grad , heute immerhin 8Grad! Heute allerdings trocken und manchmal scheint sogar die Sonne!
    Die Fjorde sind überwältigend .... hohe Berge rechts und links, immer wieder fallen Wasserfälle herab. Wir Staunen nicht schlecht, als direkt neben der Straße im Meer , keine 20m vom Fahrbahnrand, Robben auf einem Stein in der Sonne liegen. Wir halten natürlich sofort an und zücken die Kameras! Die Robben sind das wohl gewohnt und sie lassen sich beim Sonnenbad nicht stören!
    Einmal bietet sich uns ein spektakulärer Blick auf den Gletscher Drangajökul , der auf der anderen Seite des Hauptfjordes, dem Islafjardjup, liegt! Blau schimmert das Eis. Grandios stürzt davor ein Wasserfall in die Tiefe!

    Einzige Enttäuschung heute, auf die angepriesenen leckeren Waffeln im Museumsdorf Litlibaer müssen wir verzichten, das Dorf hat schon geschlossen bzw. wir können zwar durch die Häuser bummeln, aber das Café hat geschlossen! Da ist wohl schon Saisonende!?

    Dann windet sich die Straße vor dem letzten Fjord, den wir durchfahren müssen, nach oben. Als wir um die Spitze der Landzunge kommen, bietet sich uns ein spektakulärer Blick auf unseren Zielort, Sudavik, aber auch auf die gegenüber liegenden hohen Berge, die teilweise schneebedeckt sind.
    In Sudavik haben wir ein Zimmer in einem Guesthouse gebucht, dass wir heute kaum mehr verlassen. Ich gehe kurz zum Hafen, aber der doch kalte Wind am Abend treibt mich zurück ins warme Haus. Nur wir und noch zwei junge Männer aus Deutschland sind die einzigen Gäste hier! Wir diskutieren den , für uns erschreckenden, Wahlausgang in Deutschland!

    Wir sind schon ein wenig angeschlagen, von den letzten Tagen und gammeln nur ein wenig auf dem Sofa rum, bevor dieser Tag endet. Es ist schon anstrengend, jeden Tag die vielen Kilometer und dazu die vielen unbefestigte Straßen, die unsere volle Konzentration benötigen! Erholungsurlaub geht anders! Wir sind aber glücklich über das Erlebte und genießen jeden Tag!
    Morgen geht's nach Patreksfjördur, unser letzter Abend auf den Westfjorden.

  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Gestern Abend haben wir es dann endlich geschafft, eigene Fotos von den Nordlichtern zu machen! In unserem Tal in dem wir wohnen, gibt das prima Kontraste zu den Bergkuppen rund herum!!!
    So langsam bekomme ich Spaß daran!!!

    Auch gestern Abend hat sich Ivan, der russische Motorradfahrer, den wir auf der Fähre kennen gelernt haben, bei uns gemeldet! Er ist fast halb herum und wir hatten vereinbart, dass wir uns, wenn eben möglich nochmals treffen wollen! Morgen probieren wir es.
    Jedoch haben wir , wie jeden Tag, ein strammes Programm geplant und wir verabreden, dass wir es einfach versuchen!


    Zu heute erstmal was positives: die Wettervorhersage stimmte perfekt! Es wurde Starkwind, Dauerregen und Temperaturen nicht über 6 Grad vorhergesagt und so kam es auch!
    Wir frühstücken und dann geht's los! Auf in den Norden! Das Wetter gibt alles: Starkwind der uns fast von der Straße fegt, Dauerregen und kalt. Wir melden uns bei Ivan, der braucht aber noch zwei Stunden bis zu unserer Position, daher beschließen wir, schweren Herzens, auf ein erneutes Treffen zu verzichten. Falls Du hier noch mitließt, wir wünschen Dir für Deine Reise alles gute und viel Spaß bei den Übersetzungen durch Google! 😀
    Wir genießen die Landschaft trotzdem und in einer Regenpause fotografieren wir sogar noch einen tollen Wasserfall in einem Seitental.
    Bevor wir uns ganz in den Norden aufmachen müssen wir noch einmal tanken. Da oben gibt es keine Tankstelle und zum Hotel sind es 100km, die wir ja auch wieder zurück müssen.
    Tankstellen, oder besser Versorgungszentren haben hier gleich mehrere Funktionen! Tankstelle, Supermarkt, Café und öffentliche Toilette. Genau in der Reihenfolge nutzen wir alles. Der Sky, den wir im Supermarkt gekauft haben, essen wir gleich im Kaffee nebenan. Den Kaffee dort bezahlt man auch an der Supermarktkasse. Ein Einmannbetrieb (Frau!) Da hier aber nicht ständig Leute einkaufen, hat die Dame noch zwischendurch Zeit, Regale einzuräumen. Alles in isländischer Gelassenheit. Überhaupt hat es in Island keiner eilig oder ist hektisch. Wie beobachten das Treiben hier im Laden eine ganze Weile und trinken unseren Kaffee.


    Dann fahren wir an die Ostküste der Westfjorde! Da wir Ostwind haben: ideal!!! Sonst würden wir wahrscheinlich eine Windböe verpassen.. wir segeln mehr und fahren mit Schräglage, auch auf der Geraden!!!
    Wir sind jedoch immer noch schneller unterwegs, als das hier vor uns fahrende Auto. Irgendwann merkt der Fahrer tatsächlich, dass er den ganzen Schlamm aufwirbelt und unsere Motorräder nebst Fahrer langsam die Farbe der Straße annehmen und er lässt uns vorbei. Überholen geht hier nicht, erstens wegen der Straßenbreite und zweitens brauchen wir wegen des Wetters fast die ganze Breite für uns!! Auch mein TomTom sagte uns an der Tankstelle schon, dass wir für die vor uns liegenden 100km ungefähr 3,5 Stunden bräuchten. Es waren nur 2,5h, aber wir waren ja auch zügig daran interessiert ins warme zu kommen.

    Ich könnte es allerdings nicht abwarten, bis wir am Hotel angekommen sind und bremse, als rechts von der Straße, zum Meer hin, drei Hotspots / kleine blaue Pools, auftauchen!
    Gegenüber, 80m die Straße hoch steht ein kleines Häuschen zum Umziehen! Ich zögere nicht lange, hole Badehose und Handtuch aus dem Koffer und verschwinde in der Umkleide. Meine Sachen lasse ich einfach in dem Einraum-Häuschen am Wandhaken hängen. Hier kommt so schnell keiner vorbei! Dann barfuß über die Straße zurück in den heißen Pool! Herrlich warm. Ich merke wir mir die Wärme gut tut. Wir wollen aber weiter und so währt das Vergnügen nur kurz und ich habe wieder meine Motorradsachen an und es geht weiter.
    Immer schlechter wird die Straße! Steil fällt das Gelände zum Meer hin ab. Es gibt keine Leitplanken oder ähnliches, die Straße ist nass und rutschig es ist windig...... Dann geht's über einen kleinen Pass, der uns durch die tiefhängenden Wolken leitet, in den nächsten Fjord. Hier erhalten wir u der Hotel. Vorher geht es an dem .berühmten Schiffswrack orbei und über das Gelände der alten Fischfabrik.
    Dreckig und nass stehen wir in unseren Regensachen an der Rezeption. Das stört hier niemanden. Als wir die Sachen vom Motorrad im Hotel haben, bietet uns der Hotelier an, die Sachen zum trocknen in den Keller zu hängen. Das macht er für uns. Es wird uns kostenlos Tee und Kaffee angeboten und gleich sieht die Welt wieder besser aus. Ein gutes Zimmer, leider nur mit Bergblick und nicht mit Meerblick, wir uns zugeteilt.
    Als der Regen dann aufhört gehen wir ein wenig die Gegend erkunden.
    Wir schauen nicht schlecht, als die Tür der alten Fischfabrik nebenan offen steht. Innen ist eine Bildergalerie installiert. Wir erkunden das Gebäude und machen viele Fotos.
    Anschließend geht es zu dem Schiffswrack hier am Strand. Ein altes Stahlschiff, das so h langsam aber sicher hier selbst zerlegt. Fotos werden natürlich auch hiervon gemacht. Wir lernen ein britisches Paar kennen und lassen uns zusammen vor dem Wrack ablichten.
    Dann merken wir, dass wir Hunger haben. Die Küche im Hotel wird überall angepriesen und mangels Alternative setzen wir uns dort ins Restaurant. Wir bereuen diese Entscheidung nicht. Es gibt wirklich leckeres Essen hier.

    Dann schnappen wir uns unsere Kameras und gehen noch einmal auf die Jagd nach Polarlichtern!
    Erst sind wir enttäuscht, dann beginnt das Leuchten am Himmel, wie schon gestern und Vorgestern!!!!
    Selbst mit meinem Handy schaffe ich es, dieses festzuhalten! Tolle Bilder entstehen.... Trotzdem sehe ich lieber zum Himmel, als durch den Kamerasucher!
    Glücklich gehen wir gegen 23:00Uhr aufs Zimmer! Hier schreibe ich noch diese Zeilen und werde nun langsam müde.
    Gute Nacht!


    .... überhaupt bitte ich euch, die Tippfehler und Formulierungsfehler zu entschuldigen. Ich tippe das taglich alles Abends, nach einem anstrengenden Tag!

  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Nachtrag zu Gestern:
    Ich hatte die Zeilen gestern Abend gerade hochgeladen, da rief eine Mitbewohnerin, hier im Guesthouse, "Polarlichter" ich bin einfach rausgerannt, wollte nichts verpassen!!
    Ich hatte sowas noch nie gesehen und habe nicht einmal die Kamera dabei!! Die Lichter waren beeindruckend und dauerten gut 30 Minuten. Ich bin jetzt noch ganz fasziniert. Zum beschreiben fehlen mir die Worte!!!
    Da haben wir echt Glück gehabt!

    Danach gehen wir glücklich schlafen, erstmals auf unserer Reise in zwei Zimmern. Wir hatten ein Doppelzimmer gebucht, die Besitzerin des Ponyhofes, auf dem das Guesthouse steht, meinte aber, wir dürften -ohne Aufpreis- gerne zwei Zimmer belegen, da sie nicht ausgebucht ist!
    Morgens sind die Nordlichter natürlich immer noch ein Thema beim Frühstück!

    Dann geht es weiter, wir fahren zum Hvitserkur-Vogelfelsen!! Auf dem Weg dahin kommen wir an einem tollen schwarzen Strand vorbei! Auf dem Strand sind Fahrspurren von Autos dutlich erkennbar! Als dann noch die Einfahrt zum Strand vor uns auftauscht, zögere ich nicht lange und es geht ab zum Strand! Erinnerungen an Irland und die dortigen Strände werden wach. Damals konnten wir einfach so am Strand fahren! Heute leider nicht. Ich merke schnell, das der Sand zu weich für die schwer bepackte Fuhre ist und ich grabe mich, trotz vorsichtigem Gas geben ordentlich ein. Ohne Hauptständer bleibt mein Motorrad auch so stehen! Ich winke Kai, nicht hier rein zu fahren.... Er hilft mir das Motorrad mit Anschieben wieder fahrbar zu machen und wir bekommen meine Maschine wieder zurück auf die Straße!

