Das Frühstück nehmen wir heute im Restaurant mit herlichem Fernblick über das Tal ein. Tische werden hier vom Supervisor zugewiesen!
Beim Essen beschließt Andreas das er heute gerne sein schmerzhaftes Bein ausruhen möchte. Somit muss ich alleine fahren. Ich entscheide mich erst unterwegs für eine Richtung. Aber der Reihe nach. Schon früh sitze ich auf dem Motorrad und fahre aber nur einmal quer durch Pitlochry zu einem Naturinfozentrum. Vielleicht kann ich Marianne ja noch eine Idee mitbringen.... Aber wohl eher nicht, hier ist das alles seeehr oberflächlich gehalten und selbst ich kann hier nichts neues für mich entdecken! Weiter geht es zu der ca. 50km entfernten Destillerie Dahwhinnie. Hier kaufe ich mir 3 Flaschen Whisky, aber nur mit jeweils 2cl Inhalt. Dazu gibt es noch leckere Schokoladenspezialitäten! Kirsche mit Schwarzem Pfeffer in Zartbitterschokolade und andere Leckereien... ;-)
Weiter geht's zum Eilean Castle, dem Ddehort aus dem Film "Der Highlander" ! Vorher gibt es noch einen Fotostop an einem Mahnmal bzw. Gedenkstätte für gefallene bzw. verstorbene Soldaten. Das hier erinnert mich alles ein wenig an den Hügel der Kreuze in Siauliai in Litauen! Ach hier gibt es einen Hügel, aber lange nicht so viele Kreuze wie in Litauen!
Dann noch einen Fotostop an einem tollen See um dann das Eilean Castel, zumindest von ausen, zu besichtigen. Überall an diesen Sehenswürdigkeiten stehen übrigens Parkschein-Automaten.! Diese werden abere einfach von allen ignoriert, da bilde ich keine Ausnahme! Eine nette Frau aus Deutschland, der ich meine Kamera in die Hand drücke, macht ein paar Aufnahmen von mir, dem Motorrad vor dem Castle! Wir ulken noch rum, ob sie lieber den Mann links abschneiden soll oder doch lieber den PKW rechts.... ann geht es weiter. Die "Runde" die ich mir vorgenommen habe sind immerhin 500km , da darf jeder Halt nicht zu lange dauern. Nun bin ich also hier, in den Highlands. Es wird alles etwas karger, die grünen Hügel bleiben aber. Am besten hat mir immer noch gestern das Tal von Glencoa gefallen. Die Straßen hier sind aber wesentlich kurviger und es geht nicht nur nach rechts und links, sondern auch oft genug nach oben und unten. Besonders schön sind die Kombinationen aus beidem.... Öfter mal denke ich, nun muss die GS aber mal Boden verlieren, tut sie aber nicht! Ausser ganz bewusst beim Beschleunigen bzw. auf den Kuppen der Straßen. Das kann ich mittlerweile aber gut kontrollieren und mach riesig Spaß! ;-)
Über kleine Single-Track-Roads geht es wieter nach Dingwall. Hier hole ich mir um 17:00Uhr das erst Mal was zu essen. Beim Bäcker gibt es Nusskuchen aus ganzen Nüssen, die mit Schokolade zusammengehalten werden. Oben drauf sind dann noch kleine Marshmallows!!! Ich frage, ob es noch einen Tisch draußen gibt ausser dem, wo der fast 80 Jahre alte Herr sitzt. "That's George, he ist o.k. You can also sit at the table" sagt mir der Chef, der es sich nicht nehmen lässt mich nach draußen zu begleiten und mich mit George bekannt macht. "George, like George Clooney" Woher er diesen Spitznamen hat, stelle ich schnell fest! George kennt jede Frau, die hier aus der Fußgängerzone kommt. "Hi George, how are you" ist da noch die kürzeste Begrüßung...... George hat es gut.
Als er erfährt, dass ich aus Deutschland komme, sagt er sofort "Merkel, a strong women" seis drum!
