Thema von Bernd44 im Forum Süddeutschland mit der...
Geweckt werde ich gegen 5Uhr früh...Der Regen prasselt auf das Dachfenster meines Hotelzimmers. Das ich Angst um das Glas bekomme!!! Bin dann aber doch noch einmal eingeschlafen. 😉 Zum Frühstück stelle ich fest, das es wenig Sinn macht, darauf zu warten, das die blauen Flecken auf dem Regenradar sich verziehen! (es ist eher ein großer blauer Fleck) Also das erste Mal diese Woche fahre ich mit Regenkleidung. Bei dem festen Regen machen Landstraßen auch wenig Sinn zumal es nördlich von Gießen wohl erst zum Nachmittag regnen wird. Also direkt auf die A45, die tatsächlich in 5km vom Hotel entfernt beginnt! Am Gießener Südkreuz dann Richtung Marburg. Die B3 ist ebenfalls zweispurig mit Mittelleitplanke, ähnlich einer Autobahn. Nun habe ich auch die ersten 100km Autobahn mit der Zero hinter mir. So sehr steigt der Verbrauch gar nicht an, auf der Autobahn...bin aber auch meistens so 100km/h gefahren. Bei Starkregen und so viel Wasser auf der Straße reicht mir das auch! 😉 Nach insgesamt 135km stehe ich mit 12% Akkuladung an der Ladesäule in Marburg. Das Motorrad zeigt an, das es in 1:35h voll geladen ist! Da habe ich ein wenig Zeit für die Altstadt hier. Der Regen hat ungefähr 5km vor Marburg tatsächlich aufgehört! Die Ladesäule hatte ich wegen ihrer Nähe zur Altstadt ausgesucht. Ich gehe durch den botanischen Garten dort und bin sofort neben der Altstadt! Die Betonung liegt hier deutlich auf "neben"... den die "Unterstadt " wird durch geschätze 150Stufen und steilen Felshängen von der Oberstadt (Altstadt) entfernt. An den Stufen laufe ich aber, Gott sei Dank, enttäuscht vorbei und gleich erhellt sich mein Blick wieder, denn es gibt tatsächlich einen Aufzug in die Altstadt. So senkrecht ist hier das Gelände, dass ein "ganz normaler" Aufzug errichtet werden konnte. Oben ausgestiegen steht man sofort in der Fußgängerzone der Altstadt. Ich bummel durch die Gassen hier, schaue mir die alten Fassaden an. Alles ist toll hergerichtet. Ganz besonders gefällt mir dann ein Ladengeschäft fast am Ende der Fußgängerzone: ein Whikyhändler. Ich bin noch nicht ganz im Laden da wird mir angeboten, die Jacke einfach über den Sessel hinter der Eingangstür zu legen. "Ich fahre selbst Motorrad und weiß wie störend so eine Jacke ist!", wird diese Aufforderung erläutert. 😎 Sehr sympathisch der Mann hinterm Verkaufstresen. Ich finde viel bekanntes aber auch Neues!! Als wir über die Geschmacksrichtung sprechen, bekomme ich auch sofort eine Empfehlung von Ihm....auch für Sonja ginde ich noch eine passende Flasche. Soviel Platz hab ich im Koffer noch! Schwupp laufen ich nun mit einer Papiertüte durch die Altstadt. In einem Bistro trinke ich mir noch ein alkoholfreies Weizen bevor es dann zum Motorrad und damit Richtung Heimat geht. Zur Zero: Sie war voll geladen und wegen der Morgendlichen Tour auf der Autobahn zeigt der Reichweitenanzeige an, dass die Akkuladung für 170km reicht. (Berechnet wird die Reichweite immer aus dem vorherigen Verbrauch) Das Navi zeigt aber 175km Entfernung vom Ziel an! Da bin ich mal gespannt, ob es wirklich ausreicht, das der Verbrauch auf der Landstraße wirklich geringer ist! Es ist trocken und so fahre ich kurvige Landstraßen bis hoch ins Sauerland. Bis Bad Berleburg geht es fast nur bergan und die Differenz zwischen Reichweite und Zieldistanz ist noch größer geworden. 🙈 Da es aber ab jetzt nur bergab geht bin ich noch zuversichtlich, dass ich ohne 15Minuten Nachladen auskommen werde. Auf den Serpentinen der Abfahrt vom Rhein-Weser-Turm habe ich auf einmal ein Geräusch hinter mir. Drei "Lokalmatadore" mit OE am Kennzeichen mit ihren Motorrädern wollen mehr als nur Rekuperieten (Akkus laden) auf dem Bergabstück. Also beweise ich den Dreien, das so ein Elektromotorrad auch bergab beschleunigen kann...... winke sie dann aber vorbei, da mir heute Reichweite wichtiger ist als schneller zu sein. 😇
In Lennestadt hatte es dann wieder angefangen zu regnen, was mich aber nicht nötigt in der letzten Stunde noch Regenzeug anzuziehen. (Merker an mich: Bei Regen wenigstens die Lüftungöffnungen an der Motorradjacke schließen 🤪) In Altena habe ich dann tatsächlich schon 35km mehr Reichweite als Entfernung von Zuhause. Obwohl ich selten weniger fahre als auf den Schildern steht... In Letmathe fahre ich dann sogar noch auf die Autobahn, um die feuchte Fahrt alsbald zu beenden.🌧 Mit einer Rest-Reichweite von 9% oder 15km rolle ich dann Zuhause in die Einfahrt. (Vollgas auf der Autobahn)
Die Lüftungöffnungen an der Jacke und der Hose sind wirklich optimal plaziert: Sämtliches Wasser, was sich auf der Kleidung sammelt, findet durch die Öffnungen den Weg nach innen, wie ich beim Ausziehen der Jacke feststelle. Sehr zur Belustigung von Sonja.... die mich tatsächlich schon in der Einfahrt begrüßt!! Endlich wieder daheim!!!
Erstes Fazit zur Woche: Insgesamt habe ich diese Woche 32h oder 1750km die Zero bewegt. Ich bin zufrieden mit der Leistung die sie gezeigt hat. Natürlich ist es "was Anderes" mit dem Elektroantrieb.... aber der "Nachteil" beim Tanken und bei der Reichweite kontert das Motorrad mit einer unglaublich Beschleunigung und Laufruhe!! Man(n) ist näher an der Natur und der Umgebung! Oder habt ihr schon mal beim durchfahren einer Allee mit dem Motorrad einen Kuckuck rufen gehört??? Ich gestern erstmalig! ☺️ Ja es ist Anders, aber es macht viel Spaß. "Zwangspause" habe ich es nie genannt, wenn der Akku zur Neige ging. Meist brauchte ich dann auch eine Pause. Ich habe gelernt, es reicht, wenn man flott bis 80% oder 90% aufgeladen hat! Dann kann es gerne weiter gehen.
Ladesäulen gab es auch genug. Abends habe ich bei der Hotelsuche dann immer kurz in die App von ENBW geschaut, wie weit die nächste Ladesäule weg war. Nur am Dienstag musste ich ein anderes Hotel aussuchen, da das gewünschte Hotel in einem Dorf ohne Ladesäule lag. Umso mehr habe ich mich gestern gefreut, dass das Hotel mittlerweile eigene Ladesäulen am Haus installiert hat. Tatsächlich hat dort ein Paar aus den Niederlanden, wie sie mir beim Frühstück erzählt haben, extra wegen der Lademöglichkeit für Ihr Elektroauto dieses Hotel ausgewählt. Das werde ich auch in der Bewertung bemerken und so werden vielleicht auch andere Hotels nachziehen. Es gab aber auch so kein wirkliches Problem. Eine tolle Urlaubswoche mit einem besonderen Motorrad liegt hinter mir.
Randnotiz: Die beiden heute gekauften Whiskys haben wir nach dem Abendessen probiert und für gut befunden!!
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Nach einer lieben Verabschiedung von der Verwandtschaft geht's dann weg vom Bodensee! Durch Sigmaringen geht es in Richtung Norden. Schon früh Morgens es warm , aber beim Fahren ist es auszuhalten! Bald bin ich in Reutlingen wo ich der Zero etwas Strom gönne und ich bummel durch die "Engste Straße der Welt."... also eher quetsche ich mich dort hndurch. Die Spreuerhofstr. in Reutlingen steht im Guinness Buch als eben "offiziell schmalste Straße der Welt" ! Ich lese es sind an der engsten Stelle nur 31cm Straßenbreite! 🤣 (Ja Markus ich bin nicht stecken geblieben!🤣)
Danach geht es weiter Richtung Norden. Da ich Morgen Abend Zuhause sein möchte gibt es kaum Pausen und erst nach weiteren 130km, in Langenburg, gibt es einen Tankstopp vor dem Schloss dort. Im Schloss ist das "Deutsche Automuseum". Stand auch auf meiner Liste und die haben dort natürlich auch Ladesäulen auf dem Parkplatz! Als ich diese anfahre stehen auf den Parkplätze daneben mehrere Gespann Fahrer die ganz offen Interesse an der Zero zeigen! Lang werde ich "gelöchert" und tatsächlich nicht nur Fragen nach Leistung und Reichweite! Ich lerne dafür, das es früher einen großen Motorradhersteller namens Ardie in Nürnberg gab. Fast alle Motorräder der Gruppe sind von Ardie!
Nun aber ins Museum: Die ausgestellten Fahrzeuge: vom NSU Prinz 1 bis zum Saftycar der DTM ist alles dabei. Sogar das Chassis eines Elektro-Mercedes (eine Studie mit 4 Motoren und insgesamt 870kW ) von 2010 wird hier ausgestellt!
Ansonsten gibt es sicher größere und umfangreichere Automuseen ! Aber es war ein schöner Zeitvertreib ! Mit vollen Akkus geht es jetzt weiter. Eine dritte Distanz von 130km an diesem Tag, dann ist aber auch genug für heute. insgesamt habe ich heute 6:28h auf dem Motorrad gesessen. (Ja Erhardt, da bist du erst bei der Mittagspause 🤣) 372km Gesamtstrecke heute, sagt das Navi, als ich in Stockstadt am Main mein Motorrad an die hoteleigene Wallbox anschließe. Ich mache noch ein Spaziergang durch den Ort der bei Italiener an der Gersprenz (ja so heißt der Fluss hier im Ort) endet. Ziemlich kaputt vom Tag parken ich noch eben das Motorrad um, da es tatsächlich noch mehrere Elektroautos auf dem Hotelparkplatz gibt, gebe ich den Pkatz vor der Säule frei! Nun geht es Morgen heimwärts. Geplant ist Marburg zu besuchen und ab Lennestadt folge ich dann der B236 bis nach Schwerte!!
