Der sechste Tag es geht heimwärts

#1 von Bernd44 , 27.07.2024 20:58

Geweckt werde ich gegen 5Uhr früh...Der Regen prasselt auf das Dachfenster meines Hotelzimmers. Das ich Angst um das Glas bekomme!!! Bin dann aber doch noch einmal eingeschlafen. 😉
Zum Frühstück stelle ich fest, das es wenig Sinn macht, darauf zu warten, das die blauen Flecken auf dem Regenradar sich verziehen! (es ist eher ein großer blauer Fleck)
Also das erste Mal diese Woche fahre ich mit Regenkleidung. Bei dem festen Regen machen Landstraßen auch wenig Sinn zumal es nördlich von Gießen wohl erst zum Nachmittag regnen wird.
Also direkt auf die A45, die tatsächlich in 5km vom Hotel entfernt beginnt! Am Gießener Südkreuz dann Richtung Marburg. Die B3 ist ebenfalls zweispurig mit Mittelleitplanke, ähnlich einer Autobahn. Nun habe ich auch die ersten 100km Autobahn mit der Zero hinter mir. So sehr steigt der Verbrauch gar nicht an, auf der Autobahn...bin aber auch meistens so 100km/h gefahren. Bei Starkregen und so viel Wasser auf der Straße reicht mir das auch! 😉
Nach insgesamt 135km stehe ich mit 12% Akkuladung an der Ladesäule in Marburg. Das Motorrad zeigt an, das es in 1:35h voll geladen ist! Da habe ich ein wenig Zeit für die Altstadt hier. Der Regen hat ungefähr 5km vor Marburg tatsächlich aufgehört!
Die Ladesäule hatte ich wegen ihrer Nähe zur Altstadt ausgesucht. Ich gehe durch den botanischen Garten dort und bin sofort neben der Altstadt! Die Betonung liegt hier deutlich auf "neben"... den die "Unterstadt " wird durch geschätze 150Stufen und steilen Felshängen von der Oberstadt (Altstadt) entfernt. An den Stufen laufe ich aber, Gott sei Dank, enttäuscht vorbei und gleich erhellt sich mein Blick wieder, denn es gibt tatsächlich einen Aufzug in die Altstadt. So senkrecht ist hier das Gelände, dass ein "ganz normaler" Aufzug errichtet werden konnte.
Oben ausgestiegen steht man sofort in der Fußgängerzone der Altstadt. Ich bummel durch die Gassen hier, schaue mir die alten Fassaden an. Alles ist toll hergerichtet.
Ganz besonders gefällt mir dann ein Ladengeschäft fast am Ende der Fußgängerzone: ein Whikyhändler. Ich bin noch nicht ganz im Laden da wird mir angeboten, die Jacke einfach über den Sessel hinter der Eingangstür zu legen. "Ich fahre selbst Motorrad und weiß wie störend so eine Jacke ist!", wird diese Aufforderung erläutert. 😎 Sehr sympathisch der Mann hinterm Verkaufstresen.
Ich finde viel bekanntes aber auch Neues!! Als wir über die Geschmacksrichtung sprechen, bekomme ich auch sofort eine Empfehlung von Ihm....auch für Sonja ginde ich noch eine passende Flasche. Soviel Platz hab ich im Koffer noch! Schwupp laufen ich nun mit einer Papiertüte durch die Altstadt.
In einem Bistro trinke ich mir noch ein alkoholfreies Weizen bevor es dann zum Motorrad und damit Richtung Heimat geht. Zur Zero: Sie war voll geladen und wegen der Morgendlichen Tour auf der Autobahn zeigt der Reichweitenanzeige an, dass die Akkuladung für 170km reicht. (Berechnet wird die Reichweite immer aus dem vorherigen Verbrauch) Das Navi zeigt aber 175km Entfernung vom Ziel an! Da bin ich mal gespannt, ob es wirklich ausreicht, das der Verbrauch auf der Landstraße wirklich geringer ist!
Es ist trocken und so fahre ich kurvige Landstraßen bis hoch ins Sauerland. Bis Bad Berleburg geht es fast nur bergan und die Differenz zwischen Reichweite und Zieldistanz ist noch größer geworden. 🙈 Da es aber ab jetzt nur bergab geht bin ich noch zuversichtlich, dass ich ohne 15Minuten Nachladen auskommen werde.
Auf den Serpentinen der Abfahrt vom Rhein-Weser-Turm habe ich auf einmal ein Geräusch hinter mir. Drei "Lokalmatadore" mit OE am Kennzeichen mit ihren Motorrädern wollen mehr als nur Rekuperieten (Akkus laden) auf dem Bergabstück. Also beweise ich den Dreien, das so ein Elektromotorrad auch bergab beschleunigen kann...... winke sie dann aber vorbei, da mir heute Reichweite wichtiger ist als schneller zu sein. 😇

