Das Frühstück im Hotel wird anfangs etwas gestört, weil das Piano gestimmt wird. Wir können es trotzdem genießen und werden ordentlich satt! Selbst beim Frühstück machen die hier mit ihrer Dekadenz keine Pause. Zusätzlich zu dem kontinentalen Frühstücksbuffett kann man sich noch warme Speisen " a la carte" bestellen. Bei einem Rundgang am Hotel entdecken wir den Pool, das Fitnesscenter und sogar einen großen Raum mit vielen Spinningrädern. Da könnte ich jetzt gut aufsteigen, nach dem Frühstück! ;-)
Unser Blick geht aber eher zum Himmel, wo sich schon den ganzen Morgen die Wolken entladen. Als wir dann trotzdem beschließen lozufahren, Andreas hat den Regenkombi schon an, hört es auf zu regnen. Die ersten 50km sind die Straßen noch nass, danach kommt die Sonne raus, alle Wolken lösen sich auf und so soll es bis zum Abend auch bleiben. Wir fahren genau nach Westen über kleine und kleinste Landstraßen bis wir in Ayr, einen schönen Badeort mit Sandstrand, ankommen. Hier machen wir eine längere Pause, es gibt Mittagessen und wir gehen anschließend am Wasser spazieren! Die Sonne verpasst uns einen Sonnenbarand im Gesicht! Weiter fahren wir entlang der Küste bis ganz hinunter nach Glenluce! Unterwegs machen wir oft Pause um zu fotografieren. Oft bemühe ich das GPS um einen Geocache zu finden während Andreas eine Zigarette raucht, vergebens..... wir halten immer an den falschen Stellen und die Cache sind fußläufig nicht zu erreichen. Getreu meinem Motto, nicht halten für einen Geocache, sondern cachen beim reisen, bleibt mir so immer noch der erste Cache vorenthalten.
Ansonsten fahren wir teilweise direkt am Wasser , an einer tollen steinigen Küste, entlang. Viele Fotos werden gemacht oder wir sitzen einfach nur da und genießen die Aussicht! Lange wird diese Aussicht bestimmt von einer runden Insel, namens Ailsa Craig die hier genau vor der Küste liegt. Auf den Karten eher unscheinbar, sind ihre Konturen aber markant. Wie eine Halbkugel ragt sie hoch hinaus aus dem Wasser!
Dann geht es weiter zum Galloway Forest Nationalpark! Ganz untypisch für Schottland sind die Hügel hier oft bewaldet, ein wenig Erinnerungen an das Sauerland kommen bei mir auf. Aber immer wieder erscheinen rechts und links der Straße die von Schafen kurz gehaltenen Hügel mit Grasbewuchs. Tolle Farben gibt es hier. Mehr Grüntöne habe ich noch nie gesehen als heute. Die weißen Wolken, die sich zwischendurch immer wieder mal vor die Sonne schieben, tragen auch ihren Teil dazu bei, die Landschaft mystisch wirken zu lassen!
Die Straßen hier im Nationalpark sind phantastisch....Andreas sein lautes Lachen dringt durch die Helme und die Motorrengeräusche unserer Motorräder zu mir! Wir kriegen uns nicht mehr ein, dass ist Motorradfahren in 3D! Nicht nur tolle Kurven gibt es hier hintereinander, oft fällt die Straße hinterm oder in so einer Kurve steil ab oder steigt steil empor. An das fliegen lassen der Motorräder auf Brückenscheiteln der alten Steinbrücken haben wir uns schon fast gewöhnt, zumindest kommt oft das Gefühl von Schwerelosigkeit -wie im Parabelflug- auf!!!! Ja, hier mach das Motorradfahren richtig Spaß! Durch saftig grünte Täler kommen wir nun von Süden zurück nach Lanark.
Dort angekommen wollen wir im gleichen Restaurant wie gestern essen gehen. Aber das gestern nur mit zwei Tischen belegte Restaurant ist voll und es stehen mehrere Gruppen am Tresen, die auf einen Tisch warten. Daher beschließen wir ein Lokal weiter zu gehen. Hier gibt es sogar Pizza und um die internationalität des Abendessen noch mehr herauszuheben bestelle ich mit eine Pizza mit Dönerfleisch!!! In Schottland isst ein Deutscher eine (wie aussen angeschlagen) original italienische Pizza mit türkischem Dönerfleisch! Zu trinken gibt es Cider, ursprünglich aus Frankreich! Lecker war es allemal.
Anschließend geht es zum Hotel, wo wir, nach einer kurzen Ruhepause auf dem Zimmer, noch die Bar aufsuchen. Auch hier ist alles ganz fein hergerichtet. Die Bedienung mach aber eine nette Atmosphäre, wir dürfen an vielen Whiskys riechen und bestellen dann zwei leckere Tropfen. Die haben wir uns auch verdient. Erst jetzt merken wir, dass wir heute viel geschafft haben und wir gehen anschließend schnell aufs Zimmer, wo wir bald ins Bett gehen. Ich zum schreiben, Andreas schläft schon um 23:00Uhr ein!
Ein toller Urlaubstag voller Entspannung liegt hinter uns!