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Morgens ist es fast frisch, Da muss die Zero mal zeigen was sie kann. Es kehrt ein klein wenig Routine ein, auch bei der Ladesäulen-Suche. Ich mache mir jetzt schon Morgens kein Gedanken mehr, wie und wo ich laden werde. Die ersten Tage haben gezeigt, dass es immer irgendwo eine Möglichkeit gibt. Der längste Ladehalt war etwas über eine Stunde! Da weiß ich mich immer irgendwie zu beschäftigen. Nachdem ich mich von meinem Freund Bernd verabschiedet habe geht es auf der Bundesstraße zügig nach Süden. Nicht lange und ich habe das Bergpanorama der Alpen vor mir. Vorbei an den Königsschlössern von König Ludwig bin ich bald in Füssen. Hier gibt es nach 131km einen ersten Stopp! Ich kaufe mir zwei Flaschen Wasser und zeitgleich gibt es für die Zero "Saft" !
Ich sitze im Schatten und plane die weitere Route wobei mich eine weitere Mail von meinem Cousin am Bodensee erreicht: "Wir würden gern mit Dir zum Abendessen mit unserem Boot auf den See fahren, schwimmen können wir dann auch noch, wenn Du magst!" , schreibt er. Da freue ich mich schon sehr und sitze flott wieder auf dem Motorrad.
Jetzt wird es aber richtig kurvig. Die Serpentinen zum Tanheimer Tal machen viel Spaß und so lasse ich es mir nicht nehmen, erstmals wirklich alles, was die Zero so kann, abzurufen!😇 Nun haben die Fußrasten tatsächlich ein paar Schrammen mehr. Um 12:45Uhr, gestartet war ich um 09:00Uhr verlangt der Popo aber eine längere Pause. 🤪 In Immenstadt im Allgäu, direkt neben dem Marktplatz gibt es ne Ladesäule und die Zero ist versorgt. Die Eisdiele auf dem Marktplatz ist dann eher etwas für den Fahrer! 😀 Noch 100km bis zum Bodensee. Ich fahre nun auf "fast" direktem Weg runter zum Bodensee... Dabei liegt die Betonung wirklich auf "runter" . Die Straßen schlängeln sich entlang der Berge bis ich in Lindau bin. Leider gibt es auf der Umgehungsstraße hinter Lindau einen schweren Unfall und wir werden von der Polizei von der Schnellstraße abgeleitet. War für mich tatsächlich kein Umweg, da ich an der nächsten Abfahrt sowieso nach Kressbronn fahren wollte. Hier gibt es die Whisky-Brennerei "Brigantia" , die ich auf dem Plan hatte. Da der Besitzer sich für die Zero interessiert und ich ihm gerne Auskunft gebe, bekomme ich eine private Führung durch die Brennerei . "Das machen wir normalerweise nur Donnerstag Abends, erklärt er mir. Ein kleines Tasting gibt es auch noch, wobei hier die Betonung deutlich auf "kleines" liegt. Mehr Zunge und Lippen befeuchten als Trinken. Den wirklich guten Geschmack merke ich so auch und so passiert es, daß DHL nun einen Auftrag bekommen hat mich zuhause zu versorgen. Ausführlich bekomme ich den Whiskyfass - Kauf erklärt. Dann muss ich weiter, der See wartet ja noch auf mich! In Überlingen angekommen werde ich herzlich begrüßt und mein Motorrad bekommt einen Platz in der Garage, direkt neben der Wallbox! 😎 Im Hause gibt es einen Tesla, daher die Box. Nebenan stehen aber auch zwei Motorräder, so geht uns heute sicher der Gesprächsstoff nicht aus.
Wir laufen zum Hafen und schon bald geht es flott mit dem Motorboot über den See zur Insel Mainsu. Hier ankern wir an einer flachen Stelle und gehen erst einmal lange schwimmen! Das tut gut, an diesem heißen Tag. Danach gibt es noch Leckeres zu Essen und Wein. Wir genießen so den Sonnenuntergang auf dem See. Später, am Ufer gibt es noch eine Weinschorle im dortigen Lokal bevor wir zurück zum Haus gehen. Dort erwartet uns noch mein 83-jähriger Onkel, der sich freut mich wiederzusehen und wir sitzen noch bis Mitternacht mit Ihm zusammen. Dann falle ich müde ins Bett . Was für ein Tag, was für eine Woche!!!
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So, heute geht es von Regensburg erst einmal die Donau entlang. Die krumme Holzbrücke "Tatzlwurm" sieht wirklich verbogen aus.... so gerne wäre ich drüber gefahren, aber selbst Radfahren ist dort verboten. Weiter geht es nach Kehlheim, wo ich den Schleiferturm, das keltische Stadttor und natürlich die Befreiungshalle Kelheim krnnen lerne (Denkmal zu Ehren des Befreiungskampfes gegen Napolen) Weiter geht es nach Abendsberg wo die Kuchelbauer Brauerei einen tollen Hundertwasserturm gebaut und einen Biergarten in entsprechendem Design drum herum angelegt hat! Weiter geht die Fahrt vorbei an unzähligen Hopfenfeldern ... so viele habe ich bewusst noch nie wahrgenommen! An den Straßenschildern sehe ich, wie genau es die Bayern nehmen: 29m bis zum Stopschild und einmal sind es exakt 12m bis zur Haltelinie!!!! 🤣🤣 Auf dem Weg zur Messe München komme ich an einem mit schwarzem Tuch verhüllt Platz vorbei. Gleich dreimal gibt es den Schriftzug "Adele" in ungefähr 10m hohen, goldenen Buchstaben . Unvorstellbar was hier für eine Person, die auftritt installiert wird!!!!
An der Messe angekommen gehe ich zur "25. InternationalenAIDS-Konferenz statt. Stände aus der ganzen Welt, von Taiwan bis Canada zeigen dort ihre Bemühungen gegen das Ausbreiten der immer noch unheilbaren Krankheit!!! Toll was diese Leute leisten. Auch etliche Betroffene sind wohl hier..... es herrscht daher auch Fotoverbot, ausser man fragt vorher! Ich nehme am "Ringe-Werfen-Wettbewerb" teil. Man muss Ringe auf lose aufgestellte Dildos werfen, ohne das ein Dildo umfällt oder ein Ring daneben fliegt! 🤣🤣 Ein riesen Spaß, finden alle! Dann geht es quer durch die Stadt ans andere End von München. Ich bin mit meinem Freund Bernd (ja, der heißt wirklich auch so) verabredet und wir fahren noch gemeinsam mit Offis zum Nachtbiergarten Backstage ! Heute ist das Bühnenprogramm eher fade, aber die anderen Gäste und die Location sind umso interessanter!! Wir lassen den Abend bei einem Bier (hab ich einen geschrieben🤔🤣) auf seiner Terrasse ausklingen und nun wird geschlafen!! Morgen wartet die Verwandtschaft am Bodensee auf mich und ich freue mich auf ein Wiedersehen!!
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Nach einem guten Frühstück geht's los. Die Pflasterarbeiten in der Einfahrt gegenüber verstummen ,als ich mit der Zero rückwärts aus der Hofeinfahrt komme, wo ich heute Nacht parken durfte. Alle Arbeiter fahren selbst Motorrad und ich muss noch einmal den Helm absetzen und das Motorrad erklären! (Ist ja so gar nicht meins 🤪🤣 ) Ja, die Zero kann auch rückwärts fahren. Füße auf die Fußrasten habe ich mich aber auch noch nicht getraut!
Dann geht es aber los: Das erste Ziel ist Rothenburg ob der Tauber! Ich verlasse das Maintal und bald begleitet mich die Tauber, bis ich in Rothenburg ob der Tauber ankomme. Hier schaue ich aber nur kurz ins Weihnachsdorf von Käthe Wohlfahrt. Mehrfach war ich schon hier, aber immer wieder sehenswert, die Fassaden der Altstadt! Ansonsten fotografieren die vielen Asiaten eher mich und mein Motorrad, als ich durch den Ort summe!!! Ich folge der "Romantischen Straße " die sicher von einem Motorradfahrer eingerichtet wurde. Tolle Strecken durch unzählige Orte und Stadttore!! In Roth, südlich von Nürnberg, habe ich 150km und drei Stunden reine Fahrtzeit hinter mir. Zeit für ein Eis für mich und ein paar kWh für die Zero! Roth ist tatsächlich sehr schmuck anzuschauen. Dann kommt die Sonne dauerhaft raus und aus 21Grad werden schnell 27Grad! Auf dem Armaturenbrett werden mir 35Grad in der Sonne angezeigt, nach dem Laden!!! Da beschließe ich zügig nach Regensburg zu fahren und ich lasse es ordentlich laufen. Schnellste Route anstatt kurvige Strecke erspart mir fast eine Stunde! Hier, in Regensburg ist es nicht kälter! Trotzdem ist es in den Gassen der Altstadt und ohne Motorradkleidung ganz angenehm! Ich flanieren durch ein "Genuss-Geschäft" wo es -natürlich- reichlich Auswahl an Whisky gibt. 😇 beherrsche mich aber und kaufe nichts! 💪🏻 Im Hofbräuhaus-Regensburg gibt es leckeres Gulasch vom Hirsch und nebenan fiedeln sich zwei Geiger die Seele aus dem Leib. 🎻🎻...fast wie in Irland! 🤣 Ich bummel noch ein wenig entlang der Donau! Genieße den frischen Wind, der über dem Wasser wohl abkühlt! Die Ufer, auf allen Seiten sind voll mit (hauptsächlich) jungen Leuten. Ein Weizenbier gönne ich mir am Ufer auch noch, dann geht es noch einmal zum Motorrad, das heute Nacht das erste Mal auf einem öffentlichen Parkplatz steht! 🤪
Das Wetter fordert seinen Tribut und so bin ich früh am Hotel um die Beine hochzulegen! Auch beginnt es, genau als im vorm Hotel stehe, an zu regnen.