    Dann geht es endlich zum Vogelfelsen. Ein spektakulär geformter Fels im Meer! Es ist ein Basaltfelsen an der Ostküste der Halbinsel Vatnsnes.
    Der Weg dorthin und auch die gesamte Straße auf der Halbinsel ist extrem matschig und auch glitschig.
    Grundsätzlich machen uns solche Verhältnisse ja Spaß, aber nach 45km ist man auch froh wieder befestigte Straße zu erreichen.
    Zwischendurch halten wir noch an der "Illugastadir seal watching" hier kann man Seehunde in freier Natur in einer geschützten Bucht beobachten! Viel zu viel schaue ich durch den Sucher der Kamera... Trotzdem ein tolles Erlebnis!

    In Hvammstangi , dem ersten Ort im Süden der Halbinsel steuern wir eine Tankstelle an. Hier gibt es neben Benzin einen kostenlosen Waschplatz für für Fahrzeuge und in einem kleinen Schnellrestaurant auch noch was zu Essen.
    Als ich beim Essen den Blick über den Fjord gleiten lasse sehe ich eine „kleine Insel“ die sich augenscheinlich bewegt und dann abtaucht. Eine Fluke sehe ich gerade noch um nun sicher zu sein: Es war ein Wal. Kai, der Anfangs noch skeptisch guckt sieht auch bald eine Wasserfontäne aufsteigen. Wir fahren nach dem Essen natürlich sofort zum Hafen! Kaum angekommen sehen wir 3 Wasserfontänen nebeneinander aufsteigen!!! Drei Wale geben hier ihr Schauspiel. Da dies alles aber fast auf der anderen Seite des 1km breiten Fjordes stattfindet, beschließen wir keine Fotos von irgendwelchen Punkten im Wasser zu machen und genießen den Anblick!!!

    Nun ist es doch wieder spät geworden und wir fahren, nein wir segeln, zur heutigen Unterkunft! So stark ist der Seitenwind geworden. Dazu kommt noch, dass die gewählte Passtraße wohl gerade neu planiert wurde. Der zum Straßenbau verwendete Schotter ist noch nicht von Fahrzeugen festgefahren worden sondern sehr lose. Das anfängliche ausgeschilderte Tempolimit von 80km/h war nicht zu erreichen! Immer wieder tanzt das Vorderrad in die nicht geplante Richtung! Mit 60 km/h geht es aber gut voran!
    Wir biegen in ein, für heute letztes, tolles Tal mit See in der Mitte, ein. Vor uns muss es wohl regnen denn ein toller Regenbogen endet mitten im Tal. Unsere Hütte, die wir gemietet haben ist eine von zwei Hütten, die am Hang stehen. Eine dritte Hütte ist das Waschhaus. Die Hütte ist perfekt ausgestattet. Eine Küche, ein Sofa und ein Esstisch im Hauptraum, dazu ein Schlafzimmer und eine Toilettenraum mit Waschbecken. Einzig die Dusche ist im Waschhaus.
    Wir genießen die Wärme im Haus, denn den ganzen Tag war es kaum über 8 Grad, da der Himmel den ganzen Tag bedeckt war. Viel Regen gab es nicht, insbesondere kein Starkregen wie vor 2 Tagen Morgens einmal! Für Ende September in Island können wir sehr zufrieden sein mit solch einem Wetter. Bei Wärme und trocken kann ja jeder fahren! ;-)

  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Wo fange ich an...am besten beim Frühstück: Die Bäuerin, ja wir haben ein Zimmer auf nem Milchhof mit 70 Kühen, hat sich alle Mühe gegeben!
    Dann höre ich von draußen ein Geräusch, dass ich nur zu gut kenne. Die erwachsene Tochter kratzt gerade die Frontscheibe ihres Autos eisfrei!!!
    Unsere Motorräder sind ebenfalls von einer weißen Frostschicht bedeckt! Es gab Nachtfrost, da der Hof in einem Hochtal liegt, umgeben von Bergen mit kleinen Eisflächen/Gletschern!
    Wir starten trotz Frost um 09:00Uhr und erst nach 3 Kilometern fahren wir in der Sonne. Sofort wird es wärmer und als wir in Akureyri auf Meereshöhe ankommen sind die Temperaturen wieder o.k. und die Straßen eisfrei!

    Wir tanken hier nach und anschließend bleiben an einer Ampel stehen, obwohl sie grün zeigt!(???? )
    ...des Rätsels Lösung: Das Rotlicht ist hier im Ort ein rotes Herz! Klar, dass wir das fotografieren müssen!
    Dann geht es nach Norden auf die Halbinsel von Siglufjördur. Immer wieder gibt es von der Straße einen tollen Blick aufs Meer...dazu der blaue Himmel und die Sonne scheint dazu. Traumhaft!!
    Bei einem Stopp an einer ehemaligen Fischfabrik mit Hafen machen wir viele Fotos.

    Auf der Weiterfahrt werden wir in einen Tunnel geleitet. Der Tunnel ist einspurig und hat in Sichtweite immer wieder Ausweichstellen! Keine Ampel, keine Schilder, man regelt das unter sich. Das geht so gefühlte 5km lang. Fast wie die Single-Roads in Schottland!
    Dann auf einmal ein rot aufleuchtendes Quadrat mit isländischer Aufschrift.... Wir halten brav an und tatsächlich kommt uns am Knick auf einmal ein Auto entgegen! ...gesteuert wird das Signal wohl über Bewegungsmelder oder ähnliches! Funktioniert!!!

    Nach dem kürzeren der zwei Tunnel beschließen wir der Hauptstraße 82 nach Süden zu folgen! Eigentlich nur um den längsten langweiligen Tunnel zu umfahren!
    Dann aber tut sich ein unbeschreiblich schönes Tal vor uns auf und das Beste: ausser zwei Mitsubishi Pajero der Farmer gibt es fast zwei Stunden, die wir hier auf der 36km lange Straße verbringen, kaum Verkehr!
    Vulkane und schroffe Berge säumen die Straße..... Unbeschreiblich... Wasserfälle, Vulkane, Lavafelder, tolle Schotterstraßen,....... ein paar Bilder habe ich und Kai ja bei Facebook und im WhatsApp-Status ja geteilt. Wiedergegeben kann keine Beschreibung und kein Foto was wir gesehen haben!

    An der Küste angekommen, fahren wir über die Küstenstraße nun nach Siglufjördur, ein hübscher alter Hafenort. Wir setzen uns im Hafen in die Außenbestuhlung eines Kaffees, so warm ist es mittlerweile! 15,5Grad zeigt das Thermometer, im Schatten! In der Sonne schwitzen wir fast im T-Shirt! Island im September, unglaublich!
    Auf dem Weg dorthin hatten wir auf einmal eine Herde freilaufender Pferde vor uns auf der Straße stehen. Unschlüssig, was zu tun ist, bleiben wir erst einmal stehen und beobachten die Tiere. Dann fahren wir langsam an den, auf der linken Fahrspur stehenden, Pferden vorbei. Wieder ein tolles Erlebnis in Island!

    Auf dem Rückweg geht es zügig an der Küste entlang und wir fahren Richtung Hofsos. Dort ist ein geothermisch beheiztes Schwimmbad direkt an der Steilküste über dem Meer! Da will ich unbedingt rein. Ich stehe mit gepackter Badetasche vorm Bad.... doch leider hat das Bad erst wieder in den Abendstunden geöffnet. (Geschlossenvon 12:00-17:00Uhr) dienen diese Öffnungszeiten dem Fernhalten von Bustouristen, eine andere Erklärung haben wir nicht! Enttäuscht fahre ich weiter. An einem Supermarkt mit Tankstelle und Restaurant verpflegen wir uns noch um dann um 18Uhr an unserer Unterkunft für heute anzukommen. Es ist ein Pferdehof mit Gästehaus, vier weitere Deutsche wohnen ebenfalls hier!
    Dann erfahre ich, dass hier hinterm Haus ein Hotspot installiert ist. Sofort habe ich die Badesachen parat und ich sitze über eine Stunde im geothermisch erwärmten Wasser und genieße den Sternenhimmel. Apropos Himmel: Von einer Mitbewohnerin erfahre ich, dass heute Nacht die Chance auf Polarlichter sehr groß sein soll!!! Um 23Uhr ist die Chance wohl am größten! ... ich werde berichten!

  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Heute werden wir vom Wetter geweckt. Island zeigt wozu es fähig ist: Der kräftige Regen fällt heute waagerecht, stärker Ostwind weht!!! Wir frühstücken erst einmal und packen zusammen.
    Die ersten Kilometer sind der Hammer: wir segeln im Wind und ein LKW der uns entgegenkommt wirft uns das gesamte Wasser seiner Fahrspur entgegen. Dazu "klaut" er uns kurzfristig den Wind, gegen den wir uns die ganze Zeit lehnen. Ich rede von RICHTIG Wind : gefühlte 100km/h !!!
    Nach 4km ist die Gefahr der LKWs aber gebannt. Wir biegen nach Süden, in eine kleine Straße ab. Es hört auch bald auf zu regnen, aber der Straßenzustand, wir reden hier von einer unbefestigen Straße mit Schlaglöchern, bleibt schmierig bis rutschig. Die Heidenau-Stollenreifen geben alles und trotz einiger heftiger Rutscher bleiben wir auf der Straße und zwar nur mit den Bauteilen am Motorrad, die dafür auch gedacht sind: den Reifen! ;-)
    Für die ersten 45km brauchen wir fast 2 Stunden, einen Fotostopp mitgerechnet! Dann geht es weiter auf der Straße Nr.1 , der Ringstraße. Hier erreichen wir bald die geothermiereiche Region rund um Myvatn! Als erstes geht es zum Kraftwert Krafla . Auf der Seitenstraße dorthin steht neben der Straße eine laufende heiße Dusche! Diese funktioniert nur mit Geothermie! Ich fahre komplett mit dem Motorrad unter den heißen Strahl und wärme mich auf! ;-) Fotos mit und ohne Motorrad werden geschossen, dann geht's weiter, hoch zum Kraftwerk. Dieses befindet sich oben auf einer Magmablase und diese erdoberflächennahen Geothermie wird hier zur Stromerzeugung genutzt!
    Oberhalb des Kraftwerkes befindet sich der "Blaue See", ein wohl durch die Gesteine blau verfärbten See....unterhalb dampft und brodelt alles! Hier wird die Kraft in der Erde deutlich!
    Dann fahren wir wieder den Berg hinunter. Keine 500m fahren wir über die Ringstraße, da sehen wir links der Straße ein großes Feld mit rauchenden Quellen. Klar, dass wir dort nachsehen fahren!
    Hier entdecken wir ein mehrere Fußballfelder großes Gebiet in dem es blubbert , qualmt und zischt!! Island von seiner wildesten -ungezämten- Seite!!!!
    Es stinkt dabei die ganze Zeit ganz fürchterlich nach Schwefel, bzw. faulen Eiern! Geothermie eben.

    Danach suchen wir uns eine Tankstelle!
    Auf dem Weg dahin kommen wir nochmals an einem blauen See mit unterirdischen thermalen Quellen vorbei, alles zischt und brodelt! Hier machen wir genauso einen Fotostopp wie an der thermalen Grotte (Grjotagja), die danach an unserem Weg liegt!


