12.09.2016 der erste Tag ohne Regen in Irland

#1 von Bernd44 , 13.09.2016 08:21

Auch heute Morgen sind wir wieder früh fit und sind viel zu früh zum frühstücken fertig. Dieses fällt heute, wie eigentlich immer in Irland, reichlich und lecker aus! Während des Frühstücks kommt sogar mal kurz die Sonne raus, so dass auch Alf (unser Profi-Pessimist: „ wer negativ denkt kann nur positiv überrascht werden“ ) na eine regenfreie Fahrt heute glaubt! ;-) (Der musste sein, sorry!) Ganz ohne Wasser sollte es aber heute nicht gehen, dazu aber später.
Wir starte um 10:15Uhr und ich fahre vor. Schon nach 10km kommen wie an einen Pier auf den ich sofort abbiege. Erst ögern die anderen, af den Betonpier zu fahren, als ich aber mein Motorrad abstelle, reihen sich die anderen ein: „Fototermin“ !
Ich spreche ein spanisches (oder italienische) Paar an, ob sie ein Foto von uns allen, neben unseren Motorrädern, machen können. Sie übernimmt sofort „das Kommando“ und dirigiert uns in eine Reihe, macht mit einer tollen Selbstdarstellung Fotos aus mehreren Perspekiven von uns. Sie wächst förmlich über sich hinaus und knipst gleich eine ganze Fotoserie! Wir amüsieren uns alle köstlich und machen Ihr Spiel mit. Danach fotografiere ich das Paar auch noch mehrfach auf der Pier! Das Foto mit der Dame und mir verweigert Ihr mann allerdings lachend! So geht reisen und Leute kennen lernen. Wir lachen alle viel und der erst ungern angenommene Halt (weil nach 10 Kilometern eigentlich viel zu früh) wird zum „Event“ für alle.
Weiter geht es zum Kloster „Killmore Abbey“ . Hier erfahren wir -im wahrsten Sinne des Wortes, dass es in den letzten Tagen, auch für irländische Verhältnisse viel zu viel geregnet hat: Der Parkplatz am Abbey wird normalerweise von einem kleinen Bach abgegrenzt, heute jedoch ist der halbe Parkplatz überflutet! Eine kleine Runde durch das „Hochwasser“ kann ich mir nicht verkneifen, obwohl ich zu Wasserdurchfahrten heute noch genug Gelegenheiten bekommen sollte....
Das Abbey steht direkt hinter einem See vor einem sehr grünen Berg und die Bilder die sich uns bieten wirken irgendwie mystisch! Das Abbey spiegelt sich im Sonnenschein im See und oben sind die berge in Wolken gehüllt. Sowas geht nur in Irland (...na o.k. wohl auch in Schottland) .
Weiter geht die Fahrt. Nach keinen 5km stehen Menschen am Straßenrand, die uns zuwinken langsamer zu fahren. So richtig ernst nehmen wir das Winken erst, als wir vor der ersten überfluteten Straße stehen. Das Wasser steht hier c.a. 20-30cm hoch auf der Straße! Alle 7 Fahrer meistern diese -sich immer wieder wiederholende- Aufgabe mit Bravour . Sogar Gabi, die erst sein Jahresanfang Motorrad fährt guckt sich das an und bestimmt für sich: „Was die können kann ich auch!“ So geht das!
Dann fahren wie ein wenig abseits vom Wild-Atlantivc-Way in das „Lost Valley“ , eine uns mehrfach ausgesprochenen Empfehlung, weil es dort so schön sein soll. Wir biegen ab und schon nach einem Kilometer haben wir neben uns einen ca. 4m hohen Wasserfall, der augenscheinlich sonst nicht so viel Wasser führt. Hier rauschen Wassermassen an uns vorbei, unvorstellbar!