Die Zero, bzw. der Antrieb, war heute kein Beschränkung! Im Gegenteil, wenn ich auf andere Motorräder getroffen bin, die in meiner Richtung unterwegs waren, war es nie ein Problem diese hinter mir zu halten! 😇 Heute waren es auch nur ca. 250km und die Pause war ohnehin für den Fahrer nötig!🤣 Bei den Temperaturen bin ich ausserdem froh, dass ich nicht einen heißen Motor zwischen den Waden habe. Das was man an der Zero sieht, (das, wo bei anderen Motorrädern der Motor ist) ist hauptsächlich der Akku, der da im Rahmen eingebaut ist. Der Motor ist eher klein und rund, mit vielleicht 20cm Durchmesser, direkt vorm Hinterrad, am Schwingenlager! Die Zero hat übrigens 37kW oder 50PS ...was die Dauerleistung darstellt. Die Spitzenlast von 100PS ist jederzeit kurzfristig parat, , was sich insbesondere beim Anfahren sehr "positiv " auswirkt. 😇🤪 Aus dem Stand 100PS oder 225Nm Drehmoment, am Hinterrad ist mehr als ausreichend! Das man keine schwarzen Striche auf die Straßen malt, liegt auch an einem guten Sicherheitssystem von Bosch, was die Leistung nur in der maximal umsetzbare Energie bereit stellt.
Da es am Wochenende bis zu 32Grad warm werden soll, plane ich schon ein paar längere Abschnitte vielleicht mal über die Autobahn zu fahren! (Wind ist mir dann lieber als Kurven) Aber da warten wir mal ab! Aber Morgen geht es erstmal nach München!
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Die erste Reise mit dem Elektromotorrad....ein wenig aufgeregt bin ich schon! Mit vollem Akkus geht es los! 200km Reichweite sagt die Elektronik.....nach 50km Fahrt , im Reisetempo, habe ich immer noch eine Reichweitevon 200km. 😀. Also insgesamt nun 250km, bei dieser Fahrweise!
Erst als an den Serpentinen vom Rhein-Wester-Turm zwei BMW's von hinten heranstürmen und überholen sinkt die Reichweite drastisch, aber ich fahre wieder vor den Beiden. 😇 Dann geht es in Gladenbach, ein netter Ort, nach 170km an die Ladesäule auf dem Marktplatz. Ich versorge mich in der Sparkasse nebenan mit Bargeld und beim Metzger mit leckerem frischen Aufschnitt als Mittagssnack! Nach einer Stunde Pause geht es weiter. Immer Richtung Süden.Die Burg Stauffenberg wollte ich eigentlich besuchen, aber mit Motorradkleidung will ich bei 25Grad die Stufen nicht erklimmen. Sieht aber auch von unten beeindruckend aus! In den nächsten Orten (z.B: Biseck) gibt das Navi alles und führt mich durch kleine gepflasterte Gassen. So mag ich das!!! In Bad Orb gibt es nach weiteren 120km den nächsten Ladehalt. Mittlerweile fahre ich "recht zügig" und nehme keine Rücksicht auf die Reichweite. Nach einem Stadtrundgang im schönen Bad Orb gönne ich mir noch einen Käsekuchen und einen Kaffee. Nach 1:15h Ladehalt geht es dann weiter. Am Mainufer entdecke ich Himmelstadt, der Ort in dem es ein Weihnachspostamt gibt. Das schaue ich mir kurz an und weil das Navi sagt ich bin gehen 18:30Uhr am Hotel fahre ich bald weiter! Vorbei an unzähligen Weinbergen und Felsen, die es hier im Maintal jede Menge gibt! In Sulzfeld am Main habe ich beim letzten Halt ein Zimmer gebucht und bin natürlich um 18:25Uhr an der Ladesäule neben dem Hotel! Geplant waren nur 250km, gefahren bin ich aber 375km! Mehr Kilometer mache ich mit dem Verbrenner-Motorrad auch nicht am Tag, auf Reisen, auf Landstraßen. Ich bin positiv überrascht von der reisetauglichkeit der Zero. Ich hatte tatsächlich mit maximal 300km/Tag gerechnet, aber jetzt habe ich fast 400km geschafft!
Obwohl zufällig ausgewählt ist Sulzfeld tatsächlich ein sehr schöner alter Ort, noch mit Stadtmauern und Toren zum Main und innen kleine beschauliche Gassen! Nachdem ich mein schönes Zimmer bezogen habe, sitze ich noch lange am Ufer des Mains und schaue den Kindern beim Baden in der Donau zu. Strömung hat dieser Seitenarm, glaube ich, gar nicht. Alles sehr idyllisch, mit der Stadtmauer dahinter! Im Hotel des Weingutes gibt es noch leckere Weine zum Verkosten und eine Käseplatte gönne ich mir auch noch! Nach dem Wein merke ich aber dann doch, das ich heute 7 Stunden auf dem Motorrad gesessen habe!! Das Zimmer und die Matratze ruft! 😆
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Nun reise ich seit 15 Jahren mit dem Motorrad in die Urlaube. Dieses Mal wird es aber anders: Meine ZERO DSR/X , ein Elektromotorrad, wird mich diesen Urlaub begleiten. Da wird die Tourplanung etwas anders als sonst. Nicht nur "Sehenswertes" an der geplanten Route wird gesucht, sonder ebenfalls, ob es an den Sehenswürdigkeiten auch eine Lademöglichkeit gibt! Zur Erklärung: Die Zero hat ca 200km Reichweite. In einer Stunde kann ich ca. 80km aufladen. Finde ich also nach z.B. 130km Fahrt ein schönes Museum, eine sehenswerte Burg oder Aussicht (mit Ladesäule) Dann kann ich nach 1h schon 280km an dem Tag schaffen. Ansonsten trinkt man halt im Café neben der Ladesäule in aller Ruhe einen Cappuccino und "schwupp" ist der Tank wieder voll! Heute wir erst einmal noch zuhause geladen, Koffer gepackt und die Route "abgesteckt"!
Geplant ist Mittwoch Abend in München, bei einem Freund, zu sein und am Donnerstag Abend am Bodensee, Verwandtschaft zu besuchen! Ob und wie das klappt lest ihr hier. [[File:20240721_123310.jpg|none|auto]]
Da wir gestern erst im Dunklen unser Hotel erreicht haben, bin ich heute Morgen umso erstaunter über den tollen Ausblick: Hinter dem Haus ist ein großer See hinter dem sich schneebedeckten Berge erheben. Wir fahren nach einem guten und reichlichen Frühstück weiter und folgen der roten Hauptstraße 31 nach Westen. Nach 5km wird die Straße wieder zur Schotterpiste und in einem Dorf ist die Straße komplett überflutet. Unser Auto bringt uns aber gut voran und wir erklimmen damit die Hochebene auf über 2000m.. Schnee neben der Straße und gigantische Aussichten Reihen sich aneinander. Mehremal zwinge ich mich nicht anzuhalten. 1.weil kein Foto diesen dreidimensionalen Block wiedergeben kann und 2. Weil wir heute fast 400km fahren müssen. Morgen früh geht unser Flieger um 06:10Uhr von Kutaisi, wo wir ein Hotel gebucht haben. Dann geraten wir wohl in eine Hochtzeisgesellshaft. Alle fahren mit eingeschaltetem Warnblinker durch den Ort. Kaumist dieser Konvoi abgebogen sehe ich ein weiteres tolles Fotomotiv: Einen Eisenbahnwagon als Fußgängerbrücke über einen Fluss. Wir klettern ein wenig darin herum. Klettern deswegen, weil der Boden des Waggons nicht mehr der Beste ist... Um nicht zu sagen, er ist weggerostet. Weiter geht die Fahrt nach Vardzia, die größte Höhlenstadt in Georgien. Imposant, was dort geschaffen. Leider gibt es mittlerweile überall Geländer und gemauerte Stufen. Das trübt den Eindruck ein wenig. Es geht nach 2 Stunden weiter.
Immer wieder haben wir am heutigen Tag grandiose Blicke auf die 2000-3000m Höhen Berge im kleinen Kaukasus. In Chaschuri besichtigen wir noch eine alte susrangierte Elektrolok namens "Dinamo"!
Gegen 18;00 Uhr erreichen wir dann Kutaisi, wo wir eigentlich auf dem Hiweg 3 Zimmer reserviert hatten. Das Hotel steht offen, aber niemand da. Also schauen wir uns mal die Zimmer an und stellen fest, dass dort jemand wohnt. Komisch, wo wir es noch vor 10 Tagen mündlich zugesagt, dass wir wiederkommen wollen. Kurzerhand buchen wir eine Pension in der Nähe und wohnen nun dort. Wir gehen etwas Essen und Inden tatsächlich ein Restaurant mit Außengastronomie.
Nach dem Essen bin ich ziemlich ges hafft, von der langen Autofahrt und gebald ins Bett, da Morgen um 4:00Uhr der Wecker klingelt denn um 06:10 Uhr geht unser Flugzeug nach Dortmund.
Nach dem Frühstück geben wir die beiden letzten Motorräde ab und ich bleibe im Hotel, wo es eine Autovermietung gibt, wo ich gestern online einen Nissan Pajero gemietet habe.
Bürozeiten sind ab 09:00Uhr und auf telefonische Nachfrage erfahre ich, daß der Vermieter um 11 Uhr da ist. So kann ich noch ein wenig durch die Stadt bummeln. Die kleinen Märkte vor den riesigen Wohnblocks sind wohl kleine Mikrorganismen. Die Eingangstüren... Oder besser: die Eingsmgsbereiche haben teilweise nicht einmal eine Tür. Aus dem rohe Beton schaut der rostige Baustahl und die Ecken sind abgeplatzt.... Grausig, der Gedanke, dies als mein Zuhause zu bezeichnen. Ich entdeckt tatsächlich zwei Russen mit Motorrädern, zeig 900rr Yamaha MT08 und Tracer 09. Ich gehe auf sie zu, aber irgendwie "springt kein Funke über" und sie schmieren einfach weiter iher Ketten.. Schade, aber "die Russen" sind schon ein eigenes Völkchen. Bis auf den jungen Motorradfahrer aus Moskau I Isl, habe ich wenig gute Erfahrungen mit den Russen. Um 11:00Uhr die nächste Nachricht. "ab 11:15 Uhr bin ich im Büro".... Tatsächlich klappt der zweite Termin und schon bald fängt er an, die Papiere fertig zu machen. Kaum eine 3/4 Stunde später, halte ich Schlüssel und Papiere in der Hand. Nun haben wir einen weißen kleinen Mitsubishi Pajero Ich hole die Anderen bei KTM ab und wir fahren los. Erst geht es nochmal zur aserbaidschanischen Grenze. Direkt vor der Grenzstation biegt unsere kleine Straße ab, die wir gerne fahren wollen. Wieder ein ganz anderes Georgien. Wohl eher ein islamischer Teil. Nicht nur, dass es hier Moscheen gibt, als wir uns Wegverpflegung beim Bäcker holen wollen, gibt es nicht mehr die uns bekannten länglichen Brote, sonder nur noch die runden Fladenbrote, wie wir sie alle von den türkischen Imbiss Buden kennen. Die Dörfer wirken hier, entlang der Grenze noch ärmer. Fast überall stehen Männer auf der Straße und diskutieren..... Frauen sehen wir kaum und wenn, dann kommen sie, Tütenbehangen, vom Einkaufen oder treiben das Vieh auf die Weise, oder zurück.