    Anschließend geht es in "Daddys-Pizza"! Wir brauchen eine Pause und Hunger haben wir auch. Ich bestelle mir ne mittelgroße Pizza mit Schinken, Champions und Salami und eine Coladose: 32€ wechseln den Besitzer!! Island ist kein günstiges Land, aber jeden Euro wert. Gestern haben wir ja selbst gekocht, da gönnen wir uns das heute mal!
    Weiter geht es Richtung Westen. Nach der südlichen Umrundung des großen Sees in Myvatn kommen wir wieder auf die Ringstraße. Es geht eine spektakuläre Kurve nach oben...es sieht fast aus, als wolle die Straße bis an die Wolken ansteigen. Wir brausen -außnahmsweise- mal "etwas zügiger durch diese Kurve...
    Oben haben wir eine traumhafte Aussicht auf den hinter uns liegenden See und den Fluss, der der Abfluss des Sees ist. Er umspült grüne kleine Inseln und drumherum ragt schroffes Lavagestein hervor, eine Landschaft wie ich sie vorher noch nie gesehen habe! Island in seiner ganzen Schönheit!!

    Als wir über die nächste Kuppe kommen "leuchtet" uns das nächste Highlight entgegen: Der Wasserfall namens Godafoss. Die Straße senkt sich und wir fahren durch Gesteinsfelder bis fast direkt an den Wasserfall. Viele Fotos werden gemacht und zwei mutmaßlich englische junge Männer fragen, ob ich ein Foto von den Beiden machen kann. Mache ich gerne und wir kommen ins Gespräch. Sie trampen um die Ringstraße und haben dafür nur eine Woche Zeit. Von einem touristischen Highlight zum nächsten geht es für die Beiden. "Irgend jemand fährt immer in unsere Richtung", ist die mutige Behauptung! Ich denke, wenn das Mal klappt und als könnte er Gedanken lesen, spricht einer von den Beiden zwei älter Damen an und sie werden sofort aufgefordert ihre Sachen in den Kofferraum zu legen, dann geht's für die Beiden weiter!

    Wir überlegen kurz was wir noch anschauen wollen und beschließen aber dann, für heute genug gesehen zu haben und fahren die letzten 20km zu unserem heutigen Guesthouse. Es ist ein Bauernhof, ganz abseits in einem tollen Seitental und wir bekommen hier ein prima Zimmer. Sogar eine Bibliothek ist hier vorhanden und wir wohnen mit den Besitzern sozusagen Tür an Tür! Die Küche dürfen wir gerne benutzen und die Besitzerin kocht und erstmal einen Kaffee bzw. Tee! Das nenne ich mal eine Begrüßung!
    In der Küche lernen wir ein junges Paar aus Essen kennen. Sie wohnen hier schon 4 Tage und sie reisen auch das erste Mal durch Island! Wir tauschen gegenseitig Informationen aus und dann brechen die Beiden auf ins Kino!
    Wir tun uns die Ruhe an und genießen selbige hier in dem wirklich total ruhigen Seitental. Um uns herum ragen die Berge bis in die Wolken und oben gibt es sogar auf einigen Gletschereis!
    Tolle Gegend! Tolles Island!
    Für eine Wettervorhersage von 12h Dauerregen hatten wir echtes Glück! Ungefähr zwei Stunden sind wir bei Regen unterwegs gewesen. Islandwetter eben! Wir haben es so gewollt und wir genießen dieses tolle Land mit all seinen Vor- und Nachteilen!
    Früh geht es heute wohl ins Bett.

  • Der 5.Tag, Endlich Island!Datum20.09.2017 01:52
    Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Endlich in Island!!!
    Direkt nach dem Frühstück packen wir und bald dürfen wir auch auf's Fahrzeugdeck. Die Spanngurte habe die relativ ruhige Überfahrt gehalten. Die Taschen werden verzurrt und dann geht's endlich los:

    ISLAND wir kommen!!!

    Ganz im Osten, in Seydisfjördur, von Island beginnt unsere Reise.
    Unser erstes Ziel ist Bakkagerdi. Vorher kommen wir durch Egilsstadir, das wir links liegen lassen, da alle Busse, die in der Fähre waren dorthin abbiegen.
    Als erstes Ziel steuern wir nun Bakkagerdi an, ein kleiner Ort an der Küste. Im Sommer nisten dort die Puffins ... jedoch sind wir dafür zu spät. Die Straße dahin war es aber alleine schon wert dorthin zu fahren. Eine Serpentine , die es in sich hatte: unbefestigt, loser Schotter, dreidimensionale Kurven (Kurve mit mächtiger Steigung oder Gefälle!!!) Die letzten Kilometer zum Ort geht es direkt an der Küste entlang... wirklich direkt!!! natürlich unbefestigt und kurvig! Erst gehen wir solche Verhältnisse vorsichtig an, dann merken wir: die auf den Schildern angegebenen Geschwindigkeiten können tatsächlich gefahren werden: 80 km/h auf losem Schotter und Schlaglöchern sind nicht wirklich ein Problem, zumindest vorerst... Die Buchten an denen wir vorbei kommen sind unbeschreiblich!!! Immer wieder vergesse ich auf die Straße zu sehen, so toll ist der Ausblick! ...es sind aber Straßen aus losem Kies und Schotter, immer wieder fährt das Motorrad da hin wo es will. Aber, um es vorweg zu nehmen, wir kommen überall heile durch.

    Auf dem Weg zurück nach Süden kommen wir an einer Herde Island-Pferden vorbei. Wir halten an und die Tiere schauen neugierig zu uns herüber. Als wir weiterfahren wollen laufen uns die Tiere nach und sie überholen uns sogar noch!!! Ich kann es nicht glauben und schalte schnell die Videokamera ein. Ein tolles Video entsteht!!!
    Als die Weide endet fahren wir noch ein Stück weiter und halten dann glücklich an. Wir brauchen nicht reden, wir schauen uns an und können Beide unser Glück noch nicht glauben.
    Ein paar Kilometer weiter steht an einer Wegekreuzung eine kleine Kirche mit Grasdach! Wir halten an, besichtigen die Kirche von innen und außen. Es sind ungefähr 70cm dicke Wände aus Torfsoden die übereinander gestapelte würden und ein Holzdach, dass mit Grasbewuchs gedeckt wurde. Ich schreibe in das auf dem Holzaltar liegende "Gästebuch" und wir genießen die Stille ein wenig.
    Vor der Kirche steht eine Sitzgarnitur aus Massivholz und wir beschließen hier eine Kaffeepause zu machen! Der Gaskocher nebst Topf kommen zum Einsatz und der mitgebrachte Kaffee wird mit dem Edelstahlfilter aufgegossen. Dazu gibt es mitgebrachte Kekse! Lecker und in der freien Natur können wir diesen Luxus richtig genießen. Unbezahlbar!
    Weiter geht's Richtung Süden zur Ringstraße, eine Straße die ungefähr 800km rund um Island führt. Vorher gibt es noch zwei Wasserfälle zu besichtigen und fotografieren! Auch getankt haben wir zwischenzeitlich!

    Wir folgen der Ringstraße (Nr.1) nach Westen und oft bietet sich uns eine unwirkliche Landschaft links und rechts der Straße: Mondlandschaften nur aus Steinen wechseln sich mit Lavafelfeldern und Hochheide ab! Mehrmals halten wir an und fotografieren dieses Schauspiel!

    Einmal stehen wir alleine an einem Aussichtspunkt als ein weißer Toyota neben uns hält. Zwei Chinesen steigen aus. Anstatt die grandiose Landschaft zu genießen, fragt mich einer der Beiden, ob er ein Foto von mir machen darf. Ich lache und stimme zu. Sofort stellt er sich neben mich, zückt sein Handy und schießt ein Selfie von uns! Dann muss sein Kollege ein Bild von uns mit Motorrad machen. ( ....man ist ja höflich und macht das Spiel mit... ) dann wechseln sich die Beiden ab. Danach springen sie wieder ins Auto, ohne die Landschaft eines Blickes zu würdigen! Ich stehe nur verdutzt da und wundere mich!
    Südlich unseres Haupzieles , dem Wasserfall Dettifoss verlassen wir wieder die Ringstraße. Wir entscheiden uns für die kleinere der beiden Straßen um dorthin zu gelangen: die Straße 864 die östlich vom Dettifoss vorbei! Kaum sind wir auf der 864 fängt die Straße an unseren Motorrädern und ihren Piloten alles abzuverlangen! Erst sind es nur Bodenwellen, dann sind es Schlaglöcher. Beides in so kurzen Abständen, dass die Federung der Motorräder mehrmals an ihre Grenzen stoßen! Ich habe schon viel erlebt, aber diese Straße hier ist echt schlimm!! Da half auch nicht mehr die Motorräder auf Geschwindigkeit zu halten.... wir haben beide gedacht: hoffentlich hält alles, insbesondere die Gepäcksysteme haben ja einiges zu tragen. Es geht aber augenscheinlich alles gut!
    Endlich sind wir am Dettifoss, einem der schönsten Wasserfälle in Island. Und Wasserfälle gibt es hier echt viele!!!
    Das Donnern des Wassers lässt eine Unterhaltung kaum zu. Wir fotografieren viel, genießen aber auch die Ruhe in dem Wasserdonnern!!! Zwei Spanierinnen fragen, ob ich sie fotografieren kann... selbiges muss eine von den Beiden nun auch mit uns machen!
    Nun sind es nur noch 30km bis zum "Dettifoss Guesthouse" , wo wir unsere erste Bleibe gebucht haben. Schöne Zimmer und superluxus-Bäder erwarten uns. Das Haus ist prima und dazu noch das preiswerteste auf der Reise!
    Wir kochen uns in der Küche die mitgebrachte Gulaschsuppe und essen eine Scheibe Brot dazu.
    Danach liegen wir noch lange in den Betten und "bedienen" die Medien: WhatsApp/ Facebook und E-Mails und dann tippe ich noch diese Zeilen und werde langsam müde. Gute Nacht

  • Der 4.Tag, Auf den Färöer InselnDatum18.09.2017 21:17
    Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Nachdem wir gestern Vormittag einen ruhigen Tag hatten und ich unseren gestrigen Bericht Mittags im Mobilfunknetz der Shetland Inseln hochgeladen habe, ist noch einiges passiert! Wir haben uns im Restaurant sehr lange mit dem russischen Motorradfahrer unterhalten, den wir schon vor der Abfahrt beim Check-in kennen gelernt haben. Ivan (heißen eigentlich alle Russen so???) ist tatsächlich 28 Jahre alt und einen Monat mit dem Motorrad in Europa unterwegs und war schon von Russland, Polen, Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien unterwegs. Nun noch eine Woche in Island, dann geht's zurück über Berlin und Polen zurück nach Moskau. Das ist mal ein Plan. Auf dem Weg hierher hatte er Probleme mit seinen Bremsbelägen. Allerdings konnte ihm keine Werkstatt, wo er gefragt hat helfen. Erst nach langem hin und her hat er wohl Hilfe bekommen. Ich habe ihm einfach zugesichert, wenn er auf dem Rückweg Probleme in Deutschland hat, organisiere ich ihm Hilfe! Da werde ich euch dann in den einschlägigen Foren um Hilfe bitten. Ich denke so einem lieben Kerl wie Ivan muss einfach geholfen werden, wenn er Hilfe braucht! Wir tauschen die Rufnummern aus und hoffen, dass wir uns in Island noch einmal treffen können. Er plant erst den Süden zu besuchen und dann im Norden zurück zu fahren, wir fahren anders herum!
    Wir drei sitzen wirklich bis nach 22:00Uhr zusammen und fragen uns gegenseitig aus. "Liegt bei euch im Winter Schnee??" , fragt er und wir fragen ihn "Wie kommst Du auf Island?" "Wieviel Visums brauchtest Du?" er will wissen "Lebt ihr gerne in Deutschland? Oder würdet ihr gerne woanders leben?"
    Wir lernen viel und wieder merke ich: reisen ist tödlich für Vorurteile!!! Ivan ist und bleibt ein sehr höflicher Mensch! Wieder freue ich mich über meine Spontanität, ihn einfach angesprochen zu haben und ihn an unseren Tisch gebeten zu haben.
    So endet ein toller Sonntagabend (auch ganz ohne Tatort ;-) )