In Lennestadt hatte es dann wieder angefangen zu regnen, was mich aber nicht nötigt in der letzten Stunde noch Regenzeug anzuziehen. (Merker an mich: Bei Regen wenigstens die Lüftungöffnungen an der Motorradjacke schließen 🤪)
In Altena habe ich dann tatsächlich schon 35km mehr Reichweite als Entfernung von Zuhause. Obwohl ich selten weniger fahre als auf den Schildern steht...
In Letmathe fahre ich dann sogar noch auf die Autobahn, um die feuchte Fahrt alsbald zu beenden.🌧
Mit einer Rest-Reichweite von 9% oder 15km rolle ich dann Zuhause in die Einfahrt. (Vollgas auf der Autobahn)

Die Lüftungöffnungen an der Jacke und der Hose sind wirklich optimal plaziert: Sämtliches Wasser, was sich auf der Kleidung sammelt, findet durch die Öffnungen den Weg nach innen, wie ich beim Ausziehen der Jacke feststelle.
Sehr zur Belustigung von Sonja.... die mich tatsächlich schon in der Einfahrt begrüßt!!
Endlich wieder daheim!!!

Erstes Fazit zur Woche:
Insgesamt habe ich diese Woche 32h oder 1750km die Zero bewegt. Ich bin zufrieden mit der Leistung die sie gezeigt hat. Natürlich ist es "was Anderes" mit dem Elektroantrieb.... aber der "Nachteil" beim Tanken und bei der Reichweite kontert das Motorrad mit einer unglaublich Beschleunigung und Laufruhe!! Man(n) ist näher an der Natur und der Umgebung!
Oder habt ihr schon mal beim durchfahren einer Allee mit dem Motorrad einen Kuckuck rufen gehört??? Ich gestern erstmalig! ☺️ Ja es ist Anders, aber es macht viel Spaß. "Zwangspause" habe ich es nie genannt, wenn der Akku zur Neige ging. Meist brauchte ich dann auch eine Pause. Ich habe gelernt, es reicht, wenn man flott bis 80% oder 90% aufgeladen hat! Dann kann es gerne weiter gehen.

Ladesäulen gab es auch genug. Abends habe ich bei der Hotelsuche dann immer kurz in die App von ENBW geschaut, wie weit die nächste Ladesäule weg war. Nur am Dienstag musste ich ein anderes Hotel aussuchen, da das gewünschte Hotel in einem Dorf ohne Ladesäule lag. Umso mehr habe ich mich gestern gefreut, dass das Hotel mittlerweile eigene Ladesäulen am Haus installiert hat. Tatsächlich hat dort ein Paar aus den Niederlanden, wie sie mir beim Frühstück erzählt haben, extra wegen der Lademöglichkeit für Ihr Elektroauto dieses Hotel ausgewählt.
Das werde ich auch in der Bewertung bemerken und so werden vielleicht auch andere Hotels nachziehen. Es gab aber auch so kein wirkliches Problem.
Eine tolle Urlaubswoche mit einem besonderen Motorrad liegt hinter mir.

Randnotiz:
Die beiden heute gekauften Whiskys haben wir nach dem Abendessen probiert und für gut befunden!!

Bernd44  
Bernd44
Beiträge: 70
Registriert am: 31.05.2014


   

Fünfter Tag bis an den Main bei Stockstadt

Xobor Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen
Datenschutz