Wir kommen schnell ins Gespräch und als ich Ihm mein Motorrad zeige, zeigt er auf den elektrischen Krankenfahrstuhl auf dem Gehweg und meint, er habe auch sowas wie ein motorrad. Wir laxhen viel und als ee mich nochmals nach dem Namen fragt, fragte er "Bernd like Bernhard??" Ich bejahe und schon erfahre ich, dass der Arzt der ihm das Bein amputiert hat Bernhard Wulff heißt und in Inverness im Krankenhaus arbeitet. Wir lachen viel und ich vergesse fast die Zeit. Mit George hätte ich sicher den ganzen Nachmittagplaudern können.
Nach großer Verabschiedung, sogar der Chef des Ladens kommt nochmals heraus und räumt mir mein Tablett weg (!!!) geht es weiter langsam wieder Richtung Süden.
In "Muir of Ord" besuche ich die Destillerie "Glen Ord" . Auch hier werde ich so freundlich begrüßt und als ich meinen "Whisky-Ausweis" zum abstempeln vorheige noch freundlicher. Da ich fahren müsste könnte ich ja nichts trinken, aber hier hätte ich schon einmal einen 7£ Gutschein beim Kauf einer großen Flasche. Ich erkläre mein Transportproblem und gehe nach ejnem langen Gespräch und einer inoffiziellen Führung (die reguläre wäre erst in einer Stunde gestartet) durch die Destillerie , mit zwei weiteren kleinen Flaschen zum Motorrad. ...oder muss ich jetzt Whisky-Transporter sagen? ;-)
Ich entscheide mich für einen kleinen Umweg zum Loch Ness. Wäre doch schade, nicht wenigstens einmal Nessie besucht zu haben, wenn man schon mal in der Nähe ist!
Im Visitor-Center fotografiere ich ein wenig, ansonsten ist das hier alles nur Touri-Nepp. Weil ich aber eben ein Tourist bin, kaufe ich mir noch eine kleine Nessie für den Schreibtisch......
Nun nur noch 125km undnich bin Zuhause in Pitlochry am Hotel. Ich werde begleitet von Alen, einem Triumph-Fahrer, den ich am Visitor-Center kennen velernt habe! Er hat wohl nichts mehr in den Schalldämpfern.... Er fährt vor mir und immer wenn er Gas gibt bekomme ich ein Dröhnen ab, da wäre mancher Harleyfahrer neidich. An der nächsten Baustellenampel spreche ich ihn darauf an, .... er grinst nur und gibt beim anfahren extra viel Gas. Toll, diese Schotten.
Leider muss Alen später abbiegen und ich fahre wieder alleine weiter.
Nun beginnt es leicht zu regnen. Da es nur noch 80km bis zum Hotel sind und ich ja diese leichten Regenschauer in den letzten Tage kennen gelernt habe vertraue ich auf mein Glück und ziehe keine Regenkombi an. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt. Es beginnt immer fester zu regnen und dann wir es ein ausgesprochener Platzregen, wie ich ihn beim Motorradfaren wohl kaum erlebt habe. Ich kann die Autos nicht überholen, weil ich keinen Gegenverkehr mehr sehe...... Das Wasser läuft mir zum Kragen rein und sammelt sich .....weiter unten!
Ich komme nach insgesamt 550 Kilometern am Tag um 19:00Uhr am Hotel an und gehe sofort heiß duschen...... fast 45 Minuten! Nun geht es aber wieder und Andreas geht mit mir in die Bar, wo wir erst ein Bier und ich später noch einen Whisky zu mir nehme. Nach soviel Theorie brauche ich Praxis, ich bin nun mal eher fürs Praktische!!!
Andreas ist heute auch noch kurz auf dem Motorrad gesessen, wie ermir erzählte, zumindest um in den Ort zu kommen um dort was zu essen. Ansonsten geht es ihm besser als gestern und für Morgen plant er mit mir eine längere Strecke zu fahren!
Nun merke ich schnell, dass mir eine Mahlzeit heute fehlt. Das hindert mich aber nicht daran um Mitternacht noch diese Zeilen zu tippen.