    Heute, am Montag um 05:00Uhr legt die Fähre in Torshaven, auf den Färöer Inseln, an.
    Um 04:30 Uhr (!!!) werden wir freundlicherweise vom Kapitän mit einer Durchsage geweckt!
    Wir kochen uns einen Kaffee und essen ein Brötchen in der Kabine bevor wir neugierig von Bord gehen!
    Wir durchkreuzen die ganze Stadt nach einem offenen Bäcker.... Fehlanzeige!
    Der Vorteil ist, wir lernen so, relativ schnell, die Innenstadt, den Hafenbereich und die Altstadt von Torshaven kennen.
    Um 8 Uhr stehen wir dann gleich vor zwei offenen Cafés: Einmal im Supermarkt und direkt nebenan ein gemütliches Café das wir bevorzugen!

    Zwischenzeitlich verlässt unsere Fähre den Hafen. Wir bleiben aber ruhig, denn darauf sind wir gestern hingewiesen worden. Das Schiff muss für ein "technisches Manöver" -wie es heißt- für 3 Stunden den Hafen verlassen.
    Torshaven ist mit 12500 Einwohnern die wohl kleinste Hauptstadt in Europa!(??) Besonders gefallen mir die alten roten Holzhäuser mit ihren Grasdächern.
    Wir besichtigen die alte Burg, von 1679, die den Hafen mit ihren 4 Geschützen beschützen sollte. Die Türken haben damals wohl öfter die Färöer überfallen, erfahren wir auf einer Infotafel.
    Wir treffen noch Clara, unsere 18-jährige radelnde Mitreisende, im Café am Hafen und schnell sind gegenseitige Erfahrung ausgetauscht.
    Gemeinsam gehen wir über die Halbinsel mit der Altstadt zurück zur Fähre, wo sich das Durchschnittsalter der Passagiere deutlich gesenkt hat. Neben den, ohnehin schon vorhandenen Busladungen von Rentnern, ist nun wohl eine Gruppe Schüler an Bord gekommen.
    Pünktlich geht es nun los. Nur noch 18 Stunden und wir sind in Island!

    Wir verlassen den Hafen von Torshaven und wir gehen an Deck. Was wir dann sehen haut uns fast um.... Wir fahren mitten zwischen den Inseln hindurch und immer wieder gibt es neue fantastische grüne Berge zu sehen. Deren vulkanischen Ursprung lässt sich nicht verleugnen.
    Steilküsten wechseln sich mit bis ans Meer ragenden grünen Flächen ab. Die stufigen Berge sehen einfach unbeschreiblich aus....
    Fast alle Passagiere stehen an Deck und fotografieren was die Linse hergibt!
    Ich genieße einfach den Blick auf die Berge und entdecke mehrmals kleinste Hütten, die wohl die Funktion als Schutzhütte für Wanderer übernehmen. Immer wieder tauchen kleine Ort auf, die dermaßen von steilen Hängen umgeben sind, dass diese nur vom Wasser aus versorgt werden können. Schon am Morgen haben wir in Torshaven eine kleine Fähre gesehen, aus der Schüler Richtung Schule strömten. Hierher kommen die wohl.

    Noch schnell ein paar Nachricht und Fotos verschicken und den Wetterbericht für Island abrufen. Dann entschwindet das Land der Färöer und deren Mobilfunknetz hinter uns.


    Dann beginnt wieder die Fahrt über das offene Meer. Das nächste Land, dass wir sehen werden ist Island!
    Wir freuen uns sehr, insbesondere über den Wetterbericht: 8-12 Grad und eine Regenwahrscheinlichkeit von 20% ...das ist selbst für einen Sommertag in Island eine prima Vorhersage!
    Abends essen wir nocheinmal eine wirklich leckere Pizza an Bord, vernichten unsere letzten Weinvorräte und genießen den letzten Abend an Bord......
    Jetzt darf es auch bald losgehen!!!
    Beide sind wir kribbelig, gestehen wir uns ein.

  • Der 3.Tag auf der Fähre!Datum17.09.2017 18:02
    Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Erstmal ein Nachtrag zu gestern Abend:
    Da wir nahe der Norwegischen Küste vorbei gefahren sind, konnten wir an Bord das dortige Mobilfunknetz nutzen.
    Ansonsten ist auf der Fähre das Internet sehr teuer (7€/h) und wir warten immer bis wir Mobilfunknetz haben. Vermutlich heute Nachmittag passieren wir die Shetland Inseln, wo ich das Gleiche versuchen werden, um schon einmal diese Zeilen hochzuladen.

    Gestern Abend haben wir sehr lange unter Deck gegessen und die mitgebrachten Lebensmittel gegessen. Es gab Käsewürfel , Brot und Cabanossis. Und ne Flasche Wein habe ich auch noch im Gepäck gefunden. ;-)
    Wir sitze dort, bis weit nach Mitternacht, Bordzeit, diese entspricht der Zeitzone der Färöer (-1h MEZ), also ist es für uns fast 02:00Uhr! Viele der anderen Passagiere laufen mit -ich glaube- neidischen Blicken an uns vorbei! Wahrscheinlich überlegen sie, dass die Pizza für 20€ (!!!) , hier an Bord, doch ein wenig zu teuer war. Von den Preisen für alkoholischen Getränken Mal ganz abgesehen!

    Zu Heute: Nix passiert, ein Tag auf See eben. Wen es trotzdem interessiert, hier "ein paar Zeilen" zum Geschehen an Bord!:
    Morgens werde ich und auch Kai zeitig wach. Wir haben gut geschlafen und das Schiff liegt relativ ruhig im Wasser, wie ich finde. Trotzdem werde ich immer wieder in die Matratze gedrückt und im Gegenzug fühle ich mich manchmal ganz leicht! :-) Auf einer Personenwaage würde ich wahrscheinlich abwechselnd 70 und 120kg wiegen, so "stampft" das Schiff durch die See. (Irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit! ;-) )
    Als wir zum Frühstücksbuffet wollen, stehen wir vor verschlossenen Türen: es ist Sonntag, da beginnt das Buffet erst um 07:30 Uhr und nicht wie sonst um 06:00 Uhr!
    Also erkunden wir das Schiff und als wir draußen am Fussballfeld (im Käfig) vorbei kommen und den Ball dort liegen sehen.... keine Frage: Wir klettern durch die Seitenwand eines Tores in den Käfig und spielen und lachen viel. Der Käfig, als Ballschutz muss wohl gut funktionieren: der Ball ist schon etwas verschlissen. Bald lässt die Kondition nach, was aber mehr am Lachen als am Laufen liegt.
    Dann, nach einem Decksrundgang, geht es zum Frühstücksbuffet. Dieses ist gut und reichhaltig!!!...aber auch gut besucht!
    So gesättigt, geht's erstmal in die Kabine... zum Mittagsschlaf. Ist ja schließlich auch irgendwie Urlaub! ;-)

    Ich gehe dann aber doch noch in den Fitnessbereich und das Schwimmbad besuchen! Dieser Bereich ist kostenlos nutzbar, also: probieren! ....Der "Pool" ist mehr ein Planschbecken von 5-6m Länge und aufgrund des Seeganges draußen, schwappt das Wasser im Becken genauso hin und her, wie das Meer draußen. Ich will mich nicht gegen die Wand drücken lassen und entspannen geht dort sicher nicht, also lasse ich das. Im Fitnessraum stehen 5 Geräte... da gehe ich lieber noch an Deck , setze mich in den kräftigen Wind und schreibe diese Zeilen. Am Horizont tauchen gerade die Shetland Inseln auf!
    Ein echter Faulenzer Tag, und ich habe richtig Zeit zu schreiben..( habt ihr ja schon gemerkt! ;-) )
    In Island hoffe ich, dass ich die Zeit finde immer so ausführlich zu schreiben.

  • Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Weiter geht's nach Hirtshals. Um 15:00Uhr soll die Fähre ablegen und wir sollten spätestens 1,5h vorher dort Einchecken!
    Doch fangen wir morgens an:
    Wir starten früh in den Tag. Dieser Trakt des Hotels gehört uns alleine. Wir haben zwei Bäder und 6 Zimmer für uns alleine! Da unser Hotel ein self-Service-Hotel ist gibt es hier auch kein Frühstück.
    Daher starten wir die Motorräder und fahren zum 5km entfernten McDonald's in Kolding.
    Nach dem Frühstück, es gab Rührei mit Speck und Kaffee, fahren wir weiter Richtung Norden!
    Ganz unspektakulär geht es über die Autobahn!
    Wir kommen um 11:30Uhr in Hirtshals an. Erstmal tanken wir die Motorräder voll, dann kaufen wir im Supermarkt nebenan "das Nötigste" für die Fähre ein.
    Die Sonne scheint vom blauen Himmel und es ist total warm. Wir trinken im Hafen von Hirtshals noch einen Cappuccino bevor wir uns zum Fährhafen aufmachen.
    Vorher beobachten wir eine Horde Mofafahrer die durch den Hafen knattern! Da macht wohl ein Mofa-Club seine samstägige Ausfahrt.