Touristische Ziele gibt es hier unten wenig. Kirchen sind ausgeschildert, mehr nicht. Einzig die gigantischen Berge, die wir immer wieder schneebedeckt erblicken lassen uns staunen. Wir probieren einmal an die Armenischen Grenze zu gelangen, aber die Straße ist für uns nicht befahrbar. Einzig mit einem "echten" Geländewagen würde ich diese Straße probieren. Wir beschließen ab jetzt nur noch gelb Straßen in der Karte zu fahren, da wir das Auto gerne heile zurück bringen wollen. Wir besichtigen eine alte Burg, die sehr schön, auf einem Hügel, mitten in einem Tal gelegen, gebaut wurde. Es ist nur noch eine Ruine, die komplett ohne touristische Infrastruktur ist. Wir parken neben einem Hof und zwei dicke Schweine, die hier einfach so rumlaufen schauen uns an.... wundern sich wohl, was wir hier machen. Quer über die Wiese führt steil bergan ein Trampelpfad, der wohl auch für Autos genutzt wird. Die Burgruine selbst ist nicht so spektakulär wie der Ausblick von dort. Großer und kleiner Kaukasus sind von hier oben aus zu sehen. Wir fahren weiter, immer nur Hauptstraßen, die aber auch im realen Bild eher unseren kleinsten Landstraßen entsprechen. Uns begegnen höchstens 1-2 Autos in der Stunde. Irgendwann hehtves für uns auf über 1500m Höhe hoch. Der Blick ist gigantisch. Die hier angrenzende über 2000m hohe Hochebene ist komplett schneebedeckt und die Gebirgsfomation habe ich so noch nie gesehen. Leider haben wir schon späten Nachmittag und durch das Gegenlicht kann man diesen Ausblick schlet fotografieren.... In unseren Köpfen wird dieser Ausblick aber bleiben. Die Straße wird kleiner und kleiner und auf einmal fahren wir wieder auf einer unbefestigt en Straße. Auf den noch zu fahrenden 60km soll sich auch noch verändern, was unseren Zeitplan ein wenig nach hinten verschiebt. Selbst Serpentinen sind nur Geröll und Schlamm. Wir kommen nur langsam voran. Wieder ein wenig Abenteuer, die kaum 2m breiten Brücken zu befahren, natürlich ohne seitliche Begrenzung. Erst um 21 Uhr erreichen wir einen größeren Ort in dem es sich wohl lohn, nach einer Bleibe zu fragen. Das eingezeichnete Hotel in den Karten von Map.me, was wir hier ausschließlich für die Navigation nutzen, ist so ab gerockt und wirkt auch verläßt und leer. Abgeschlossen ist es auch. An einen Straßenkiosk fragen wir nach einem Hotel.... Als die Dame im ubd der Mann vor dem Kiosk erkennen, dass wir Deutsche freuen sie sich und man erklärte uns, daß es ein paar Kilometer weiter ein Hotel gibt. Wir fahren los und tatsächlich gibt es dort, mitten im Nichts ein Hotel mit einem großen Parkplatz. Das langgezogene Gebäude sieht nach nichts aus und der seitliche Eingang sieht eher wie eine Fensterlose Nebeneingangstür aus. Drinnen sitzen viele Männer, teilweise rauchend, und auf Nachfrage bekommen wir 3 Zimmer gezeigt, die sehr zweckgebunden sind, aber sehr sauber und für uns völlig ausreichend sind. Wir sind in einem Arbeiterhotel oder Truckerhotel abgestiegen. Wir fragen, ob es noch was zu Essen gibt, was sofort bejaht wird. Wir bestellen 3 Bier und nach dem ersten Schluck servieren die Damen aus der Küche ohne das wir etwas bestellt haben leckere Speisen. Es gibt nicht nur Salate, sondern auch die Kartoffel-Fleisch-Suppe und selbstgeschnittene Pommes. Diese sind tatsächlich eher Bratkartoffeln in Stäbchenform abr lecker. Wir haben tatsächlich ausser dem Brot und einigen Kleinigkeiten noch nicht gegessen, seit dem Frühstück, und freuen uns über die Gastfreundschaft. Wir werden zu einem Cha-Cha eingeladen. Ein - wohl selbstgebrannter- Obstler, den ich nur aus Gastfreundschaft mittrinke. Der Gastgeber serviert einfach 3 große Schnapsgläser und gießt aus eine 0.3l PET Flasche ei. Die Flasche sollen wir wohl leer machen. Die lehne dankend ab. Wir sind trotzdem froh diese Unterkunft gefunden zu haben. Ganze 30 Lari also 10 €, soll das Zimmer kosten. Frühstück gibt es auch.
Erschöpft von der vielen Fahrerei Fälle ich erschöpft ins Bett und schlafe tatsächlich bis 7 Uhr durch, wo ich diese Zeilen erst schreibe.
Nach einem guten Frühstück verlassen wir Tetrisqaro in Richtung Süden. Wir wollen über kleinste Straßen die Armenische Grenze erreichen. Direkt hinter dem Ortsausgang wird aus der Straße allerdings ein Matschweg. Paul, der beschlossen hat, dass man mit 66 Jahren nicht mehr zum Offroad Fahrer werden muss, lehnt dankend ab. Er fährt lieber 50km befestigte Straßen, anstatt sich auf dieser 16km langen Piste zu quälen. Wir ahnen schon, dass er schneller ist und vereinbaren einen Treffpunkt. Dann geht es für uns weiter. Aus festgefahrenem Lehmboden und Pfützen besteht die Straße. Wir kommen ganz gut voran und filmen uns gegenseitig um dieses "Abenteuer" festzuhalten. Wir kommen in ein Dorf, dass wohl nur über diese Straße erreichbar ist. Wir werden interessiert beobachtet, wie wir über die "Hauptkreuzung" des Ortes schliddern, denn auch hier besteht die Straße weitestgehend aus aufgeweiche Boden. Ab dem Ortsausgang wird die Straße so schlecht, dass wir auf die Weide nebenan ausweichen. Auch hier bestimmt eher das Motorrad die Richtung und das Vorderrad rutscht mehr seitlich, als dass es geradeaus geht. Die Straße weicht immer mehr auf und mehr als einmal sind unsereMotorrädee bis zu den Fußrasten im Wasser. Insbesondere vor Brücken, die aus Beton sind, gibt es davor und dahinter so aufgeweiche Boden, dass das Fahren echt anstrengend wird. Mit "Brücken" meine ich so maximal 2m Breite Betonplatten, die über Bäche oder Gräben führen.
Dann folgt eine Serpentin in ein wünderschönes Tal. Die Straße ist kaum noch als solche zu erkennen und nun weiß ich, warum in Google-Maps keine Straße eingezeichnet ist. Wir sind mittlerweile komplett durchgeschwitzt. Das Motorrad in den steilen matschigen Spitzkehren zu beherrschen gelingt uns nicht immer. Beide fallen wir mit den Motorrädern um. Immer in Zeitlupe und meist mit "Ansage"...... Aber gemeinsam heben wir die Maschinen immer wieder auf und weder Fahrer noch Fahrzeug tragen Blessuren davon. Da ist der weiche Boden sehr hilfreich..... Das ganze dauert mittlerweile schon mehrere Stunden und grundsätzlich sind wir schon ziemlich ausgepowert. Kurze und längere Pausen brauchen wir um uns zu regenerieren.
Irgendwann denke ich, mein Hinterrad dreht durch! Tut es aber gar nicht, sondern meine Kupplung ist am Ende ihrer Lebenszeit angekommen. Und das fast ganz unten im Tal. Nicht einmal Handyempfang habe wir hier. Ich laufe immer wieder ein Stück den Berg hoch, um mit dem Vermieter, mit Paul und dem ADAC zu telefonieren. Wir warten fast 3 Stunden. Mittlerweile fasst die Kupplung, die abgekühlt ist wieder ein wenig und so kann ich, mit Motorunterstützung, die Maschine bis ins Tal schieben. Aufgrund des Morastes wäre ansonsten an ein Vorwärts kommen nicht zu denken. Nachdem wir 2 Stunden gewartet haben, dass der angekündigte Monteur vom Vermieter kommt, probieren wir aus dem Tal heraus zu kommen. Ich starte die Maschine und tatsächlich fasst die Kupplung ein wenig. Beim ersten Versuch merke ich, dass ich unter gar keinen Umständen den Kupplungshebel bedienen darf.
