Bei Frühstück lernen wir Henrike kennen, eine 24 jährige Deutsche, die hier , nach ihrem dualen Studium, im Hotel arbeitet. Heute Morgen bereitet sie uns z.B. das Frühstücksbuffet zu!, Selbstfindung und auch Erholung sind ihre Gründe! Tolle Sache!, sie wird im Winter nach Reykjavik ziehen... mehr Pläne hat sie aber noch nicht! Beneidenswert!!! Übrigens ist das hier das erste Hotel in dem ich wohne, wo man einfach in Socken ins Restaurant geht. Da alle Schuhe dreckig sind, aufgrund der unbefestigten Straßen, zieht man die Schuhe einfach im Eingang aus.
Uns treibt es weiter, nachdem wir das wirklich gute Frühstück genossen haben! Hier müsste man Mal eine Woche ausspannen, so schön und interessant ist das hier!!
Nun fahren wir die teilweise sehr spektakuläre Straße von Djupavik wieder nach Süden. Heute aber, im Gegensatz zu gestern, trocken, zumindest von oben! Die unbefestigte Straße ist immer noch nass und rutschig und in den Pfützen steht Wasser.
Nach 60km ohne befestige Straße sehen unsere Motorräder dementsprechend aus. Insbesondere meine Maschine hat, durch das Hinterherfahren ordentlich Matsch abbekommen. Wir tanken wieder in Holmavik und da dort auch ein kostenloser Waschplatz ist, bürsten und spritzen wir die Motorräder ordentlich ab. Meine Kühlrippen gab es nicht mehr und bei Kai's Dreizylinder war die Schlammpackung um die drei Krümmer zu einem dicken Klumpen geworden.
Dann gibt es noch einen Kaffee im Supermarkt, der hier auch am Sonntag geöffnet hat. Dann geht's weiter!
Erst über einen Pass in den nächsten Fjord. Hier oben ist es heute doppelt so warm wie Gestern. Unten an den Passstraßen stehen immer LED Tafeln auf denen Temperaturen und Windstärke oben auf dem Pass angezeigt werden. Gestern stand da 4Grad , heute immerhin 8Grad! Heute allerdings trocken und manchmal scheint sogar die Sonne!
Die Fjorde sind überwältigend .... hohe Berge rechts und links, immer wieder fallen Wasserfälle herab. Wir Staunen nicht schlecht, als direkt neben der Straße im Meer , keine 20m vom Fahrbahnrand, Robben auf einem Stein in der Sonne liegen. Wir halten natürlich sofort an und zücken die Kameras! Die Robben sind das wohl gewohnt und sie lassen sich beim Sonnenbad nicht stören!
Einmal bietet sich uns ein spektakulärer Blick auf den Gletscher Drangajökul , der auf der anderen Seite des Hauptfjordes, dem Islafjardjup, liegt! Blau schimmert das Eis. Grandios stürzt davor ein Wasserfall in die Tiefe!
Einzige Enttäuschung heute, auf die angepriesenen leckeren Waffeln im Museumsdorf Litlibaer müssen wir verzichten, das Dorf hat schon geschlossen bzw. wir können zwar durch die Häuser bummeln, aber das Café hat geschlossen! Da ist wohl schon Saisonende!?
Dann windet sich die Straße vor dem letzten Fjord, den wir durchfahren müssen, nach oben. Als wir um die Spitze der Landzunge kommen, bietet sich uns ein spektakulärer Blick auf unseren Zielort, Sudavik, aber auch auf die gegenüber liegenden hohen Berge, die teilweise schneebedeckt sind.
In Sudavik haben wir ein Zimmer in einem Guesthouse gebucht, dass wir heute kaum mehr verlassen. Ich gehe kurz zum Hafen, aber der doch kalte Wind am Abend treibt mich zurück ins warme Haus. Nur wir und noch zwei junge Männer aus Deutschland sind die einzigen Gäste hier! Wir diskutieren den , für uns erschreckenden, Wahlausgang in Deutschland!
Wir sind schon ein wenig angeschlagen, von den letzten Tagen und gammeln nur ein wenig auf dem Sofa rum, bevor dieser Tag endet. Es ist schon anstrengend, jeden Tag die vielen Kilometer und dazu die vielen unbefestigte Straßen, die unsere volle Konzentration benötigen! Erholungsurlaub geht anders! Wir sind aber glücklich über das Erlebte und genießen jeden Tag!
Morgen geht's nach Patreksfjördur, unser letzter Abend auf den Westfjorden.