    An dem Terminal der Fähre haben wir gerade mal 5 Fahrzeuge vor uns. Die Abfertigung klappt schnell und wir fahren hinter den -bisher einzigen- Motorradfahrer, der auf eigener Achse aus der Ukraine angereist ist! Insgesamt werden es tatsächlich 7 Motorräder, die dann später auf die Fähre fahren.
    Der freundlichste Motorradfahrer kommt mit einer Kawasaki Ninja, mutmaßlich eine 350er! Als der wahrscheinlich 20-jährige absteigt, begrüßt er jeden der anderen Motorradfahrer mit Handschlag! Ich schaue auf sein Kennzeichen, er kommt aus Russland! Ich erzähle ihm, dass vorne ein anderer Fahrer aus der der Ukraine steht. Er freut sich darüber und die Beiden redet lange miteinander.
    Ich gehe weiter auf eine junge Frau zu, die neben ihrem Fahrrad am Rande der Fahrspur auf der Erde sitzt und spreche sie an! Es stellt sich heraus, dass Clara aus München 18 Jahre alt ist und mit dem Fahrrad auf Island radeln will. Bis Dänemark ist sie mit Flixxbus gefahren und nun plant sie jeden Tag 50km dort zu radeln. Alles ganz alleine organisiert und geplant. Sie freut sich angesprochen zu werden, denn die Worte sprudeln nur so aus ihr heraus. Ich komme kaum zu Wort. (Die, die mich kennen, wissen was das bedeutet! ;-). )
    Dann geht es los. Wir werden in die Fähre gesunken!
    Beim verzurren der Motorrädern fluchen wir alle mehrmals. Die Hälfte der zur Verfügung gestellten Gurte sind kaputt oder so verschlissen, dass ich es vorziehe damit meine Fahrzeug nicht zu sichern.
    Ich helfe dem jungen Russen, der wohl noch nie einen Spanngurt in der Hand hatte.
    Wir sind nun ganz durchgeschwitzt und freuen uns in der Kabine aus der gefütterten Motorradkleidung zu schlüpfen.
    Zum Ablegen sind wir ganz oben auf dem Sonnendeck, was heute seinem Namen alle Ehre macht! Herrlich warm scheint die Sonne hier oben.
    Wir lernen ein Paar aus der Pfalz kennen, die schon zum 7.Mal nach Island fahren!
    Informationen werden ausgetauscht und die Beiden sagen uns, dass -nach ihrer Meinung- jetzt auch mit dem Motorrad, die richtige Zeit ist um Island zu besuchen

  • Der 1.Tag bis nach Kolding in DänemarkDatum15.09.2017 22:41
    Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Abfahrt! Endlich geht es los. In den letzten Tagen bin ich immer kribbeliger geworden und ich will gar nicht zählen wie oft ich aus dem Haus in die gegenüber liegende Garage gelaufen bin...

    In Münster, an der dortigen Raststätte, treffe ich Kai. Wir trinken gemeinsam einen Kaffee, tanken nochmals voll und dann geht's gemeinsam los! Zügig geht es über die Autobahn nach Nord. Nach anfänglichen Nebelschwaden kommt die Sonne heraus und ich brauche sogar mein Sonnenvisier! Ohne Stau geht es bis kurz vor Hamburg! Dort fahren wir von der Autobahn ab und weiter geht's über Landstraßen nach Wischhafen. Hier nehmen wir die Elbfähre nach Glückstadt. Vor der Fähre stehen knapp 500m lang Autos in der Warteschlange. Wir fahren daran vorbei, wohlwissend, dass es für unsere Motorräder immer einen Platz auf der Fähre gibt! So können wir dann fast ohne Wartezeit auf die Fähre rollen. Die Fähre hat ordentlich mit der relativ starken Strömung der Elbe zu kämpfen und wackelt mehrmals kräftig! Wahrscheinlich liegt es daran, dass es vorgesternne eine Springflut gegeben und selbst heute stehen noch einige Ufer so sehr unter Wasser, dass ich es noch recht bedenklich finde.
    Weiter geht es über Landstraßen entlang der Küste, erst das Elbeufers und dann die Nordseeküste!
    In Tönning an der Eider machen wir inm historischen Hafen unseren geplanten Mittagshalt. Bisher sind wir trocken geblieben. Nun baut sich vor uns aber eine schwarze Wand auf, da werden wir wohl gleich nass.
    Erst einmal gibt es hier leckeren Flammkuchen mit Lachs und eine heiße Schokolade. Die Lufttemperatur ist bei 15 Grad, aber die Sonne, mit ihren kräftigen Strahlen macht es so warm, dass wir draußen sitzen und Essen. Gabi, eine Freundin von mir aus Kiel, hat es sich nicht nehmen lassen uns hier zu besuchen und anschließend noch ein wenig zu begleiten.
    Dann geht es weiter. Der Regenradar und die wirklich schwarzen Wolken lassen uns schon bei der Abfahrt keine Wahl: Die Regenkleidung wird übergezogen! Tatsächlich haben wir dann von 14-15Uhr kräftige Regenschauer, die ich aber versuche zu umfahren. Meist mit Erfolg, aber nur meist ......
    An einem Strand in Dänemark mit abgesteckt Wattwanderweg , mutmaßlich auf ein Hallig, machen wir unsere zweite Pause. Leider überrascht und dort ein Regenschauer.

    Dann fliegen wir weiter bis nach Kolding , wo wir über Booking ,com ein sehr günstiges Hotel finden. Als wir dort ankommen gucken wir nicht schlecht; da steht ein Schild vor dem Hotel "Selfservice-Hotel" .. angeblich gibt es ein Code in der Buchungsbestätigung ....hier sind aber alle Türen auf und die Schlüssel stecken ausser in den Zimmertüren!
    Wir haben das ganze Haus für uns! 14 Zimmer !!!
    Abends gehen wir in eine benachbarte Pizzeria und stärken uns kräftig! (Auch der Durst wird dort gestillt, mit Bier!
    Danach geht es nur noch zurück zum Hotel und wir gehen flott ins Bett.
    Morgen Mittag geht's in Hirtshals auf die Fähre nach Island!

  • Ab November 2016, Wir planen die ReiseDatum12.08.2017 17:12
    Thema von Bernd44 im Forum Island 2017

    Wie findet man einen Reisepartner für so eine Reise, außerhalb der Saison, evtl. mit Stürmen, Schnee und anderen Wetterkapriolen????
    Virtuell haben Kai und ich uns in einem Forum bei Facebook kennen gelernt! Wir kommentierten die gleichen Bilder mit ungefähr solchen gleichen Bemerkungen "Da will ich auch mal hin"!

    Dann haben wir uns im Rahmen eines Motorradreise-Vortrages im November real kennen gelernt. Die "Chemie" stimmte sofort und wir sind seitdem schon mehrfach miteinander gefahren. Auch fahrtechnisch werden wir wohl ein gutes Team abgeben.

    Im Januar buchten wir uns dann eine Kabine auf der Fähre nach Island. Es war übrigens die letzte 2-Bett-Innenkabine die für den 14.09.17 frei war (IM JANUAR!!) . Nun buchten wir die Guesthoses und Hotels für unsere bisher geplante Route! Immerhin haben wir durch die Einzelbuchungen -im Vergleich zur Buchung des "Komplettangebotes" der Fährgesellschaft- ca. 500,-EUR gespart. Die Arbeit dafür hat sich also schon gelohnt. Aber wer will hier von Arbeit sprechen, wenn man schon mal "mit dem Finger auf der Landkarte" seine Reise vorplant! Diese Aufgaben bisher hat alleine Kai realisiert!
    Nun, haben wir schon August und in knapp 5 Wochen geht es los!!! Ich bin ganz gespannt auf die Insel!

  • 14.09.2016 Bis nach NordirlandDatum15.09.2016 01:01
    Thema von Bernd44 im Forum Wild Atlantic Way , Ir...

    Geschlafen habe ich die letzte Nacht wie ein Stein....na vielleicht etwas lauter, wie Alf -mein Zimmernachbar- meint! Aber irgendwie zerrt die Tour und das viele „Drum-Herum“ doch an der Energie.
    Nun bin ich aber heute wieder fit und wir beschließen nach dem Frühstück zum nördlichsten Punkt in Irland aufzubrechen: nach Malin Head! Nach dem gestrigen durchweg sonnigen Tag haben wir heute wieder „tiefehängende Wolken“ mit zeitweise Nieselregen. Ich Iren tragen T-Shirt, also regnet es nicht! ;-)
    Auf dem Weg zum Mali Head gibt es noch einen tollen Pass, den ich nicht missen wollte: Das „Gap od Mamore“. Die Auffahrt geht kerzengerade durch heideartige Landschaft den Berg hinauf. Die Steigung nimmt mit der Höhe immer mehr zu und das tollste an diesem Anblick ist, die Straße verschwindet in den tiefen Wolken. Es regnet nicht mehr und wir bleiben unten stehen und freuen und aus den Anstig in den Himmel! Die „Stairways to heaven“ kannte ich schon, die „Road to heaven“ werde ich jetzt gleich fahren. Die GoPro (Video-Kamera) wird am Lenker montiert und dann beginnt die Auffahrt. Schafe begleiten uns schon die ganze Zeit am Wegesrand und meist laufen sie weg wenn wir kommen, anders hier: Hier stehen sie neugierig am Straßenrand und es sieht aus, als ob sie uns zusehen wollen, wie wir dort hochfahren. Mit den Wolken und den spärlichen Pflanzen ist das alles sehr mystisch!
    Wir tauchen von unten in die Wolken ein und die Sicht ist sofort auf ein paar Meter begrenzt. Mit dieser Sichtbehinderug beginnen aber auch die Kurven, und wie: Der Asphalt ist wie eine abgerollte Laritzschnecke zwischen die großen Steine gelegt. Es geht gleichzeitig hoch oder runter und nach rechts oder links Bei der Sicht kann man die Kurven zwar nicht richtig genießen, ein „Abenteuer“ ist es aber allemal! Den Scheitelpunkt des Passes kann man nur erahnen und als wir auf der anderen Seite aus der Wolkendecke tauchen haben wir eine gigantische Aussicht auf den Atlantik. Die Straße schlängelt sich vor uns in Serpentinen nach unten. Vorher wartet aber noch ein Rastplatz auf uns, von dem wir diese Aussicht erst einmal genießen. Den Film der GoPro werde ich wohl erst zuhause sichten, bin mir aber sicher, dass dieser unser s´derzeitiges Empfinden nicht wiedergeben kann! Wir sind einfach überwältigt!!!!
    Danach geht der Wild-Atlantic-Way ,auf dem wir uns ja noch immer befinden, als kleine Straße durch Dörfer. Manchmal hat das Asphaltband in der Mitte sogar eine Grasnarbe. Hier von „touristisch“ zu reden wäre absolut übertrieben. „Irland natürlich“ würde es eher treffen, denke ich so bei mir. In Carndonagh geht es dann hinaus auf die Halbinsel mit der nördlichsten Landzunge Irlands, nach Malin! Die Gegend wirkt immer karger und die Straße immer enger.
    So eng, das wir teilweise die vielen Radfahrer, die wohl heute Morgen ein „Radtouristik“ zum Malin Head unterwegs sind, nicht immer überholen können. Manchmal auch weil sie -wie selbstverständlich- nebeneinander fahren, auch wenn sie nur in einer kleinen Gruppe oder zu zweit unterwegs sind. So etwas kenne ich aber auch von daheim. Wundern tut mich nur der Zeitpunkt dieses „Rennes“. Es ist mitten in der Woche am Vormittag und gefühlt über 100 Fahrer und Fahrerinnen treten hier kräftig in die Pedale. Sicher kaum einer von denen im Rentenalter! Meinen Respekt haben sie trotzdem, die Pedalritter. Denn es gibt mehr als einen mächtigen Anstieg!
    Am äußersten Zipfel, dem „Malin Head“, haben wir eine tolle Aussicht und verweilen hier ein wenig. Dann zurück nach Süden, wir wollen Holger und Gabi wiedertreffen, die den nördlichen Schlenker auslassen wollten und nun in Nordirland in der Sonne in einem Hafencafé sitzen, wie sie uns schreiben. Wir fahren unter einer grauen geschlossenen Wolkendecke und glauben an einen Jux. Als wir jedoch Derry hinter uns gelassen haben, klart tatsächlich der Himmel auf und wir fahren unter blauem Himmel weiter.
    Vorher jedoch, auf dem Weg nach Derry, bereiten wir uns auf das „feierliche Ende“ des Wild-Atlantic-Way vor. Hier endet sie nämlich, deie längste ausgeschilderte Küstenstraße der Welt. Fast 9 Tage haben uns dessen Schilder unseren Weg gezeigt, haben wir unzählige Sehenswürdigkeiten gesehen, haben Aussichten genossen... verarbeiten werden wir das wohl erst später, daheim, zu viele Eindrücke haben wir aufgenommen. Vorher dachte ich noch, „Naja, am 3. oder 4. Tag werden wir wohl die Steilküsten satt haben und auch mal weg von der Küste fahren wollen!“ aber so war es nicht. SO vielfältig waren die Formationen, die Materialien die die Natur hier „verbaut“ hat. Immer wieder unterbrechen unvorstellbar schöne Sandstrände die Steilküste, manchmal sind es von der Eiszeit geformte Kalksteinformationen, manchmal Steile Klippen..... ach fahrt selber hin oder kommt zum Fotos gucken mal bei mir vorbei! (Erst in zwei Wochen hab ich die über 1800 Bilder aber sortiert!!)