Der zweite Versuch ist dann glücklicher verlaufen. Anfahren klappt nur durch mitlaufen und im ersten Gang mit Standgas rutsche ich den Berg hinauf. Auf das vereinbarte Signal (3 mal hupen) fährt auch Sandra nach oben. Drei Gründe hat diese "Unruhe". Ersten denke ich komme ich leichter den Berg hinauf als der angekündigte Toyota SUV Zweitens sind wir hier oben nun ständig erreichbar. Der Handyempfang ist hie oben prima) Aber der wichtigste Grund ist Durst. Hier oben gibt es eine kleine Ansammlung von Häusern und Sandra "bettelt" am ersten nach Wasser. Wir hatten nur die obligatorische 0,3l Flasche Wasser mitgenommen. Für 16km wird das ja wohl reichen, haben wir Morgens gedacht. Tatsächlich kommt dann irgendwann der angekündigte Geländewagen. Es wird eine Motorradschiene auf die Hängerkupplung montiert und mit Ketten ans Fahrzeug gezurrt. Sandra macht sich auf den Weg zu Paul, der immer noch in Bolnisi auf uns wartet. Es ist mittlerweile 17:00Uhr und wir waren um 9:30Uhr losgefahren. Ganze 16kmsind wir in dieser Zeit gefahren. Unvorstellbare Anstrengungen haben wir erlebt. Erholungsurlaub geht definitiv anders. Die Beiden freundlichen Georgier versorgen uns mit Wasser und als wir auf dem Weg nach Rustavi sind wird mir sogar Brot angeboten. Da ich heute ausser Frühstück noch nichts gegessen habe verschlingen ich dieses Fladenbrot. Beide freuen sich, dass es mir schmeckt und grinsen als ich das Brot in "Nullkommanix" vertilgen. Sie halten dann an einer Mineralwasserquellen an. Hier sprudelt, direkt aus dem Berg etwas schwefelhaltiges Mineralwasser aus der Wand. Ich fülle mir, nach dem Vorbild der vielen Georgier, meine mittlerweile leeren PET-Flaschen mit dem Heilwasser auf. Schmeckt komisch, aber wenn es gesund ist, muss das wohl so sein, habe ich schon in Bad Ems im Lahntal, erfahren dürfen. Ich buche uns, auf der Rückbank bei der Weiterfahrt, ein Hotel, nahe der Motorradvermietung und lasse mich von den Helfern dort absetzen. Die Beiden bringen das Motorrad und meinen Helm direkt zum Vermieter. Etwas später kommen Sandra und Paul dort an und wir gehen gemeinsam Essen. Rustavi ist eine große Industriestadt mit z. B. dem größten Gebrauchtwagenmarkt Georgiens. Uns umbeben nur häßliche Platten akuten und selbst unser Hotel ist sehr sozialistische angehaucht.... Schön geht anders...
Früher als sonst, fallen wir alle erschöpft ins Bett und ich schlafe sofort ein.
Sicher ein Tag den ich so schnell nicht vergessen werde. Aber eben auch sehr anstrengend....
Zuhause ist Ostermontag, hier ist ganz normaler Montag. Insbesondere Gestern wurde ich mehrfach online gefragt, warum ich mir das antue, bei dem Wetter mit dem Motorrad. Ganz einfach, wer einen Tag mitgefahren wäre wüsste es: Die Männer am Straßenrand grüßen freundlich, die Kinder winken, rennen mit oder machen, mit leuchtenden Augen, die "typische Handbewegung" am imaginären Gasgriff..... den ich natürlich gerne mit der gleichen Bewegung erwider..... und damit den Motor zur Freude der Kinder kurz hochdrehen lasse. Kaum hat man irgendwo angehalten, wird man nach dem woher, wohin oder nach der Leistung ausgefragt.
Insbesondere in den recht armen abgelegenen Orten passiert das sofort. Reisenden mit dem Auto bleibt dieser Kontakt zur Bevölkerung verwehrt. Der Angestellten vom Hotel heute - als Beispiel - erzählte sofort von seinem russischen Motorrad... Und wie gerne er mit uns tauschen würde . ;-) Dazu kommt die Nähe zur Natur, man erlebt die Temperaturen, den Wind und natürlich (wer mit mir gefahren ist weiß das) liebe ich es die Kurven zu fahren und dabei die Fliehkäfte zu genießen! Wenn es auch sicher bequemere und komfortabelere Arten zu reisen gibt ..... Komfort habe ich das ganze Jahr zuhause und die Vorteile des Motorrades überwiegend für mich deutlich. Trotzdem hätte ich nichts gegen höhere Temperaturen und trockenes Wetter.....
Heute erleben wir eine Temperatursteigerung um 100%: Anstatt 2Grad, wie gestern, sind es heute wohl 4 Grad! Leider gibt es Hochnebel und so sehen wir, aus dem Hotel nur die 3000er Berge und der Blick auf den 5079m hohen Katzberg bleibt uns verwehrt. Auch von der Dreifaltigkeitskirche oberhalb von Stepanzminda versperren Wolken die Sicht. Wir fahren dann wieder die georgische Herrstraße zurück. Östlich von uns gibt es nur Berge und keine Straßen und westlich liegt Südossetien, eine freie Republik in Georgien. Da kommen wir so einfach wohl nicht rein. Das Wetter ist heute viel besser, als auf dem Hinweg. Die Sonne beleuchtet die 3-4000m hohen schneebedeckten Berge entlang der Straße. Wir haben uns aber nur zu zwei Fotostopps entschlossen, sonst wären wir jetzt noch unterwegs. Im Kopf abgespeichert sind die Bilder alle.
Mittagspause gibt es heute in einem sehr liebevoll eingerichtetes Restaurant. Erstmalig gab es in diesem Urlaub Mittags etwas warmes zu Essen. (Vorahnung?) Weiter geht die Fahrt aber erst nachdem wir Pauls Blinker repariert bekommen haben. Die Fassung war etwas ausgeleihert und der Fusskontakt musste nachgebogen werden. Wir wollten eigentlich nur eine Glühlampen in der Werkstatt erwerben, aber so wurde es eine kleine Reparatur. Weiter geht die Fahrt durch kleine Dörfer, da wir nun die Herrstraße verlassen. In einem Dorf gab es sogar Stau! Die Kühe werden durchs Dorf getrieben und immer wieder biegen, ganz selbstverständlich 2 oder 3 Kühe in den Hof, in dem sie offenbar wohnen. Denn der Hirte, der die Herde durch die Straßen treibt, bleibt ganz ruhig. Mehrfach sehen wir auch heute wieder die Hirten, auf einen Stock gestütz, bei ihrer Herde stehen. Meistens sind es Kuhherden von 10- 20 Kühen. Schafherden sind von der Anzahl her, viel größer.
Unsere Grüße werden auch hier fast immer freudig erwidert.
Im Süden von Tbilisi sind die Hauptstraßen richtig gut. Viele Seitenstraßen enden aber in einer Schlammschlacht..... die durch die Regenfälle der letzten Woche komplett durchgeweicht sind. Wir folgen zum Abend hin aber den Hauptstraßen, die, mit Leitpfosten und Leitplanken versehen, eher dem deutschen Standard entsprechen. In Tetrisqaro haben wir online in einem Hotel 3 Zimmer für uns reserviert. Als wir in den Ort fahren sträuben sich mir die Nackenhaare..... Mindestens jedes zweite Haus ist zerstört oder zerfallen. Alles sehr trostlos hier.... Mittendrin "leuchtet" jedoch unser Hotel, das gut hergerichtet, komplett aus der Bebauung hervorsticht. Wir werden freundlich in Englisch begrüßt und trotzdem fragt man, etwas skeptisch, ob wir zu dritt denn wirklich 3 Zimmer wollen. Jeder von uns har nun ein Zimmer mit zwei Räumen und 3 oder 4 Betten. Je Zimmer belaufen sich die Kosten trotzdem aber gerade mal auf 27€!
Da es im Ort kein Restaurant gibt - gut dass es Mittags schon etwas warmes gab- gehen wir noch in den "Supermarkt" des Ortes, der vielleicht 50qm misst. Knabbereien und Bier werden gekauft, die wir im Hotel essen wollen. Wir staunen nicht schlecht, als es an der Kasse keine Registrierkasse sondern einen Abakus gibt. Die Rechenmaschine meiner Kindheit, mit Holzachsen und zweifarbigen Holzperlen wird von der alten Dame an der Kasse so flink bedient, daß habe ich so noch nicht gesehen. Wir glotzen wohl so ungläubig, dass sie und das Gerät erklärt. Ich muss schmunzeln... Im Hotel lassen wir den Abend mit dem Bier und Knabbereien ausklingen. Wir besprechen die letzten zwei Fahrtage und planen grob unsere Route um am Donnerstag Morgen unsere Motorräder abgeben zu können. Denn der Urlaub neigt sich dem Ende zu und am Freitag geht der Flieger nach Hause.
Hier ist kein Ostern, erst nächste Woche. Die russisch orthodoxe Kirche feiert eine Woche später. Wir treffen uns um 08:00Uhr um im Ort etwas zu essen zu finden. Direkt neben dem Hotel qualmt der erste Ofen vom Bäcker... Leider steht diese Zunft hier nicht so früh auf wie bei uns. Er heizt erst gerade den Ofen an. Seine Frau schenkt uns ein Brot vom Vortag an de wir, beim weiterlaufen nagen. Dann gehen wir in einen Supermarkt/Minimarkt... Ein Volltreffer! Hier wird uns vom Besitzer Kaffee gekocht, es gibt alle möglichen Lebensmittel und wir trinken im Stehen. Für nicht einmal 3€ gab es 5 Kaffee und was zu Essen. Auf dem Rückweg stellen wir fest, daß der Regen aufgehört hat. Wir fetten noch die Ketten der Motorräder und dann geht es weiter. Erst einmal müssen wir die drei Stufen am Hotel wieder hinauf. Dankbar überlassen mir Sandra und Paul ihre Motorräder und ich fahre alle 3 Maschinen US dem Vorhof die 4 Stufen hinau auf die Straße. Die heute geplante Strecke zur georgischen Herrstraße ist nur teilweise ausgebaut. Sehr oft ist die Straße nur zwei schlammige Spurrillen. Wir kommen immer höher und bei 1300m liegt tatsächlich Schnee rechts und links der Straße. Ziemlich anstrengend 30 Kilometer in den ersten zwei Stunden liegen hinter uns als wir Tianeti erreichen. Hier ist Markt über den wir schlendern. Dann gibt es zur Stärkung einen Kaffee in Vanessas Cafe. Leckere Windbeutel, als Energiespender, gibt es dazu. Weiter geht die Fahrt. Nun ist die Straße nebst Leitplanke wie neu (ist sie wahrscheinlich auch) und wir lassen es ordentlich fliegen. Bis hinunter zum See "Zhinvali"! Wir folgen der georgische Heerstraße nach Norden. Am Rand stehen, ich habe auf den Tacho geschaut, eine 4.5km Länge Schlange von LKWs. Es ist die Haupverbindungsstr. nach Russland. Wir kommen aber gut daran vorbei und weiter oben gibt es noch mehr solcher Ansammlungen von rollenden Gütern. Ansonsten ist die Heerstraße gut ausgebaut und diese steigt ständig an. In Gudauri erreichten wir die Passhöhe mit immerhin 2379m über NN. Schon weit vorher beginnt der Schnee. Hier oben jedoch laufen mehr Menschen mit Skiern herum als Motorradfahrer, was kein Wunder ist, da wir drei die einzigen sind. ;-) Der Schnee liegt teilweise bis zu 2,5m hoch neben der Straße und es ist hier auch empfindlich kalt.