Nach weiteren 2km will ins ein Autofahrer mit Handzeichen zum anhalten bewegen, weil er uns etwas mitteilen möchte. Ich erkenne diese Zeichen -auch aufgrund der Geschwindigkeit- zu spät und wir fahren weiter. Ach ja, wir hatten für das 19 Kilometer lange Tal den „Fahrverband“ aufgelöst und „freies Fahren“ vereinbart. Also war für mich „fliegen lassen“ angesagt. ;-) Wer schon einmal mit mir gefahren ist, kennt das: Hirn aus, Popo an!
Nach einem weiteren Kilometer stehen gleich mehrere Schilder auf der Straße „Road closed“ … das wollt uns der Mann also mitteilen!
Na ja, wir beschließen aufgrund der Zusatzbeschilderung „Überflutung“ weiter zu fahren. Zumindest fahren wir ja alle Reiseenduros. Das klapp wahrscheinlich. Gleich an vier Stellen ist die Straße überflutet. Nachdem wir die erste passiert haben mache ich mir über die kommenden keine Gedanken mehr. Die vierte und letzte Überflutung jedoch ist schon extrem tief und meine Zylinder verschwinden unter Wasser, meine Stiefel auch! Aber getreu dem Motto: „wer bremst verliert“ schaffen wir auch dies Hürde. Die vielen Autofahrer, die vor der Wassersperre kapitulieren und nur Fotos von der Straße
Danach läuft kurzzeitig mein Motor etwas unrund. Da ist wohl ein Kerzenstecker nicht ganz wasserdicht!! Kaum haben wir die Wasserquerungen hinter uns gelassen geht das Kurvenfliegen weiter. Nur Sonja und Michael gehen das Risiko ei, hinter mir zu bleiben. So macht das Spaß!! Später beschließen wir, wären wir als Wanderer am Straßenrand gestanden, wir hätten diese Raserei missbilligt... Es macht aber riesig Spaß und ls wir dann das Tal verlassen bekomme ich sicher den Helm nicht mehr ab, so breit ist mein Grinsen!! Nun geht es aber „gesitteter“ und vernünftiger weiter. In Westport gibt es dann eine Pause im Hafen, wo Gabi und Holger ein nettes Cafe aufgetrieben haben! Sehr leckeren Kuchen gibt es hier! Auch der Kaffee ist richtig gut. Danach geht es über kleinste Straßen, oft ist in der Mitte ein grüner Streifen und nur die Fahrspuren sind geteert, weiter Richtung Norden.
Wir erreichen bei Ballina wieder die Atlantikküste und befinden uns somit
wieder auf dem Wild-Atantic-Way. Der führt hier kaum über ausgebaute Straßen, sondern wir fahren durch kleinste Sträßchen und kleine Dörfer entlang der Küste. Tourismus??? Fehlanzeige! Einmal schraubt ein Mann an seinem Auto. Kaum das er uns hört hebt er den Kopf und hebt die Hand zum Gruß! Überhaupt sind die Iren ein sehr freundliches Volk. Überall , wo wir vorbeifahren, werden wir gegrüßt. Entweder werden wie nur angelächelt oder aber die Hand gehoben.
Ach ja, erwähnte ich schon, dass wir bisher keinen Regen hatten? Dies soll der erste Tag werden, bei dem wie nicht im Regen fahren werden.
Kurz vor Sligo, unserem geplanten Tagesziel, geht der WAW noch einmal in einem Boden an der Küste entlang. Wir erreichen „ Stranshill Beach“, wir Surfereldorado! Schon im Ort laufen Kinder (vielleicht schon 18 Jahrw alt) mit einem Surfbrett unterm Arm, barfuß zum Strand.
Wir beobachten lange am Strand, wie die Surfer, mit ihren Brettern, unter den Wellen durchtauchen, um dann stehend auf der Welle zurück zu surfen. Ein tolles Schauspiel!
Dann geht es zur 10Kilometer entfernten Stadt Sligo, wo wir heute nächtigen werden.
Abends dann -wie üblich- ein gemeinsames Essen in der Stadt. Auf dem Nachhauseweg schaffen wir es nicht alle, an einem Pub vorbei zu gehen und so wird es noch einen lustigen Abend! Obwohl wir heute sowieso schon viel gelacht und gealbert haben. Das tolle Wetter war daran wohl nicht ganz unschuldig! Als wir den Pub verlassen regnet es dann auch prompt ein paar Tropfen. Die können uns aber heute die Laune nicht mehr trüben!
Nun ist es hier schon weit nach Mitternacht und auch ich brauche meine Schlaf. Das WiFi funktioniert nur temporär und ich hoffe, dass ich diese Zeilen noch hochgeladen bekomme! Gute Nacht.

Bernd44  
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