    Aber zurück zum Tag, wir sind also voller Erwartung auf das Ende des WAW auf dem Weg nach Derry und auf einmal sehe ich in einer Kurve, in einem Wiesenbeet, ein Schild mit der Aufschrift „End of Wild-Atlantic-Way“ Im Rückspiegel sehe ich zur Bestätigung auf der anderen Seite das Schild „Begin of the Wild-Atlanic-Way“ Da gibt es, in der kurve, noch nicht einmal die Möglichkeit anzuhalten, geschweige denn ein Fotos von sich und dem Motorrad vor dem Schild zu machen! Lieber Tourismusdirektor von Irland, so geht das nicht!!!! Wir halten natürlich trotzdem in einer privaten Hauseinfahrt und laufen zurück und fotografieren die Schilder! Etwas enttäuscht fahren wir weiter und lassen den WAW hinter uns. Die gerade schon angesprochene Sonne in Nordirland versöhnt uns mit Irland und so wird der Tag auch wieder schön.
    Wir treffen Holger und Gabi in einer Hafenbar in Portrush. Holger durfte dort seine Cola nicht bezahlen sonder musste auf der Weltkarte in der Bar, seinen Wohnort mit einer Stecknadel markieren. Unzählige Stecknadel stecken in der Karte, überall auf der Weltkarte. Der Barmann ist ein interessanter Kerl. Ich trinke mir -schon aus Neugier- in der Bar auch eine Coke!
    Auf meine Frage, wo ich denn den nächsten Geldautomaten finde, wir haben nämlich keine britischen Pfund die wir in Nordirland benötigen, winkt er mich kurzerhand hinter den Tresen. Er fragt, wie viel Geld ich brauche, tippt die genannten 100Pfund in sein mobiles Zahlgerät ein und ich tippe meine Geheimzahl ein. Er öffnet die alte „Kurbel-Kasse“ und zählt mir 100 Pfund in die Hand. Auf die Frage nach Gebühren klopft er mir auf die Schulter und sagt „Not your problem. I'am proud to see you here in my bar! Er war vorhin schon an unseren Motorrädern und hat auch meinen Koffer mit den 26 Länderaufklebern bewundert. Da hat sich mein „Angeberkoffer“ wieder mal bezahlt gemacht! ;-)
    Grundsätzlich haben wir ja Hunger, aber in der Bar gibt es nichts zu essen. Nebenan schließt das Café des Yachtclubs eigentlich in diesen Minuten. (Um 14:30Uhr!!!??) Nach ein paar freundlichen Worten unseres Barmanns bekommen wir dort aber noch Kaffee und Kuchen. Einzig die Küche für warme Speisen bleibt uns verwehrt. Nachdem wir unseren Kuchen gegessen und unseren Kaffee getrunken haben quatschen wir noch ein wenig bis die Bedienung uns bittet, nn das Café zu verlassen. Gerne könnten wir uns aber noch eine Etage höher im Yachtclub hinsetzen und reden, nur das Café müsste er jetzt abschließen. Da wir aber lieber draußen sitzen gehen wir noch ein Häuschen weiter und setzen uns beim Hafenmeister vor´s Gebäude.
    Wir beschließen noch ein wenig der Costal Road zu folgen. Vorbei geht es an tollen weißen Klippen, den „White Rocks“ , an einer Castle-Ruine „Dunluce Castle“ und tollen Stränden. Klar, das wir überall kurze Fotostopps machen.
    Einzig die „Giant Causaway“, riesige Basaltsäulen bekommen wir nicht zu Gesicht. Erstens sind dies „hermetisch abgeriegelt und kosten 9€ Eintritt und zweitens sind es 25 Minuten Fußweg. Bei sonnigem warmen Wetter un Motorradsachen nicht wirklich ein Spaß. Also geht es weiter. Nordirland hat noch so Einiges zu bieten!
    Wir verlassen nun die Küste um die nach Ballymoney zu fahren. Dort gibt es die wohl berühmteste Allee Nordirlands: „The Dark Hedges“. Hier wurde, unter anderem Szenen aus „Games of thrones“ gedreht. Wir wollen einfach nur kurz durchfahren und jeden einzeln in dieser mystischen Allee fotografieren. ...da waren aber schon welche vor uns da. Diese traße wird von Fotografen regelrecht belagert. Wir schaffen es trotzdem die gewünschten Bilder zu machen, bevor wieder ein Bus eine ganze Ladung Touristen „ausspuckt“ und die Straße aufgrund der Menschenmassen nicht mehr so attraktiv wirkt. Dafür überlegen wir, wo wir denn nächtigen wollen. Um 17.00Uhr eine berechtigte Frage. Ich bemühe Booking.com und da werden mir vier leere Zimmer in dem Landhotel, gleich gegenüber der Allee angezeigt. Mit Stein-Löwen vor dem Tor und einem riesigen Springbrunnen vorm Eingang hätten wir uns nie überlegt dort zu fragen. Mit 80€ für das Doppelzimmer ist der Preis aber akzeptabel und wir fahren rüber, versuchen den Preis noch ein wenig zu drücken, was uns aber nicht gelingt, und checken ein.
    Um 18.30Uhr gehe wir nun noch einmal zu Fuß in die Allee in der Hoffnung auf schöne Bilder zum bevorstehenden Sonnenuntergang. Einige Bilder gelingen uns bevor wirkliche Massen an Fotografen mit Stativen die Straße bevölkern. Als dann noch ein Bus hält und unzählige „Bilderjäger“ in de Straße strömen, man muss wohl „Abendfahrten zu Dark Hedges“ buchen können, kehren wir zum Hotel zurück.
    Dort angekommen essen wir noch lecker bevor das Kopfkissen -nach diesem ereignisreichen Tag- ruft! Auf selbigem ruht schon seit 2 Stunden mein Kopf und ich tippe diese Zeilen. Nun aber gute Nacht!

  • Thema von Bernd44 im Forum Wild Atlantic Way , Ir...

    Auch heute Morgen sind wir wieder früh fit und sind viel zu früh zum frühstücken fertig. Dieses fällt heute, wie eigentlich immer in Irland, reichlich und lecker aus! Während des Frühstücks kommt sogar mal kurz die Sonne raus, so dass auch Alf (unser Profi-Pessimist: „ wer negativ denkt kann nur positiv überrascht werden“ ) na eine regenfreie Fahrt heute glaubt! ;-) (Der musste sein, sorry!) Ganz ohne Wasser sollte es aber heute nicht gehen, dazu aber später.
    Wir starte um 10:15Uhr und ich fahre vor. Schon nach 10km kommen wie an einen Pier auf den ich sofort abbiege. Erst ögern die anderen, af den Betonpier zu fahren, als ich aber mein Motorrad abstelle, reihen sich die anderen ein: „Fototermin“ !
    Ich spreche ein spanisches (oder italienische) Paar an, ob sie ein Foto von uns allen, neben unseren Motorrädern, machen können. Sie übernimmt sofort „das Kommando“ und dirigiert uns in eine Reihe, macht mit einer tollen Selbstdarstellung Fotos aus mehreren Perspekiven von uns. Sie wächst förmlich über sich hinaus und knipst gleich eine ganze Fotoserie! Wir amüsieren uns alle köstlich und machen Ihr Spiel mit. Danach fotografiere ich das Paar auch noch mehrfach auf der Pier! Das Foto mit der Dame und mir verweigert Ihr mann allerdings lachend! So geht reisen und Leute kennen lernen. Wir lachen alle viel und der erst ungern angenommene Halt (weil nach 10 Kilometern eigentlich viel zu früh) wird zum „Event“ für alle.
    Weiter geht es zum Kloster „Killmore Abbey“ . Hier erfahren wir -im wahrsten Sinne des Wortes, dass es in den letzten Tagen, auch für irländische Verhältnisse viel zu viel geregnet hat: Der Parkplatz am Abbey wird normalerweise von einem kleinen Bach abgegrenzt, heute jedoch ist der halbe Parkplatz überflutet! Eine kleine Runde durch das „Hochwasser“ kann ich mir nicht verkneifen, obwohl ich zu Wasserdurchfahrten heute noch genug Gelegenheiten bekommen sollte....
    Das Abbey steht direkt hinter einem See vor einem sehr grünen Berg und die Bilder die sich uns bieten wirken irgendwie mystisch! Das Abbey spiegelt sich im Sonnenschein im See und oben sind die berge in Wolken gehüllt. Sowas geht nur in Irland (...na o.k. wohl auch in Schottland) .
    Weiter geht die Fahrt. Nach keinen 5km stehen Menschen am Straßenrand, die uns zuwinken langsamer zu fahren. So richtig ernst nehmen wir das Winken erst, als wir vor der ersten überfluteten Straße stehen. Das Wasser steht hier c.a. 20-30cm hoch auf der Straße! Alle 7 Fahrer meistern diese -sich immer wieder wiederholende- Aufgabe mit Bravour . Sogar Gabi, die erst sein Jahresanfang Motorrad fährt guckt sich das an und bestimmt für sich: „Was die können kann ich auch!“ So geht das!
    Dann fahren wie ein wenig abseits vom Wild-Atlantivc-Way in das „Lost Valley“ , eine uns mehrfach ausgesprochenen Empfehlung, weil es dort so schön sein soll. Wir biegen ab und schon nach einem Kilometer haben wir neben uns einen ca. 4m hohen Wasserfall, der augenscheinlich sonst nicht so viel Wasser führt. Hier rauschen Wassermassen an uns vorbei, unvorstellbar!