Dann geht es für uns wieder bergab. Erst jetzt reißt der Himmel auf und die Sonne kommt hervor. Die Wolken geben den Blick frei auf die vielen 3000er Gipfel, die es hier oben gibt. Der 5079m hohe Katzberg bleibt jedoch eingehüllt.
In Stepanzminda nehmen wir uns ein gutes Hotel (in deutschen Händen) mit Blog auf den Katzberg, das Hotel "Alpenblick"! Kurz denke ich darüber nach, ob ich, wenn ich Morgen nicht die Alpen sehe, das Hotel nicht zahlen muss... Ganz kurz. Das Hotel liegt übrigens knappe 5km von der russischen Grenze entfernt.
Wir sind nach der langen und anstrengenden Etappe von 180kmin 9 Stunden ziemlich geschafft und bleiben im Hotel, zumal die schlammige Zufahrt auch einen Spaziergang in die Stadt nicht reizvoller macht. Hier werden wir prima umsorgt mit Kebap, Kartoffeln und Fleisch vom Schwein. Danach nur noch kurz diese Zeilen geschrieben und mir fallen fast die Augen zu.
Schneeregen und 2 Grad.... So ist die Stimmung beim Frühstück etwas gedrückt. Wir wollen aber in die Tiefebene, die Weinkammer Georgiens.
Die Serpentinen dorthin sind gut ausgebaut und wir können förmlich spüren wie es wärmer wird. Wir durchfahren riesige Weinfelder und zwischendurch immer wieder Arme und heruntergekomme Dörfer. Alle Menschen auf der Straße drehen sich nach dem Sound der Einzylinder um, bleiben stehen und winken uns zu. Do Georgier sind echt liebe Menschen. Einzig die Hunde scheinen etwas gegen uns zu haben. Sie kläffen die Motorräder an und laufen teilweise lange hinter uns her. Wir "parieren" das mit einem kräftigen Gasstoß und schon sind wir den Hunden entwischt. Die KTM's sind prima Maschinen und beschleunigen wie die Hölle....
In den Weindörfernam Fuße des großen Kaukasus sind schon hübscher und wohl auch reicher. Die Weingüter sind riesig und es gibt einen ganzen Touristikzweig der von diesen "Fabriken" leben. Mehrfach werden wir aufgefordert doch eine Weinprobe zu machen. Die Motorräder und die 0 Promille-Grenz übersieht man dabei. Unser nächster Stop gilt dem Minimarkt gegenüber der Polizeistation. Wir kaufen uns ein zweites Frühstück und essen auf der Bank vor der Polizeiszstion. Nach ein paar Minuten kommt ein Polizist heraus und fragt erst ob wir russisch sind und sprechen. Als wir uns als Deutsche zu erkennen geben hellt sich sein Gesicht auf, wie wir es bisher immer erlebt haben, wenn wir uns als Deutsche zu erkennen geben. Der Polizist fragt wo wir herkommen und wo wir hinfahren.... Wir zeigen es ihm auf der Karte und seine Neugierde ist gestillt. Dann gibt es am Wehrschloss / Wehrkloster Grimi einen weiteren Halt. Wir besichtigen die Burg, gehen dort ins Museum und lassen uns viel erklären.
Wir beschließen danach, die höchste Straße Georgiens (2990m) zu befahren, die im nächsten Ort von der Hauptstraße abzweigt. Es ist eine "gelbe" Straße auf unserer Karte und so denken wir uns nichts dabei. Kaum haben wir aber Lechuri Richtung Norden verlassen endet der Straßenbelag und dafür gibt es loses Geröll und steile Straßenführung. Seitlich geht es immer steil, zu einem Bach, bergab. Leitplanken oder Mauern sucht man hier vergebens..... Fast nur noch im Stehen ist die Strecke zu bezwingen. Mehrfach rutscht mir das Motorrad weg. Paul gibt irgendwann auf und bleibt zurück. Sandra und ich "erklimmen" die Passstraße weiter. Das Geröll wird loser und größer, so dass auch Sandra - 100 Höhenmeter unterhalb der Schneegrenze beschließt, dass das jetzt genug Agestrengung war. Ich kann es mir , aber nicht verkneifen, dass ich nicht wenigstens den Schnee erreiche. Also los, aufwärts.... Das Geröll wird tatsächlich grober und die Streckenführung ist steiler....
Oben dann tatsächlich Schnee. Glücklich aber total durchgeschwitzt, fahre ich wieder berab, um dann wieder zu dritt Richtung Akmeta zu fahren.. Alleine auf dieser Straße da oben war es mir doch etwas mulmig. Passieren kann immer was....
In Akmeta, gehen wir in ein kleines Café und wir suchen uns über deren WLAN ein Hotel. Der Sohn guckt uns ganz interessiert dabei über die Schulter. Er ist 9 Jahre alt und hat Englisch in der Schule, erfahren wir auf Nachfrage. Sofort schalten Sandras "Lehrergene" auf Unterricht und er steht "im Verhör" bei ihr. "Wie alt? Wie heißt du?" und viele weitere Fragen beantwortet er bereitwillig. Ich denke mir, was für ein braves Kind, und frage ihn, ob er mal auf dem Motorrad sitzen möchte. Anfängliche Zurückhaltung abgeworfen, antwortet er, nach Rücksprache mit seiner Mutter, mit" Ja".
Schnell sind wir beide an den Motorrädern und ich hebe ihn auf meine Maschine. Nachdem ich mich 5-Mal überzeugt habe, dass der Leerlauf eingelegt ist, erlaube ich ihm den Startknopf zu drücken. Der Einzylinder dröhnt unter ihm und er strahlt wie Weihnachten und Ostern zusammen..... Dann erscheint sein Vater mit dem mutmaßlich älteren Bruder. Der Vater meint wir sollen uns doch bei der Familie einquartieren lehnen wir dankend ab. Ich zeige ihm die Buchung bei Booking.com und dann fahren wir los.
Das Hotel allerdings in diesem trostlosen Ort zu finden ist gar nicht so einfach. Das Piktogramm auf der Karte hatte eine falsche Position und auch die gefragten Anwohner kennen das Hotel nicht. Wir finden es trotzdem irgendwie und beziehen die bisher größten und besten Zimmer in Georgien, die wir hatten. Allerdings kostet dieses Hotel auch 23€, was ein Vermögen in Georgien bedeutet. Bisher haben wir 8 und 17€ gezahlt.
Nebenan im Restaurant gibt es sehr leckeres Essen. Wir haben alle Hunger, was nach diesem anstrengenden Tag, kein Wunder ist. Auf dem Zimmer trinken wir noch eine Flasche georgischen Wein und danach fallen mir einfach die Augen zu.... Daher schreibe ich diese Zeilen erst heute Morgen.
Erstmal ein Nachtrag zu unserer Unterkunft von gestern Nacht. Wir bewohnen, mit drei Zimmern, die komplette obere Etage eines kleinen Hauses. Die Vermieter wohnen unten. Wenn wir ins Bad wollen, dann müssen wir aus dem Haus, die außenliegende Treppe hinunter und unten in die Haustür deren Wohnung wieder hinein. Einmal quer durch die Wohnung ins Bad. Alles hier ganz normal. Wenn ich allerdings überlege, dass Baka, die Bedienung von gestern Abend, 400 GEL (georgische Lari) im Monat verdient, was 133€ sind und wir bezahlen hier 25 Lari pro Zimmer, also 75 Lari zusammen, dann ist das Guesthouse sicher ein lohnenswertes Geschäft. Ein Euro sind übrigens ungefähr 3 Lari. Unsere Zimmer kosten also 25 /3 = keine 9€.... (Mit Frühstück) Nun aber zum heutigen Tag : Nachdem uns gestern den ganzen Tag der Sonnenschein begleitet hat, begrüßt uns der heutige Tag mit Nieselregen und entsprechend verhangenem Himmel. Nach einem phänomenalen Frühstück geht es, trotz Regen los. Unser Gastgeber hilft Paul noch in die Handschuhe und die Frau macht einige Fotos von uns. Die Hauptstraße ist in gutem Zustand und wir kommen gut voran. Bis, plötzlich nach einer Kuppe die Asphaltdecke endet und die Straße eine einzige Schlammwüste wird . Da ich, nach einem Fotostopp, gerade dabei war die Anderen wieder zu überholen rauschen ich mit 90 km/h in den Schlamm. Sofort fallen mir die Worte des Trainers beim Endurotraining ein. "Guck dahin wo du hin willst, den Rest macht das Motorrad schon!"... Zwar nicht ganz überzeugt das ich das überstehen werde, lasse ich das Motorrad machen....... Und tatsächlich klappt es. "Das sah aber sehr gekonnt aus", höre ich später von Sandra, die hinter mir fährt! Ich buche das mal unter "Glück gehabt" ab.
Dann geht es durch kleine Seitenstraße bis hier der Schlamm so durchweicht ist, bis an ein Vorwärtskommen nicht mehr zu denken ist. Wir weichen auf die Hauptstraßen aus, wo wir flott unser Ziel erreichen. Bei dem Dauerregen macht das Fahren einfach keinen Spaß. Wir bleiben in Sighnaghi, einem sehr touristischen Weinort. Nachdem wir uns in unseren Zimmern ein wenig aufgewärmt haben schlendern wir durch die Gassen der Stadt. Viele Bauruinen säumen unseren Weg. Wie wir später erfahren, gab es hier einige Immobilienhaie die weder die Statik noch sonstige Regeln am Bau eingehalten haben.... Dann stehen wir vor einer kleinen Kirche deren Tür jedoch verschlossen ist. Vom Balkon gegenüber ruft eine Frau im Hauskittel
Wir essen gut und abends läd uns unser Gastgeber noch zu 2 Liter selbstgekelterten Wein und kleinen Leckereien ein. Echte georgische Gastfreundschaft. Für heute Nacht ist Schnee angesagt und Morgen früh um 11:00 Uhr soll es 1 Grad plus werden. Zweistellige Thermometer werden in diesem Urlaub nicht benötigt. Wir lassen es uns trotzdem gut gehen und planen beim Wein den morgigen Tag.
