Schon morgens, im Bus (im Bett) liegend, bekommen wir Wetterwarnung für den Süden von Island! Gleichzeitig geht eine Meldung der Straßenbehörde Islands ein, deren SMS-Service ich nutze: Die Ringstraße, die Lebensader Islands, ist wegen Überflutung aufgrund der Regenfällen, gesperrt. Wir finden im Internet entsprechende Bilder, aber wir vertrauen da auf die Isländer, dass wir in 4 Tagen, wenn wir dort zur Fähre durch müssen, irgendein Provisorium installiert haben werden!
Wir haben für heute, in unserer Region rund um Reykjavik, wieder gutes Wetter angesagt!
Das ist auch gut so denn heute geht es nach Amerika. Zumindest was die Erdplatten angeht. Hier in Island treffen sich die amerikanische und europäische Erdplatte. Da fahren wir hin!
Los geht's, vorbei an Islands Hauptstadt, Reykjavik, die wir uns beide kleiner vorgestellt hatten...bei 200.000 Einwohnern!
Dann fahren wir durch ein tolles Lavafeld und eine Lavahöhle ist ausgeschildert. Klar, dass wir gucken fahren. Aber das Informationszentrum wird umgebaut und es gibt dort nur eine Preistafel: für die 50 minütige Führung sollen über 50€ je Person den Besitzer wechseln!!
Das lassen wir dann lieber mal sein, zumal das sowieso nicht eingeplant war!
Weiter entlang der Küste geht es durch Fläche Lavafeld. Der schwarze Stein und das grüne Islandmoos im Zusammenspiel mit der heute von einem wolkenlosen Himmel scheinenden Sonne ergeben tolle Bilder!
An dem geothermisch sehr aktiven Gebiet rund um Krysuvik machen wir unsere erste Pause. Überall blubbert und qualmt es. Schwefelgeruch steigt uns entgegen. Gespenstisch wie die Schlammpfützen brodeln. Lange laufen wir mitten durch die heißen Stellen. Vor diesem Urlaub habe ich noch nie solche Geothermie Hotspots gesehen und obwohl ich nun schon einiges vergleichbares gesehen habe, kann ich gar nicht genug zuschauen, wie die Erde ihre Energie frei gibt! Den Geruch weiß ich zu unterdrücken. Ein wirkliches Highlight für mich (auch als Energieberater)!
Weiter geht's an den westlichen Zipfel der Halbinsel. Mehrere geothermale Kraftwerk stehen noch an der Straße. Gerne würde ich hier länger gucken und Informationen aufsaugen. Bei meinem zweiten Besuch auf dieser fantastischen Insel vielleicht!
Dann erreichen wir unser eigentliches Ziel für Heute: die "Bridge between to Continents" ! Hier gibt es eine Brücke über einen ca. 15m breiten Graben, der 5m tief ist.
Die Erdplatten entfernen sich in 100Jahren um ca.1m voneinander, lernen wir hier. Wenn ich mir das Brückenauflager so ansehe, ist die Brücke in 100Jahren in den Graben gefallen. ;-) Nichts ist für die Ewigkeit! Ansonsten ist es schon ein tolles Gefühl, sich an einer Bruchstelle der Erdkruste aufzuhalten!
Wir fahren weiter nach Reykjavik. Als erstes besichtigen wir die evangelische Kirche Hallgrímskirkja dort. Immerhin das zweithöchste Gebäude in Island! Nur ein Bürohochhaus in Kópavogur ist höher! Gegenüber der Kirche gibt es das Café Loki, wo man den besten Kuchen in Reykjavik serviert bekommt. Wir stimmen, nach einem Selbstversuch dem Reiseführer zu, echt lecker!
Anschließend bummeln durch das immer noch sonnige Hafenviertel von Reykjavik bis zum Opern- und Konzerthaus, das 2011 mit seiner interessanten Glasfassade eingeweiht wurde. Ich gehe noch in die Einkaufsmeile und Kai bevorzugt den Hafen. Wenig später stehe ich mit Aufklebern, mit der Islandfahne wieder vor ihm. Dazu gab es bei mir noch ein Island-Shirt.
Wir sitzen noch ein wenig am Hafen und wieder erscheint ein Asiate und fragt, ob er unsere Motorräder fotografieren darf. Wir kennen das schon und stimmen natürlich zu.
Hier in Reykjavik sehen wir tatsächlich das erste Mal, andere Motorradfahrer, gleich einige! Wir werden gegrüßt und uns wird zugewunken! Nett sind sie ja, die Isländer!
Auf dem Weg zum Hotel, haben wir noch einen Hondafahrer auf der linken Spur der sehr freundlich grüßt.
Im Hotel werden wir, von der Dame an der Rezeption auf unser Zimmer geführt. Es geht in einen salonartigen Raum mit einem roten Sofa mit passenden Sesseln. Weiterhin eine viersitzige Essecke. An der Wand hängt ein Hirschkopf, gegenüber ein Sattel. Als die Dame stehen bleibt, verstehen wir erst, das hier ist unseir Zimmer. Nur 5m weiter beginnt, etwas abgesetzt, unser Schlafzimmer, mit Sekretär und einer weiteren Esszimmerecke! Die Glasfassade, hinten heraus, lässt einen freien Blick auf den, hinter dem Hotel liegenden, See zu.
Wir sind platt. Eigentlich hatten wir bei Booking.com nur nach einem günstigen Zimmer gesucht und dabei dieses Hotel gefunden. Mit diesem Luxus von zwei Räumen die jeweils größer als mein Wohnzimmer sind, hatten wir nicht gerechnet.
Wir genießen auch noch das Dinner im Restaurant des Hauses um uns dann auf die Lauer nach Nordlichtern, hinter die Glasfassade zu setzen. Von dem Ergebnis berichte ich Morgen!