Sonntag, 21.04.2019
Hier ist kein Ostern, erst nächste Woche. Die russisch orthodoxe Kirche feiert eine Woche später.
Wir treffen uns um 08:00Uhr um im Ort etwas zu essen zu finden. Direkt neben dem Hotel qualmt der erste Ofen vom Bäcker... Leider steht diese Zunft hier nicht so früh auf wie bei uns. Er heizt erst gerade den Ofen an. Seine Frau schenkt uns ein Brot vom Vortag an de wir, beim weiterlaufen nagen.
Dann gehen wir in einen Supermarkt/Minimarkt... Ein Volltreffer! Hier wird uns vom Besitzer Kaffee gekocht, es gibt alle möglichen Lebensmittel und wir trinken im Stehen.
Für nicht einmal 3€ gab es 5 Kaffee und was zu Essen.
Auf dem Rückweg stellen wir fest, daß der Regen aufgehört hat. Wir fetten noch die Ketten der Motorräder und dann geht es weiter.
Erst einmal müssen wir die drei Stufen am Hotel wieder hinauf. Dankbar überlassen mir Sandra und Paul ihre Motorräder und ich fahre alle 3 Maschinen US dem Vorhof die 4 Stufen hinau auf die Straße.
Die heute geplante Strecke zur georgischen Herrstraße ist nur teilweise ausgebaut. Sehr oft ist die Straße nur zwei schlammige Spurrillen. Wir kommen immer höher und bei 1300m liegt tatsächlich Schnee rechts und links der Straße. Ziemlich anstrengend 30 Kilometer in den ersten zwei Stunden liegen hinter uns als wir Tianeti erreichen. Hier ist Markt über den wir schlendern. Dann gibt es zur Stärkung einen Kaffee in Vanessas Cafe.
Leckere Windbeutel, als Energiespender, gibt es dazu.
Weiter geht die Fahrt. Nun ist die Straße nebst Leitplanke wie neu (ist sie wahrscheinlich auch) und wir lassen es ordentlich fliegen. Bis hinunter zum See "Zhinvali"!
Wir folgen der georgische Heerstraße nach Norden. Am Rand stehen, ich habe auf den Tacho geschaut, eine 4.5km Länge Schlange von LKWs. Es ist die Haupverbindungsstr. nach Russland.
Wir kommen aber gut daran vorbei und weiter oben gibt es noch mehr solcher Ansammlungen von rollenden Gütern. Ansonsten ist die Heerstraße gut ausgebaut und diese steigt ständig an. In Gudauri erreichten wir die Passhöhe mit immerhin 2379m über NN. Schon weit vorher beginnt der Schnee. Hier oben jedoch laufen mehr Menschen mit Skiern herum als Motorradfahrer, was kein Wunder ist, da wir drei die einzigen sind. ;-)
Der Schnee liegt teilweise bis zu 2,5m hoch neben der Straße und es ist hier auch empfindlich kalt.
Dann geht es für uns wieder bergab. Erst jetzt reißt der Himmel auf und die Sonne kommt hervor. Die Wolken geben den Blick frei auf die vielen 3000er Gipfel, die es hier oben gibt. Der 5079m hohe Katzberg bleibt jedoch eingehüllt.
In Stepanzminda nehmen wir uns ein gutes Hotel (in deutschen Händen) mit Blog auf den Katzberg, das Hotel "Alpenblick"! Kurz denke ich darüber nach, ob ich, wenn ich Morgen nicht die Alpen sehe, das Hotel nicht zahlen muss... Ganz kurz. Das Hotel liegt übrigens knappe 5km von der russischen Grenze entfernt.
Wir sind nach der langen und anstrengenden Etappe von 180kmin 9 Stunden ziemlich geschafft und bleiben im Hotel, zumal die schlammige Zufahrt auch einen Spaziergang in die Stadt nicht reizvoller macht.
Hier werden wir prima umsorgt mit Kebap, Kartoffeln und Fleisch vom Schwein.
Danach nur noch kurz diese Zeilen geschrieben und mir fallen fast die Augen zu.