Schnell soll es Morgen in die wärmere Tiefebene vor dem großen Kaukasus gehen .
Um 9:00 Uhr werden wir nach dem Frühstück vom Motorradvermieter abgeholt. Er erklärt uns unterwegs viel über das Leben in Georgien. Dann sind wir da: Die Motorräder stehen schon vor dem Laden und warten darauf bewegt zu werden. Wir erledigen die Formalitäten und bezahlen die Kaution und den Restbetrag. Dann beladen wir die Motorräde. Ich zeige dem Vermieter noch unsere Route und er gibt zu bedenken, dass die Strecke durch die Steppe wahrscheinlich nicht befahrbar sein wird. Davon lasse ich mich aber nicht beeindrucken und wir folgen dem Navi ins "Desert". Es geht erst auf die Autobahn die ich prompt falsch auffahre. Wir wenden an der nächsten Ausfahrt. Dort steht die Straße unter der Autobahn unter Wasser. Somit haben wir nach 5 Minuten gleich unsere erste Wasserdurchfahrt. Als wir dann die Stadt verlassen haben wird die Straße schlecht bis sehr schlecht. Wirklich tiefe Schlaglöcher mit scharfen Kanten erwarten uns. Kein Wunder das wir vom Vermieter gleich zwei Reifenschläuce und Werkzeug mitbekommen haben. Dann biegen wir von der befestigten Straße ab und wir fahren erst durch staubige Piste. Irgendwann führt unsere "Straße" die ein besserer Pfad ist, durch ein Flussbett. Nicht etwa quer, sondern längs. Eine ganze Weile fahren wir nun im mehr oder weniger trockenem Flussbett. Erste Schlammdurchfahrten werden von allen gemeistert. Esel und Kühe am Straßenrand sind schon Routine. Als wir dann über eine Anhöhekommen teilt sich die Straße in 5 Abzweigungen... Wir entscheiden uns für ein, die sich promt als falsch heraus stellt. Wir stehen wirklich inmitten von nichts, das Navi kennt schon lange keine Straßen mehr und so fahren wir nach Himmelsrichtung. Es ist schon gleich am ersten Tag ein großes Abenteuer. Spannend zumindest. Als hätten wir nie woanders gefahren meistern wir auch die Umfahrungen von noch so großen Wasserlöchern, die auf diesem zweispurigen "Trampelpfad" eher die Regel als die Ausnahme sind. Ganz zielgenau steuern wir unser geplantes Ziel an. Wir kommen tatsächlich über eine vom Ort aus gesperrte Straße in Udabno an. Erst einmal müssen wir was trinken und stoppen an der Bar auf dem Campingplatz. Die Bedienung, Baka, spricht Englisch und als wir uns nach der Adresse unseres gerade gebuchten Guesthouse erkundigen ruft er gleich einen jungen Mann zu uns. Er erklärt uns, dass dieser uns unsere gebuchte Unterkunft zeigen wird. Paul bleibt bei den Motorrädern und Sandra und ich folgen ihm.
Wir laufen durch einen Ort mit Lehmstraßen. Am Straßenrand liegt tatsächlich ein Schwein und Hühner kreuzen unseren Weg. Dann zeigt er, direkt neben einem großen Schwein auf ein Blechtor und gibt uns zu verstehen, dass dahinter unsere Unterkunft ist. Ein genauso graues Haus wie all die anderen im Ort. Die Besitzerin zeigt uns unsere Zimmer. Sie versteht ebensowenig wie alle anderen Georgier, dass hier kein Pärchen reißt, sondern einfach 3 Freunde. Sie spricht kein Wort englisch, sondern nur georgisch und russisch, was die Situation nicht leichter macht. 3 Personen die 3 Zimmer haben wollen ist hier eher unüblich. Bei den Zimmerpreisn von 7€ incl. Frühstück, leisten wir uns diesen Luxus. Wie wir später noch erfahren sollen geht der Georgier für so einen Betrag einen halben Tag arbeiten. (7€!!!)
Wir werfen nur kurz unser Gepäck ab und dann geht es weiter zur aserbaitschanischen Grenze. Unser Ziel ist ein Höhlenkloster, das Monastir Gareja, das schon auf der aserbaitschanischen Seite der Grenze liegt. Aus Aserbaidschan aber, aufgrund der Lage oberhalb eines steilen Hanges, nur von Georgien aus zu erreichen ist. Wir laufen tatsächlich an den Grenzern vorbei zum Kloster. Somit sind wir offiziell auf aserbaitschanichem Boden, können aber nur tief unter uns die Grenzposten des Landes erkennen. Wir haben über 2 Stunden für die Wanderung auf die Spitze des Grenz-Höhenzuges gebraucht, incl. des Rückweges.Jeder Schweißtropfen hat sich aber gelohnt. Ersten gibt es von hier oben einen tollen Rundblick und zweitens sind einige Höhlen mit tollen farbenprächtigen Wandbildern versehen. Gigantisch ist aber der Blick über die unendlichen grünen Hügel Aserbaidschans. Sicher auch einmal ein lohnenswertes Ziel für einen Urlaub.
Wir sind völlig erschöpft und auch das frische Quellwasser, das aus dem Berg strömt, kann uns nicht wirklich erfrischen und wieder fit machen. Zurück im Ort haben wir ein wenig Angst, dass wir kein Benzin bekommen und fragen natürlich bei Baka nach einer Tankstelle . Der schickt, Janosch, ein vielleicht 9 jährigen Jungen los, in Richtung "Tankstelle" und wir sollen ihm folgen. Ein lustiger Zug fährt nun durch den Ort. Vorne Janosch, auf dem viel zu großem 28"Fahrrad und 3 Motorräder hintendrein. Janosch bringt uns zu einem kleinen Kiosk, in dem ein 12-jähriger Junge arbeitet. Auf die Erklärung, daß wir Benzin brauchen, bittet er mich ihm zu folgen. Wir gehen durch einen Vorgarten und mittendrin in den Blumen stehen 5 6-Literflasche voller Benzin. Ich sage ihm, dass wir wohl 3 brauchen und wir tragen diese zu den Motorrädern. Ein Trichter ist schnell gefunden und e kippt das Benzin in den Tank. Das "etwas" daneben geht, ist sicher kein Problem.... Zumindest nicht für ihn. Wir bezahlen "großzügig gerundet" und er wünscht uns eine gute Fahrt. Auch Janosch geht nicht leer aus, was sich ja von selbst versteht. Abends gehen wir dann, nachdem wir umgezogen sind, noch zu Baka und es gibt leckeren Salat und eine Schüssel voller Schweinefleisch und Kartoffeln in Soße schwimmend. Lecker und gut gewürz sind wir nun gestärkt und nach einigen Runden Bier und Wein setzt sich Baku zu uns an den Tisch. Ganz lieb gefragt hat er. Wir reden über Verdienst und Lebensunterhaltskosten in Georgien und Deutschland. Er bekommt 20GEL, was gerade mal 7 € sind, pro Tag. Nun habe ich fast ein schlechtes Gewissen, daß ich sowohl dem jugendlichen "Tankwart" wie auch Janosch jeweils 2€ Trinkgeld gegeben habe. Immerhin mehr als der Stundeohn von dem Angestellten eines Campingplatzes, unserem Freund Baka, der 12 Stunden täglich auf dem Campingplatz arbeitet. Erst spät geht es zurück ins Guesthouse. Ich gehe gleich ins Bett und schreibe noch diese Zeilen. Es war ein toller Tag und wir haben sooo viel erlebt. Alles aufzuschreiben, dass geht gar nicht. Allein der überwältigende Blick über die Grenze war im wahrsten Sinne des Wortes "atemberaubend"!
Geweckt werde ich durch den Starkregen, der an mein Fenster klopft. Nicht ganz optimale Voraussetzungen für eine Stadtbesichtigung. Erst einmal gibt es Frühstück. Mit uns am Tisch ein Georgier, der sich bald als derjenige zu erkennen gibt, der unser Auto wieder zurück nach Kutaisi fährt. Ich händige ihm den Schlüssel aus und schon ist er unterwegs.
Wir sitzen lange beim reichlichen Frühstück und wollen noch nicht in den Regen. Paul startet vor uns und Sandra und ich beschließen dem Regen noch eine Stunde zu geben um nachzulassen. Wir ruhen uns in unseren Zimmern aus. Dann gehen wir um 11:00 Uhr in die Altstadt. Der Regen wird weniger und er soll über den Tag auch ganz der Sonne weichen. Wir schauen uns den Regierungssitz an. Direkt davor wird für eine größere Nähe zur USA und der Europäischen Union demonstriert. Eine Bannmeile gibt es hier wohl nicht. Wir folgen der Prachtstraße, an der neben dem Regierungssitz auch das Nationalmuseum, Kunstmuseen und viele andere Institutionenin prächtigen Bauten untergebracht sind. In der Altstadt schlendern wir durch die Gassen Vieles für uns ungewöhnliches sehen wir. Hier aber wohl ganz normal, dass, zum Beispiel, abgemeldet Autos auf dem Parkstreifen als Werbeträger genutzt. Dann treffen wir uns mit Paul und gehen zusammen in einen, von uns vorher entdeckten, Gewölbekelle. Hier herrscht Hochbetrieb und die Bedienung ist flott unterwegs. Wir essen mittlerweile wie wir es von den Georgiern abgeguckt. Jeder bestellt etwas. Die Bestelung wird in die Mitte des Tisches gestellt und jeder isst von allem etwas. Anschließend geht es mit der Standseilbahn auf einen Festungsbergüber der Altstadt von Tbilisi Erst jetzt, 200m höher, erkennt man die Ausmaße der Stadt. Immerhin 1,4 Mio Einwohner soll Tbilisi haben.. Am Horizont leuchte in der Sonne der kleine Kaukasus, während im Norden die Regenwolken am großen Kaukasus hängen geblieben sind.