    Nach weiteren 2km will ins ein Autofahrer mit Handzeichen zum anhalten bewegen, weil er uns etwas mitteilen möchte. Ich erkenne diese Zeichen -auch aufgrund der Geschwindigkeit- zu spät und wir fahren weiter. Ach ja, wir hatten für das 19 Kilometer lange Tal den „Fahrverband“ aufgelöst und „freies Fahren“ vereinbart. Also war für mich „fliegen lassen“ angesagt. ;-) Wer schon einmal mit mir gefahren ist, kennt das: Hirn aus, Popo an!
    Nach einem weiteren Kilometer stehen gleich mehrere Schilder auf der Straße „Road closed“ … das wollt uns der Mann also mitteilen!
    Na ja, wir beschließen aufgrund der Zusatzbeschilderung „Überflutung“ weiter zu fahren. Zumindest fahren wir ja alle Reiseenduros. Das klapp wahrscheinlich. Gleich an vier Stellen ist die Straße überflutet. Nachdem wir die erste passiert haben mache ich mir über die kommenden keine Gedanken mehr. Die vierte und letzte Überflutung jedoch ist schon extrem tief und meine Zylinder verschwinden unter Wasser, meine Stiefel auch! Aber getreu dem Motto: „wer bremst verliert“ schaffen wir auch dies Hürde. Die vielen Autofahrer, die vor der Wassersperre kapitulieren und nur Fotos von der Straße
    Danach läuft kurzzeitig mein Motor etwas unrund. Da ist wohl ein Kerzenstecker nicht ganz wasserdicht!! Kaum haben wir die Wasserquerungen hinter uns gelassen geht das Kurvenfliegen weiter. Nur Sonja und Michael gehen das Risiko ei, hinter mir zu bleiben. So macht das Spaß!! Später beschließen wir, wären wir als Wanderer am Straßenrand gestanden, wir hätten diese Raserei missbilligt... Es macht aber riesig Spaß und ls wir dann das Tal verlassen bekomme ich sicher den Helm nicht mehr ab, so breit ist mein Grinsen!! Nun geht es aber „gesitteter“ und vernünftiger weiter. In Westport gibt es dann eine Pause im Hafen, wo Gabi und Holger ein nettes Cafe aufgetrieben haben! Sehr leckeren Kuchen gibt es hier! Auch der Kaffee ist richtig gut. Danach geht es über kleinste Straßen, oft ist in der Mitte ein grüner Streifen und nur die Fahrspuren sind geteert, weiter Richtung Norden.
    Wir erreichen bei Ballina wieder die Atlantikküste und befinden uns somit
    wieder auf dem Wild-Atantic-Way. Der führt hier kaum über ausgebaute Straßen, sondern wir fahren durch kleinste Sträßchen und kleine Dörfer entlang der Küste. Tourismus??? Fehlanzeige! Einmal schraubt ein Mann an seinem Auto. Kaum das er uns hört hebt er den Kopf und hebt die Hand zum Gruß! Überhaupt sind die Iren ein sehr freundliches Volk. Überall , wo wir vorbeifahren, werden wir gegrüßt. Entweder werden wie nur angelächelt oder aber die Hand gehoben.
    Ach ja, erwähnte ich schon, dass wir bisher keinen Regen hatten? Dies soll der erste Tag werden, bei dem wie nicht im Regen fahren werden.
    Kurz vor Sligo, unserem geplanten Tagesziel, geht der WAW noch einmal in einem Boden an der Küste entlang. Wir erreichen „ Stranshill Beach“, wir Surfereldorado! Schon im Ort laufen Kinder (vielleicht schon 18 Jahrw alt) mit einem Surfbrett unterm Arm, barfuß zum Strand.
    Wir beobachten lange am Strand, wie die Surfer, mit ihren Brettern, unter den Wellen durchtauchen, um dann stehend auf der Welle zurück zu surfen. Ein tolles Schauspiel!
    Dann geht es zur 10Kilometer entfernten Stadt Sligo, wo wir heute nächtigen werden.
    Abends dann -wie üblich- ein gemeinsames Essen in der Stadt. Auf dem Nachhauseweg schaffen wir es nicht alle, an einem Pub vorbei zu gehen und so wird es noch einen lustigen Abend! Obwohl wir heute sowieso schon viel gelacht und gealbert haben. Das tolle Wetter war daran wohl nicht ganz unschuldig! Als wir den Pub verlassen regnet es dann auch prompt ein paar Tropfen. Die können uns aber heute die Laune nicht mehr trüben!
    Nun ist es hier schon weit nach Mitternacht und auch ich brauche meine Schlaf. Das WiFi funktioniert nur temporär und ich hoffe, dass ich diese Zeilen noch hochgeladen bekomme! Gute Nacht.

  • 11.09.2016 Bis nach Clifden!Datum11.09.2016 23:51
    Thema von Bernd44 im Forum Wild Atlantic Way , Ir...

    Erstmals frühstücken Alf und ich in Irland alleine. Die redseelige Gastgeberin, Rosi, erzählt uns von Ihrem Mann, dem Ex-Polizisten, von ihren drei Söhnen und ihrer Tochter. Ich könnt jetzt die ganze Geschichte aufschreiben, aber es wir euch so wenig interessieren wie uns. ;-) Ein tolles Zimmer und ein tolles Frühstück gab es hier trotzdem.
    Die Anderen haben ja andere Unterkünfte im Ort und erst um 10:00Uhr treffen wir uns -wie verabredet- auf einem Parkplatz. Los geht’s noch einmal zu den Cliffs of Moher, diesmal jedoch ohne Eintritt und von der anderen Seite. Und noch wichtiger ohne einen drohenden Regenschauer, sondern bei Sonne machen wir schöne Bilder von ganz oben von den Klippen. Zwar war das schon eine kleine Wanderung von den „unerlaubten“ Parkplätzen bis zu den Cliffs, aber wir haben uns in der letzten Woche ja eher wenig bewegt und daher tut das ganz gut!
    Nun geht es aber weiter. Über traumhafte Küstenstraßen fahren wir nach Norden. Das Wetter meint es, zumindest bisher, gut mit uns. Bei tollem Lichtspiel zwischen Sonne uns Schatten fahren wir entlang der Kalkfelsen. Der Wind hat allerdings zugelegt und weht wohl (nach Wettervorhersage) mit bis zu 100km/h von der Seite. Wir surfen mit dem Motorrad und in den Welle stehen unterwegs unzählige Surfer und warten auf die perfekte welle1
    Irgendwie mystisch, das ganze Szenario, das da an uns vorbeifliegt. Oft halten wir an, gehen nach ganz vorne an die Klippen und machen Fotos. Wir könnten alle 200m anhalten, denke ich so! Auch den anderen geht es wohl so. Aber wir wollen ja Gabi und Holger treffen, die es vorgezogen haben, wegen der Sturmwarnung nicht entlang der üste zu fahren. Total vernünftig, denke ich manchmal, wenn mich nach oder in einer Kurve eine Böe erwischt. Macht es irgendwie aber auch spannend und hat seinen Reiz!
    In Kinvara, wo die Beiden schon ein Castle besichtigt haben kommen wir, nicht zuletzt wegen der vielen Fotostopps, später an. Gemeinsam „eröffnen“ wir am Cafe im Hafen die Außengastronomie, da wir uns nicht aus unseren warmen Motorradsachen schälen wollen. Bei dem Wind muss dann sogar die leere Kaffeetasse festgehalten werden, sonst fällt sie um! Trotzdem genießen wir den Blick übers Meer und den Kaffee.
    Nachmittags dann geht es erst durch Galway, was nicht so sehr toll ist: Auf der Durchgangsstraße gibt es einen langen Stau. Neben uns landet auf einem kleinen Landeplatz auf einmal ein großer Hubschrauber. Wir wären fast von dem Winddruck mit den Motorrädern umgeworfen worden!! Der Stau läßt uns auch nicht nach vorne kommen. Kurzerhand versuche ich die Gruppe durch die Stadt an der Küstenstraße entlang zu lotsen. Dies gelingt sehr gut. Als wir jedoch die letzte schützende Häuserzeile zwischen uns und dem Meer durchfahren, bläst und , hier an der Südküste, der von Süden kommende Wind fast vom Motorrad. Die Meeresgischt wirft ihr Salzwasser bis zu uns auf die Straße und der Schaum des Meeres weht über die Straße. Dann edlich wieer freie Strecke!
    Wir lassen die Motorräder laufen, jedoch immer mit Bedacht auf eine mögliche Windböe von der Seite. Mehrfach fotografieren wir die Meeresbrandung, wie sie sich an den Felsen bricht!
    Dann geht es weiter Richtung Norden. Wieder bietet sich uns ein Landschaftsbild, das einmalig ist! Schroffe Felsen, Heidelandschaft und kaum hohe Bäume....kein Wunder bei dem Wind hier. Bisher habe ich übrigens erst zwei richtige große Windkraftanlagen gesehen! Da geht noch was!
    Ansonsten ist die Straße traumhaft. Sehr viele Erinnerungen an den Galloway Nationalpark n Schottland... (Andreas, Du erinnerst Dich) hier wurde nur Asphalt auf die vorhandene Landschaft aufgetragen ….ohne zu begradigen. Einmal in einer Dreidimensionalen Kurve -direkt hinter einer Kuppe geht gleichzeitig stark nach links und bergab- setzt sogar mein Hauptständer auf, als das Motorrad wieder Bodenkontakt hat und unbedingt eingelenkt werden muss......
    An diese Kurve erinnert sich Alf, der direkt hinter mir fährt, auch noch genau, erzählt er mir später im Pub. Ansonsten sind viele „Prabelflüge“ dabei. Diese kurzzeitige Schwerelosigkeit auf den kurzen Kuppen.....einfach nur schön zu fahren.
    Wir haben noch 20 Kilometer zu fahren, da setzt dann doch noch der angekündigte Regen ein. Schade, fast wären wir heute trocken geblieben. Aber mit der Aussicht auf ein tolles 4-Sterne-B&B kann man das aushalten. Holger begrüßt uns auf dem Parkplatz und bald sind wir „stadtfein“. Da weder der Regen noch der Wind nicht aufgehört hat, fahren wir mit dem Taxi in die Stadt! Die Empfehlung des Taxifahrers , für ein Restaurant, nehmen wir gerne an, merken aber schon beim blick auf die Speisekarte: Nicht unsere Preisklasse und viel zu Fein eingerichtet. Wir landen gegenüber in einem irischen Pub, wo es leckeres Essen gibt. Überhaupt haben wir in Irland noch keine Enttäuschung beim Essen erlebt.
    Nach dem Essen werden wir wieder alle „bettschwer“ und wir bestellen das Taxi zurück. Als dann, in der Wartezeit, die Band zu spielen beginnt, bereuen einige, dass nun das Taxi kommt. Die Vernuft siegt aber (leider) denn wir müssen morgen ja wieder Motorrad fahren!
    Nun im Hotel schreibe ich „noch schnell“ diese eilen und dann geht es schlafen.

  • Thema von Bernd44 im Forum Wild Atlantic Way , Ir...