Wir finden es, bei den Temperaturen von höchstens 10 Grad, zu windig und fahren bald wieder in die Stadt hinunter. Unten gibt es noch Abendessen in einem kleinen zweistöckigen Restaurant und dann ist es auch schon dunkel. Nochmals kommen wir auf dem Heimweg durch den Blumenmarkt. Noch nie habe ich so viele, so gleichmäßige Rosen gesehen wie hier. Es sieht fast nach künstlichen Blumen aus, sind diese aber ganz sicher nicht.
Die letzten Flasche Wein wird getrunken unddann geht's auf die Zimmer, wo ich jetzt noch diese Zeilen schreibe.
Tagsüber hab ich noch den "Transfer" Morgen zu den Motorrädern organisiert. Wir werden um 09:30 Uhr abgeholt.
Nach einer ruhigen Nacht geht es ins Bad.... Duschen ist ein Erlebnis. In den kurzen Phasen zwischen eiskalt und brüten heiß kann man sich sogar unter den Wasserstrahl stellen. Aber für 12€ incl. Frühstück für das Zimmer pro Nacht, würde ich das mal als "angemessen" bezeichnen. Eben dieses Frühstück nehmen wir nun zu uns und dann holen wir unseren Mietwagen mit dem wir heute nach Tiflis fahren wollen, wo wir später unsere Motorräder übernehmen werden.
Ein kleiner Suzuki "Reno" war bestellt und "leider" gab es damit in dieser Woche einen Unfall. Nun müssen wir halt mit einem größeren SUV fahren. Eigentlich gar nicht mein Ding, aber wir probieren es mal aus.
Schnell ist unser Gepäck eingeladen und dann geht es los. Wir kontrollieren an der kleinen Garagenwerkstatt um die Ecke noch schnell den Reifen Druck, der hinten tatsächlich anstatt 2,3bar nur 1,3 bar beträgt. "Ganz nebenbei", werden wir dadurch Augenzeugen einer handfesten Prügelei zweier Männer, wahrscheinlich um die 50 Jahre alt.
Wir fahren nicht die Hauptroute nach Tiflis sondern ziehen einen nördlichen Bogen durch die kleinen Dörfer dort. Der erste Stop ist an dem alten Kloster "Gelati".
Hier steht eine ältere Dame unten an der steilen Steintreppe und bittet uns ihr die Treppe hinauf zu helfen. Und wenn ich ältere Dame sage, dann meine ich das auch: Wie sie uns oben erzählt ist sie 91 Jahre alt! Sie kommt aus Mittelenglang und bereist Georgien.
Wir besichtigen das Kloster und die darum angeordneten Gebäude. Das alte Haupttor, dass fast weggerostet ist genauso wie das neu eingedeckte Dach. Es sind grün glasiert Dachpfannen eingebaut worden. Nun beginnt die Restauration der Fassade. Dafür ist diese schon komplett eingerüstet.
An den noch nicht belegten Souvenirständen vor dem Parkplatz erkennen wir, was hier oben wohl im Sommer los sein muß.
Bei der Weiterfahrt durch die Bergdörfer gibt es keine Anzeichen für Tourismus. Bis auf die Satellitenschüsseln glaubt man, dass hier alles noch so aussieht wie vor 50 Jahren!! Die Zeit ist hier oben stehen geblieben. Einmal überholen wir einen Zug.... Besser gesagt, zwei Loks die einen Personenwagon ziehen. Am nächsten Bahnhof beschließen wir auf diesen zu warten um ein paar Fotos zu machen. Hier läuft eine ganze Schweinefamilie auf den Gleisen. Gefundenes Fressen für unsere Linsen. Auch die Vorbeifahrt des Zuges, im Schritttempo, ist nun fotografiert.
Immer wieder müssen auch wir langsam fahren, da am Straßenrand Tiere stehen und diese sich auch auf der Fahrbahn wohl fühlen. Hunde, Katzen, Kühe, Schweine und auch Esel und Schafe gehören dazu.
Es folgt nun ein Fluss, den wir an der einzigen Brücke queren wollen. Als wir schon gut 30km unbefestigte Straße bis hierher gefahren sind, müssen wir feststellen, dass die Brücke wegen Baufälligkeit gesperrt ist. Es sind einfach auf beiden Seiten der Brücke große Schotter Berge abgekippt worden. Bei der Begehung der Brücke wird schnell klar, daß Holz ist morsch und diese Brückensperrung ist sinnvoll, da die Balken sicher keinen PKW tragen können.
Also müssen wir einen Umweg in Kauf nehmen. Es geht über seeehr schlechte Schotterpisten mit großen Schlaglöchern nur langsam voran. Irgendwann erreichen wir aber die geteerte Hauptstraße wieder und es geht dann zügig weiter Richtung Osten... Immer Bergan. Mittlerweile sind wir auf ungefähr 700m üNN. In einer Stadt machen wir eine Pause und finden uns bald in einer Markthalle wieder. Hier gibt es alles, vom Gewürz über Obst bis hin zum Handy wird man hier fündig. Wir trinken einen Kaffee und weiter geht die Fahrt. Nicht jedoch ohne dass wir Obst, Nüsse und Süßes für uns gekauft. Ich finde hier keine Touristen! Uns umgeben nur Georgier! Alles sollen wir probieren, wenn wir nicht wissen was es ist. Auch heute lernen wir die Georgier uns gegenüber als "Sehr freundlich und hilfsbereit" kennen.
Weiter geht es nach Gory, zu der dortigen Höhlendtädt Uplistsikhe. Wir erklimmen dort den Berg in den vor langer Zeit Wohnungen und sogar ein Kloster mit Kirche eingegraben wurde. Der hier vorhandene weiche Sandstein machte dieses nur möglich. Es gibt viel zu klettern und durch "Höhlenfenstern" zu schauen. Auch der tolle Rundumblick entschädigt uns für die Kletterei.
Nun ist es aber Mittlerweile schon spät am Tag geworden, immerhin fast 18:00 Uhr. Da es bald dunkel wird, fahren wir, nach ausgiebiger Besichtigung der Höhlen und dem dazugehörigen Klosters, weiter Richtung Tbilisi. Um fast 20:00Uhr erreichen wir unser, direkt in der Stadt liegendes Hostel. Die Haustür ist alt und zerfallen und der dahinter liegende Hausflur lässt böses erwarten. Als sich jedoch die Tür zu dem eigentlichen Hotels aufgemacht wird finden wir eine umgebaute und renovierte Wohnung vor. Unser Hostel mit 4 Zimmern. Diese sind gut ausgestattet und wir gehen zeitnah Richtung Innenstadt wo wir am Flussufer ein kleines Restaurant entdecken. Hier sitzen und essen wir gut und danach geht es für uns drei ins Bett.. Ein spannender Tag neigt sich dem Ende zu.
Morgens werden wir pünktlich von Alexandra, meiner Tochter, abgeholt. In Dortmund am Flughafen wartet Heike, eine ehemalige Nachbarin auf uns, die es sich nicht nehmen lässt uns zu verabschieden.
Der Flieger, ein A320 ist eng bestuhlt und angenehm sitzen ist anders. Froh sind wir, als wir nach nicht einmal 4 Stunden das Flugzeug in Kutaisi verlassen dürfen.
Nachdem wir unser Gepäck haben wartet am Ausgang unser Gastgeber aus dem Guesthouse Sissi in Kutaisi mit dem Schild "Bernd Degwer" auf uns. Er fährt uns mit seiner alten E-Klasse in die 12km entfernte Stadt.
Kühe stehen hier am Straßenrand. . Auf meine Bemerkung, dass es soetwas in Deutschland nicht gibt grins Unser Fahrer nur und erklärt uns, dass das hier wie in Indien ist. Am Guesthouse angekommen bekommen wir unsere schönen Zimmer zugeteilt und trinken in der Gemeinschaftsküche noch das angebotene Wasser. Die Gastgeber sind freundlich und wir bereuen unsere Wahl der Unterkunft nicht. Schon bald sind wir wieder unterwegs in die Stadt.. Wir besichtigen den Brunnen auf dem Fontänenplatz, treffen dort deutsche Touristen und wir machen uns gegenseitig schöne Bilder.
Dann fahren wir mit der Seilbahn auf einen Berg wo dann tatsächlich oben einen kleinen Jahrmarkgibt. Wir lassen es uns nicht nehmen und fahren eine Runde Riesenrad.. Oben kann man sowohl den kleinen Kaukasus im Süden wie auch den großen Kaukasus im Norden bewundern. Einfach toll, die beiden hohen Gebirge so nah beieinander zu bewundern.
Von dort oben entdecken wir eine große Kirche in der Nähe. Es handelt sich um eine russisch orthodoxe Kirche die sogar UNESCO Weltkulturerbe ist, wie wir später davor erfahren. Innen ist es eine typische russisch orthodoxe Kirche mit wenig Schmuck.
Von hier oben hat man auch einen prima Ausblick auf Kutaisi. Wir laufen hinunter und essen in einem kleine georgischen Imbiss/Restaurant sehr leckere Teigtaschen und Gehacktes-Spieße. Inclusive 6 großen Bieren haben wir für all die Speisen knapp 8 Euro bezahlt.
Als wir das Restaurant verlassen fängt es tatsächlich an zu regnen. Den ganzen Tag schien die Sonne und wir hatten 23-25 Grad Bei Sonnenuntergang nun, regnet es.
Auf dem Rückweg zum Guesthouse merken wir erst, was wir heute alles erlebt haben : So viel Georgien in wenigen Stunden war schon beeindruckend... Diesen erfüllten Tag lassen wir auf dem überdachten Freisitzes des Guesthouse bei einem georgischen Bier ausklingen. Wirklich ein landschaftlich schönes und interessantes Land, das wir in den nächsten Tagen bereisen werden. Die wirklich ausnahmslos freundlichen Georgier lassen bei uns noch mehr Vorfreude aufkommen
Nun ist es bald soweit. Wir fliegen zu dritt nach Georgien um dort mit Mietmotorrädern das Land zu erkunden. Wir fliegen von Dortmund nach Kutaisi in Georgien. In knapp 4 Stunden Flugzeit sind wir da. Dort wollen wir uns einen Abend die Stadt anschauen um dann am zweiten Tag nach Tbilis (Tiflis) weiter zu reisen. Entweder mit dem Bus oder mit dem Mietwagen. Das klären wir vor Ort. Dort werden wir zwei Tage später die Motorräder übernehmen.