    10.09.2016
    Heute Morgen heißt es dann für alle wieder: Alles zusammenpacken, wie ziehen weiter. Nach drei Tagen im selben Hotel wollen wir nun weiter nach Norden. Das „Westfield Hotel“ in Killorgin können wir aber nur weiter empfehlen. Die Zimmer sind supergroß und sauber. Riesige Duschen im Bad und sehr nette Gasgeber. Man hat uns sogar die Pizza aus der Pizzeria abgeholt. Frühstück ist top gewesen und eine total ruhige Lage! Hier kann man sich erholen!
    Wir fahren weiter. Zu sechst geht es über die Halbinsel von Dingel. Nur Gabi und Holger haben sich für den direkten Weg zur Fähre in der Bucht vor Limerick entschieden So haben wir gut 120km mehr zu absolvieren, als die Beiden.
    Wir fahren entlag der Südküste und als der „INCH BEACH“ ausgeschildert ist fahren wir dort hin. Erst wollen wir vorne an der Straße auf den Parkplatz, bis wir mitbekommen das man auch am Strand parken darf. Also auf in den großen Sandkasten für GS-Fahrer. Zwischen den Surfbrett tragenden Surfern hindurch fahren wir am Strand entlang! Ein tolles Gefühl, zumal der Sand recht feste ist. Wir machen so manches Foto und auch de Video-Kameras kommen zum Einsatz. Warum der Sand so feste ist merken wir dann auch schnell: Das Wasser steigt und mutmaßlich wird bei Flut nur ein schmaler Streifen des Sandes nicht überflutet sein. Wir halten noch kurz an der Straße vor den Toiletten und plötzlich nähern sich vom Strand her noh eine ganze Truppe von BMW-GS-Fahrern.
    Wir begrüßen uns und als ich meinen Namen nenne, antwortet mir mein Gegenüber: „Ach, Deine Berichte lese ich immer!“ …...da bin ich erst einmal platt.... Die Lösung it aber nicht so schwer. 1. ist er auch im GS-Forum bei Facebook und 2. kennt er Sonja, unsere Mitfahrerin! Wir quatschen noch kurz, aber uns „drängt“ die Zeit (ja im Urlaub! ;-) ) Wir wollen schließich 120km mehr fahren und trotzdem nicht all zu spät die Anderen wiedersehen.
    Also weiter durch Dingle und dann immer an der spektakulären Küstenstraße entlang. Immer wieder kurze Fotostopps, aber die wichtigsten Bilder speichere ich im Kopf!
    Dann kommen wir um ein Cap und mir bleibt fast die Luft weg. Hier rauscht der Atlantik mit riesigen Wellen an einen Strand und ganz hinten, an der Steilküste führt eine super-steile Straße bis hinunter ans Wasser. Da will ich runter....das ist klar. Die Busse, de hier die Touristen ausspucken müssen, wegen der Enge der Straße weit weg parken. Die Mitfahrer haben dann einen ordentlichen Fußweg vor sich. Die PKW's haben einen Parkplatz direkt über der steilen Straße und wir, ja wir parken unten am Wasser. Das Abstellen der Motorräder erweist sich als nicht ganz so einfach. Rutscht hier ein Motorrad weg, liegt es wahrscheinlich im Atlantik! Wir schaffen es aber gemeinsam die Motorräder zu parken und genießen die tolle Aussicht hier unten. Echt spektakulär!
    Anschließen brauchen wir jedes PS und allen Grip am Hinterrad um die Straße wieder zu erklimmen. Spaß hat das gemacht!!!
    Die Rückfahrt nach Dingle über die nördliche Küstenstraße ist auch toll. Eine schmale Straße schlängelt sich an der steilen Felswand entlang! Einfach nur spektakulär! Wir durchqueren Dingel allerdings nur um dann über den Connor-Pass, die höchste Straße in Irland („lächerliche“ 425m aber eben ein Anstieg direkt vom Meeresspiegel), weiter Richtung Norden zu kommen.
    Wieder erwarten uns tolle Kurven, aber keine Serpentinen. Hier können wir die Motorräder mal ordentlich „fliegen“ lassen. Glücklich erreichen wir die Passanhöhe und treffen dort auf 4 Motorradfahrer(innen) aus Paderborn! Man tauscht sich aus und wir geben gerne die Empfehlung in unserem Hotel in Killorgin eine Nacht zu verbringen! Lustig ist, das zwei der „Paderbrner“ ursprünglich aus Fröndenberg kommen, direkt nebenan von Schwerte!
    Na, trotzdem ght es für uns weiter und wir müssen ja für die Fähre zwangsweise wieder Meeresniveau erreichten. Also wieder Kurven, diesmal nur bergab! Vorbei geht es an noch vielen tollen Stränden mit toller Meeresbrandung des Atlantiks! Doch, da wir uns vorgenommen haben, den gesamten Wild-Atlantic-Way zu fahren, können wir nicht an jedem anhalten.
    Nach einem Tankstopp bei Traelee erreichen wir ziemlich passend die Fähre. Keine 10 Minuten und eine Fähre läuft in den Hafen ein. Meinen grade gekauften Kaffee muss ich schneller trinken als mir lieb ist …
    Die 20-minütige Überfahrt vergeht wie im Fluge und auf der anderen Seite geht es sofort nach Killkee, wo Holger und Gabi auf uns warten. Kurzfristig wird um 16:00Uhr beschlossen noch die 50km bis zu den höchsten Klippen Irlands weiter zu fahren: Die Cliffs of Moher. Vorher suchen wir uns in ine Bleibe in Lahinch , was sich nicht als allzu leicht erweist. Im Ort ist heute ein Musikfestival, mutmaßlich in allen Kneipen im Ort. Dazu kommt, dass heute Samstag ist und auch der Ire mal gerne an der Küste am Wochenende übernachtet.
    Wir finden Zimmern in drei Hotels bzw. B&B – Unterkünften. (B&B=Bed and Breakfast) Nichts besonderes, aber wir sind glücklich einen Schlafplatz gefunden zu haben. Dann geht es zu den 10 Kilometern nördlich liegenden „Cliffs of Moher“. Kaum sind wir vom Parkplatz weg, fängt es an zu regnen. Gerade noch im „Trocknen“ können wir ein paar Fotos machen und die Aussicht über den Atlantik genießen, bis wir dann von der aus Süden heranziehenden Regenwolke eingeholt werden und es kräftig beginnt zu regen. Zwischendurch hatten wir, zumindest Morgens, mal ein paar leichte Schauer, aber ansonsten war der Tag doch eher trocken! Trotzdem ärgerlich wegen der tollen Aussicht. Wir fahren zurück nach Süden in die Richtung unseres B&B . Zwischendurch kehren wir noch in ein Pub ein. Tolle Stimmung ist in diesen Pub. Egal wo man da rein geht. Mr gefällt die irische Lebenseinstellung. Alle sind entspannt und gelassen und gehen gerne aus. Immer wenn ich vom Motorrad aus z.B. uns entgegenkommenden Fußgänger grüße, es gibt immer ein Lächeln zurück und die Hand wird zum Gruß gehoben! Ein tolles Volk, die Iren!
    Als wir satt und geschafft das Pub verlassen, um endlich aus den Motorradklamotten zu kommen, ist es gerade mal kurz nach 20:00Uhr ! Erst jetzt wird es hier richtig voll und auf den überall gegenwärtigen Kreidetafeln wird -wie so oft- für 21:30Uhr Live-Musik angekündigt. Die muss dann leider ohne uns spielen, dafür sind wir viel zu geschafft. So eine Motorradreise macht nicht nur hungrig, sondern auch müde. Wir fahren die letzten Kilometer zu den Unterkünften und gehen sofort auf unsere Zimmer, wo wir uns erst aufs Bett und dann ins Bett legen.
    Auch heute schreibe ich diese Zeilen mal wieder mit dem Laptp auf den Knien im Bett in dem ich jetzt sicher jeden Moment einschlafen werde.
    Gute Nacht. ...ach ja, wer Tippfehler findet darf sie gerne behalten... ich bin zu müde um ordentlich Korrektur zu lesen.

  • Thema von Bernd44 im Forum Wild Atlantic Way , Ir...

    Das Wetter zieht alle Register um uns merken zu lassen, dass wir in Irland sind. Wir frühstücken gemeinsam und der Regen klopft ans Fenster. Die Wettervorhersage meldet: Ab 15:00Uhr kein Regen mehr. Somit bleiben wir vorerst im Hotel.
    Da wir die einzige Gäste im Hotel sind fühlen wir uns hier schon sehr wohl. Der obere Treppenabsatz mit Sofas und Kühlschrank ist fest in unserer Hand. ;-) Wir naschen zu Mittag von unseren gestern gekauften Süßigkeiten und tatsächlich kommt um 15:00Uhr die Sonne raus. Sonja, Michael und Klaus fahren auf die Dingle-Halbinsel , Alf und Holger bleiben am Hotel und ich fahre mit Gabi noch zum Strand. Dort scheint und wärmt die Sonne richtig gut. Nach zwei Tagen Regen tut das rchtig gut. Als sich der Regen in den Bergen verzogen hat geht es für uns weiter in die Gap of Ballaghbeama. Ich war zwar gestern schon mal da, aber bei Regen und nicht bei Sonnenschein. Auf der Anfahrt folgen wir erst einem über die Ufer getretenen Fluss, dann steht das Wasser auch auf der Straße. Wahrscheinlich war der Regen wohl wirklich zuviel für den Fluß! Aber wozu haben wir Reiseenduros? Wir geben Gas und ich habe gleich mal einen Grund meine GoPro am Lenker einzuschalten, als Gabi das Wasser durchpflügt. Tolle Bilder entstehen, wie wir Abends feststellen! Dieses Tal wirkt wirklich bei Sonnenschein nochmals ganz anders. Da hat Erhard wohl Recht, der war hier vor ein paar Wochen und seine Bilder haben mich animiert hier ein zweites Mal hin zu fahren! Danke dafür!
    Ein weiterer „Thrill“ kommt aber noch dazu. Als wir in die Gap abgebogen sind geht meine Tankkontrolllampe an! Nur noch 4 Liter Reserve im Tank, aber 80km bis zur nächsten Tankstelle. Umdrehen? Nee, das geht nicht, dann sind wir zu spät zurück! Also bergab rollen und moderate Drehzahl. Wird schon gut gehen ….. und um es vorweg zu nehmen, ich bin bis zur Tankstelle gekommen und habe 22,68l in einen 22 l-Tank gefüllt.
    Ansonsten ist es oben an der „Passhöhe“ heute extrem windig. Man kann sich kaum unterhalten so sehr weht der Wind. Zurück geht es, wegen des Benzinproblems über die kürzeste Strecke.
    Nach dem schon erwähnten Tankstopp geht es zurück in Hotel. Wir dürfen uns nur schnell umziehen und dann geht es in ein tolles Burger-Lokal. Angeblich eins der besten in Irland. Uns sind die Urkunden an der Wand egal, uns schmeckten die Burger genauso wie die Fish'n Chips . So sind wir heute mal für wenig Geld gut satt geworden. Die anschließende Runde in ein Pub für ein frisch gezapftes Bier ist für uns ja schon obligatorisch am Abend.
    Wir erzählen uns im Hotel noch gegenseitig das heute erlebte. Michael, Sonja und Klaus mussten heute sogar wegen Hochwasser umdrehen. Wohl bis zu 1m hoch stand das Wasser auf den Straßen. Ein Auto, das die Durchfahrt gewagt hat, hat nun keine Heckschürze mehr. Der Regen war also wohl auch dort ungewöhnlich stark!
    Danach sind wir alle schnell müde. Wir sichten noch die Bilder der Anderen und die eigenen und dann geht es ins Bett.

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